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 Betreff des Beitrags: Ebereschenrinde
BeitragVerfasst: Mo 10. Aug 2009, 14:16 
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Großes Wollrad
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Moin, moin,

auf der Suche nach Rezepten für Vogelbeeren, habe ich in einem Nebensatz gelesen, daß man mit der Rinde der Eberesche Wolle braun und rot färben kann.

Habt Ihr damit schon mal experimentiert?

Wann braun und wann rot?

Das hatte ich vorher noch nicht gehört - und gerade rot interessiert mich auch für meine historische Darstellung. Denn Krapp war sehr teuer, und nur Reiche konnten sich solche Färbungen leisten. (es wurde auch nicht viel Krapp-gefärbtes gefunden) (=ich spreche jetzt von meinem eigenen Darstellungsbereich).

Ganz aufgeregte Grüße :lol:
Maren

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... übrigens ... Plattdeutsch ist KEIN Dialekt, sondern eine international anerkannte Sprache ! :-)
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 Betreff des Beitrags: Re: Ebereschenrinde
BeitragVerfasst: Mo 10. Aug 2009, 14:37 
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Navajo-Spindel
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Registriert: So 21. Dez 2008, 23:54
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Zum Thema Rot: das geht auch mit Pilzen. Im letzten Jahr habe ich damit erste recht beeindruckende Versuche gemacht. Ist in Skandinavien auch traditionelles Färbeverfahren - neben der Orseille-Färbung mit Flechten.

Wegen der Ebereschenrinde schau ich heute abend mal in den Schweppe, wenn ich zu haus bin.
Öhm... *kopfkratz* - woher nimmst Du denn im Ernstfall so viel Rinde?

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 Betreff des Beitrags: Re: Ebereschenrinde
BeitragVerfasst: Mo 10. Aug 2009, 14:54 
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Großes Wollrad
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Registriert: Sa 12. Jul 2008, 19:50
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Kattugla hat geschrieben:
Wegen der Ebereschenrinde schau ich heute abend mal in den Schweppe, wenn ich zu haus bin.

das ist lieb von Dir, Kattugla - das was da färbt, würde mich auch interessieren ..... also wenn Du den Schweppe schon in der Hand hast....

Kattugla hat geschrieben:
Öhm... *kopfkratz* - woher nimmst Du denn im Ernstfall so viel Rinde?

....für den Anfang wollte ich das eine oder andere Bäumchen um einige Zweige erleichtern..... :D

Kattugla hat geschrieben:
Zum Thema Rot: das geht auch mit Pilzen.

äh...da traue ich mich irgendwie noch nicht heran.... Ich weiß nicht, ob ich da die richtigen Pilze finden würde..... ;)

Hm.... Flechten......das wäre auch noch etwas....

Liebe Grüße
Maren

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 Betreff des Beitrags: Re: Ebereschenrinde
BeitragVerfasst: Mo 10. Aug 2009, 15:38 
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Buch-Charka
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Registriert: Do 16. Jul 2009, 10:52
Beiträge: 1266
hast du schonmal Cochenille versucht die bekommt man auch in der Apotheke, die hat man früher auch für Lippenstift verwendet, und soviel ich weiss kann man sie auch zum färben verwenden, wollte ich auchs chon ausprobieren, nur das mir zur zeit dauernd die zeit davonläuft


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 Betreff des Beitrags: Re: Ebereschenrinde
BeitragVerfasst: Mo 10. Aug 2009, 16:30 
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Großes Wollrad
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Registriert: Sa 12. Jul 2008, 19:50
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die Cochenille-Laus kommt aus der neuen Welt, und damit kommt sie leider für den Zweck, für den ich rot suche, leider nicht in Frage.

Obwohl die Farben, die z.B. Dorothea Fischer damit erreicht hat, einfach traumhaft sind.

Vielleicht später mal..... :D

LG Maren

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 Betreff des Beitrags: Re: Ebereschenrinde
BeitragVerfasst: Mo 10. Aug 2009, 16:40 
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Navajo-Spindel
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Bei den Kircher-Downloads habe ich gerade folgende Angabe gefunden:
Ebereschenrinde färbt bei 200% Dosierung und Nachentwickeln mit 5% Eisen (scheint mir heftig viel) grüngrau und bei Nachbehandlung des Ganzen mit Pottasche soll rötlichgrau herauskommen.

Das ist das, was ich auch von Buchen- und Eichenrinde her kenne, der Farbumschlag im basischen Bereich in Richtung rötlich ist allerdings nicht dauerhaft.
Was da spannend wäre (die restlichen gerbsäurehaltigen Rinden kenne ich alle mehr oder weniger mit gleichem Ergebnis), ist sicherlich Schlehenrinde. Mal gucken... 8-)

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 Betreff des Beitrags: Re: Ebereschenrinde
BeitragVerfasst: Mo 10. Aug 2009, 17:20 
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Großes Wollrad
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Registriert: Sa 12. Jul 2008, 19:50
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oh ja Schlehenrinde, das ist auch noch eine Idee.... :D

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 Betreff des Beitrags: Re: Ebereschenrinde
BeitragVerfasst: Mo 10. Aug 2009, 18:53 
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Navajo-Spindel
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...aaaalso:

Herr Schweppe erwähnt die Eberesche lediglich an zwei Stellen: einmal als Beizpflanze (hoher Gerbstoffanteil) bei der Orseille-Färbung in Schottland (kann sein, dass die Assoziation zu Rot auch daher kam) und einmal als Färbepflanze zur Rindenfärbung (auf Fe grau, wie schon gefunden) in Norwegen.

Für das gewünschte Rotbraun kommt laut Schweppe nicht nur Rinde von der Schlehe in Frage, sondern (nach seiner Tabelle in Lappland) auch (!) Wacholderzweige auf Cu.
Ausserdem erwähnt er (lettische Quelle) auch noch Tormentillwurzel auf Cu als Lieferant für Dunkelrot - und da habe ich noch was da! :)
Spannend, habe ich vorher gar nicht entdeckt - und das bei meiner Rotmacke...

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 Betreff des Beitrags: Re: Ebereschenrinde
BeitragVerfasst: Mo 10. Aug 2009, 19:29 
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Großes Wollrad
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daaaaanke

*schmatz*

schreibt er auch, welche Stoffe da genau für die Färbung verantwortlich sind - bei Schlehe und Wacholder? (so´n büschen Chemie...)

Und Schlehe ohne Entwicklung?

Und Wacholderzweige könnte man dann ja im Kuperkessel köcheln.....? Oder muß erst mit z.B. Sternenmiere der Kessel ange"fressen" werden?

T´schuldige meine Fragerei, aber das ist soooooo spannend...... :D

LG Maren

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 Betreff des Beitrags: Re: Ebereschenrinde
BeitragVerfasst: Mo 10. Aug 2009, 20:36 
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Navajo-Spindel
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*blätter wühl raschel*

Zum Wacholder: die im Frühjahr geernteten Wacholderspitzen enthalten 6 flavonoide Verbindungen, Hauptbestandteil ist Rutin. Daneben noch weitere Flavone. Zur Rotbraunfärbung schreibt er, dass in Lappland Wolle mit einer Mischbeize aus Alaun und Kupfersulfat (leider keine Mengenangabe und nix zu Kupferkesseln und Miere/ Sauerampfer) rotbraun gefärbt wurde.
Mehr ist leider nicht herauszubekommen.
Rutin ist auch in Brombeeren oder Heidelbeeren enthalten, und nach dem, was ich davon noch weiß, ist der Rotanteil nicht beständig und pH-empfindlich.
Kann also sein, dass das beim Waschen noch in etwas Bläuliches umschlägt... :roll:

Schlehe: die im Herbst gesammelte Rinde färbt Wolle auf Alaun orange, auf Fe dunkelbraun. Die Früchte ergeben ein Mittelding aus grau und violett (weiß ich selber, vom Schlehenaufgesetzten, ich seihe den durch ein Tuch, die übriggebliebene Farbe ist gruselig *g*), färbende Substanzen der Rinde ebenfalls Rutin und Flavonglykoside. Außerdem Gerbstoffe auf Tanninbasis.

Da bleibt wohl nur ein Test.
Oder Pilzesammeln. :D Wenn Du näher dran wärst, würd ich Dich ja glatt im Oktober zu einer Hautkopf-Safari einladen... im letzten Jahr konnte ich vor rotfärbenden Pilzen kaum treten... 8-)

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