handspinn-forum.de

im alten Forum geschrieben am 27.10.2005 - 05:44

Achtung liebe SpinnerInnen!

Wenn Ihr moderne Spinnräder mit Kugellager Euer Eigen nennt müsst Ihr folgendes unbedingt beachten:

Bei diesen Kugellagern handelt es sich in der Regel um gekapselte Kugellager. Das bedeutet, dass diese einen Deckel haben. Dies ist ja sehr sinnvoll, so kann kein Schmutz und inbesondere keine Spinnfasern sind dorthinein verirren.
In diesen Kugellagern befindet sich nun ein Dauerfett. Das heißt so, weil es dauernd drin bleibt, nicht altert und nicht erneuert werden muss.
D.h. diese Kugellager müssen nicht geschmiert werden oder um genauer zu sein:

Diese Kugellager NIEMALS schmieren oder ölen!

Ich habe schon öfter auf Spinntreffen gesehen, dass schön fleißig möglichst mit einer Sprühflasche Öl auf und in diese Kugellager gepumpt wird.
Das ist die beste Methode um die Kugellager möglichst schnell kaputt zu machen. So wäscht und pustet man nämlich dieses Dauerfett hinaus (weil so ganz dick schließt der Deckel und der Käfig nicht ... muss sich ja noch bewegen können :wacky: ).

Also Achtung bei Kugellagern und im Zweifelsfall immer beim Hersteller nach den Wartungsanweisungen fragen.

im alten Forum geschrieben am 30.12.2005 - 21:13

Sollte eigentlich jeder Fahrradfahrer wissen...

Apropos: So die Lagerkapselung aufgeht, müsste man die Lager dann doch eigentlich mit Kugellagerfett für Fahrräder schmieren können, oder? So nach ein paar tausend Kilometern Laufzeit... (oder wenn man's Fett durch fleissiges Ölen ausgewaschen hat).

Aber Achtung, das ist eine rein theoretische Überlegung - an Fahrrädern habe ich gebastelt, Spinnräder nicht!

Klara

Als Nachtrag eine witzige Geschichte zum Thema Kugellager: Ich habe also mein Fahrradfett geholt, weil das für die Schwungradlager des Polonaise genau richtig sein sollte. Und weil es schon mal da war, habe ich es auch gleich für die Spindel (die im Flügel, auf der die Spulen drehen) genommen. Mittags alles wunderbar. Abends: Kein Einzug mehr. Ich alles überprüft, eigentlich kein Grund. Also Bremse angezogen und weitergesponnen. Nach 10 Minuten wird der Einzug plötzlich viel stärker, also Bremse wieder gelockert. Und da ist es mir gekommen: Bei den 12 - 15 Grad, die ich hatte, war einfach das Fett so steif, dass es nicht mehr geschmiert, sondern geklebt hat - durch die Reibungswärme hat es sich dann verflüssigt und die Spule konnte wieder frei drehen. Zumindest denke ich, dass das die Erklärung ist - vielleicht waren's auch Gremlins in der Spulenachse. Ab jetzt nehme ich jedenfalls wieder Öl für die Spulenlager - zumindest bis zum Sommer, wenn kaltes Fett kein Problem mehr sein wird.