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 Betreff des Beitrags: Spindeln mit Fimo-Wirteln
BeitragVerfasst: Fr 11. Jul 2008, 00:14 
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Akha-Spindel
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im alten Forum geschrieben am 20.05.2006 - 15:44


Hallo,

Angeregt durch die Diskussion hier (und natuerlich durch einen gewissen Mangel an Handspindeln in der Ur- und Fruehgeschichte) habe ich ein paar Fimo-Spindeln hergestellt.
Der Stab besteht aus 8mm Buchen-Rundholz aus dem Bastelladen, 25cm lang (der Weg zum Baumarkt war mir zu weit), die Wirteln aus ca. 30g Fimo (ein halbes Pack pro Wirtel). Ich habe mich einfach mal an das versammelte Fachwissen gehalten, die Wirteln auf 6 bis 7cm Durchmesser beschraenkt und am aeusseren Rand verstaerkt, da mehr Masse auf dem Aussenring fuer einen ruhigeren Lauf sorgt.
Nach dem Trocknen im Ofen kann sich das Ergebnis meiner Meinung nach sehen lassen.

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Diese Spindeln laufen alle sehr ruhig und gleichmaessig, solange man sie beim Andrehen nicht zu sehr tanzen laesst. Dann beruhigen sie sich kaum mehr.

Und weil ich so schoen dabei war, habe ich gleich noch zwei "Fachbereichsspindeln" der Ur- und Fruehgeschichte gebastelt: Modell Lascaux und Model Chauvet.
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Das einzige Problem, das bei mir auftrat war, dass sich das Fimo beim Trocknen anscheinend etwas zusammenzieht und deshalb die "Loecher" in der Mitte des Wirtels sehr stramm sitzen bzw. zu klein werden. Es ist also hilfreich, eine "Passform" mit in den Ofen zu schieben, damit das Loch des Wirtels gross genug bleibt. Allzu viel druecken vertraegt das Fimo naemlich nicht, dann bricht es recht splitterig. Allerdings hilft Uhu Hart - wenn auch nur in Grenzen, da Fimo nicht zu den eigentlichen Materialien gehoert, die der Hartkleber kleben kann.

Nur so zum Ausprobieren habe ich dann noch ein "Riesenrad" mit einem 60 Gramm schweren Fimowirtel entworfen und auf einen 17cm langen 5mm-Buchen-Rundstab gesteckt, der eigentlich mal eine Haarnadel werden wollte. Die Spindel ist fuer meine Zwecke zwar recht schwer, stabilisiert sich aber in jeder Situation (selbst auf kurvenreicher Strecke im Zug) und dreht sich extrem lange, wenn auch vergleichsweise langsam.
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Bis denne,

Thea
Nuernberg, Germany

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 Betreff des Beitrags: Re: Spindeln mit Fimo-Wirteln
BeitragVerfasst: Fr 11. Jul 2008, 00:14 
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Spinning-Jenny
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Registriert: Mo 7. Jul 2008, 01:10
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im alten Forum geschrieben am 21.05.2006 - 14:23


Hallo Thea,

wow, warst Du fleißig und kreativ Bild

Das sind ja klasse Spindeln! ... also bei den Bildern juckt es mich ja sehr, mich an eine eigene Handspindel-Galerie zu setzen (nach Vorbild der Spinnradgalerie). Die Spindeln und Bilder wären es auf jeden Fall wert, auf extra-Seiten gezeigt zu werden!

Ich habe bisher nur einfache Kreis-Spindeln aus Fimo gebastelt (mit einem Glas o.ä. ausgestochen).
Bei meiner ersten Baureihe habe ich streng drauf geachtet, dass da der Wirtel absolut gleich dick war und habe dann den Mittelpunkt geometrisch bestimmt (Papierschablone drübergelegt).
Damit es wirklich gleich dick wird, habe ich "Dickenbegrenzungshölzer" links und rechts unter mein Ausroll-Teil (zylindrische glatte Flasche anstelle von Nudelholz) gelegt und dieses darübergerollt ... somit konnte es nicht dünner als diese Hölzer werden und wenn ich mit dem "Ausroller" aufsaß war ich ziemlich sicher, eine gleichmäßige Dicke erreicht zu haben. Dann habe ich vor dem Backen mit der Schablone einfach mit einem Schaschlik ein kleines Markierungsloch in die Mitte gebohrt.

Bei der 2. Baureihe (leider funktionieren die Bilder in meinem Blog vorrübergehend nicht - sage bescheid, sobald sie wieder sichtbar sind) habe ich nach dem Trocknen durch Ausbalancieren den Schwerpunkt eines jeden Wirtels gesucht.
Dazu habe ich einen langen Nagel mit Spitze nach oben auf/in einem Brett befestigt und versuche dann den Wirtel so darauf zu plazieren, dass er das Gleichgewicht hält. Ist das (einigermaßen) gelungen drücke ich von oben fest auf und habe dann durch die Nagelspitze eine Markierungskerbe, wo ich dann den Bohrer ansetzen kann.

Bei beiden Baureihen, habe ich die Löcher später nach dem Backen und Auskühlen mit einer Ständerbohrmaschine (vorsichtig u. langsam) reingebohrt. So war das mit der Paßform auf dem Schaft kein Problem.

Ich hatte anfangs etwas Angst, dass das Fimo beim Bohren ausreißen würde (es ist ein ganz komisches Gefühl, wie der Bohrer in der gebackenen Fimomasse "versinkt" ... völlig anders als bei Holz oder so). Bis jetzt ist mir so aber noch keiner meiner ca. 10 Wirtelversuche dabei kaputtgegangen.

Bruch gab es bis jetzt nur einmal, wo ich scheinbar zu ungeduldig war und die noch nicht ausgekühlten Wirtel aus dem Ofen und vom Blech nahm um sie genauer anzugucken ... da ist mir dann einer gerissen ... (Dummerweise gerade der, der mir am besten gefiel).

Thea schrieb
    Es ist also hilfreich, eine "Passform" mit in den Ofen zu schieben, damit das Loch des Wirtels gross genug bleibt.



Das wäre auch wirklich möglich ... einfach kleine Abschnitte vom Schaftrundholz (möglichst exakt senkrech) beim Backen im Wirtel stecken lassen.
Man kann Holz- und Metallteile zu diesem Zwecke ruhig mitbacken. Wenn man in Fimoanleitungen liest, wird dies öfters empfohlen ... oder auch Fimo auf Holz- oder Metallgerüsten aufgebaut (wenn für massive Bauweise das Stück zu groß wäre).

Deine "Riesenrad"-Spindel hört sich an, als wäre sie eine gute Spindel um dickes (wenig gedrehtes) Dochtgarn zu spinnen.

Meine kleine persönliche Anregung:
Halte Dich nicht sklavisch an 30g und 6-7 cm Durchmesser. Man kann unheimlich viel lernen, wenn man mit Gewichten, Formen und Größen beim Spindelbau experimentiert.
Dadurch kann man sozusagen, die Physik, die dahintersteckt, experimentell erarbeiten (das liegt den meisten Handarbeitsschaffenden mehr, als sich in ein Physikbuch zu vertiefen und Spindeleigenschaften von dieser Seite aus zu begreifen oder gar berechnen).

Für das Loch-Problem bei Fimo wäre wahrscheinlich noch eine Lösung möglich (und zwar eine ziemlich "historische"):

Nämlich die Löcher für die Schäfte nicht zylindrisch sondern konisch zu machen!
Bei einem angespitzten Schaft würden sie nämlich dann immer fest sitzen. Die Tonwirtelfunde über die so berichtet wird, hatten wohl alle (?die meisten?) konische Löcher für den Schaft (daran soll man Wirtel von anderen "Lochteilen" erkennen - aber frag' nochmal die Geschichtsexperten diesbezüglich aus).

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 Betreff des Beitrags: Re: Spindeln mit Fimo-Wirteln
BeitragVerfasst: Fr 11. Jul 2008, 00:15 
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Akha-Spindel
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Registriert: Do 10. Jul 2008, 18:24
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im alten Forum geschrieben am 22.05.2006 - 12:41


Ich habe mir beim Kneten der Wirteln eigentlich keine grossen Sorgen ueber eine gleichmaessige Materialverteilung gemacht.
Ich habe mit einem Zirkel einen 3- und einen 3.5cm - Radius-Kreis auf die Arbeitsplatte gemalt und den Mittelpunkt marktiert. Fimo-Packen kommen zu jeweils 58 gramm und haben eine "Mittelspalte" entlang derer man die Masse gut teilen kann. Dann habe ich die Haelfte noch einmal halbiert un daraus Kugeln geformt. Danach habe ich die Kullern in der Mitte des Kreises plattgedrueckt, bis ich eine ungefaehr gleichmaessige Verteilung hatte.
Den Rest der Menge habe ich in lange Schnuere verarbeitet und auf dem aeusseren Rand verteilt. Mathematisch gesehen habe ich mich auf das Gesetz der grossen Zahl verlassen...
Mit Erfolg, wie's scheint. Zumindest der rote Spiralwirtel mit dem grossen Tiefgang laeuft traumhaft, sobald detwas Faden auf der Spindel ist.
Die Befestigung fuer den Spinnstock habe ich mir einfach gemacht. Jeder Wirtel hat gleich von Anfang an ein Mittelloch bekommen, das ich mit einem zusaetzlichen Wulst verstaerkt habe. Durch das Trocknen wurden alle Wirtelloecher kleiner, also habe ich die Buchenstaebe zurechtgeschmirgelt, bis sie durchgingen und habe dann die kalten Wirteln einfach hochgeschoben, bis sie stramm und sicher sassen. Das kam etwa nach 5 cm.

Das Riesenrad war leider nicht stabil genug fuer meine sanfte Behandlung - ich druecke die Spinden meist gegen meinen Bauch oder den Oberschenkel, um den Faden aufzuwickeln. Dabei habe ich erst zwei und dann alle Speichen des Riesenrads ausgebrochen, der aeussere Schwungrahmen ist aber noch in Ordnung. Ich schaue mal, wie sich die Sache das naechste Mal besser machen laesst - vielleicht mit einer Textilen Aufhaengung oder einem Stuetzgeruest.

--Thea
Nuernberg, Germany

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 Betreff des Beitrags: Re: Spindeln mit Fimo-Wirteln
BeitragVerfasst: Fr 11. Jul 2008, 00:16 
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Geisterwesen aus dem alten Forum

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im alten Forum schrieb Tina am 25.05.2006 - 20:49:

leicht Ot aber:

gibts überhaupt noch Fimo?
Ich finde hier überall nur noch Fimo soft. Beim googeln habe ich zwar Fimo classic gefunden aber so wirklich ist mir der unterschied nicht klar.
Mein altes Fimo ist scheinbar verdorben. extrabröselig und nicht mehr zusammenzukriegen.... ein Fall für den Mülleimer? Oder gibts da Ideen zu?

Danke
Tina


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 Betreff des Beitrags: Re: Spindeln mit Fimo-Wirteln
BeitragVerfasst: Fr 11. Jul 2008, 00:17 
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Spinning-Jenny
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im alten Forum geschrieben am 25.05.2006 - 22:23


Tina schrieb
    Mein altes Fimo ist scheinbar verdorben. extrabröselig und nicht mehr zusammenzukriegen.



Es gibt wohl eine spezielle "Tinktur" (Flüssigkeit, Weichmacher), mit denen man noch gutes Fimo aber auch etwas angetrocknetes Fimo wieder weich kriegt.
Allerdings ist das extrem schwer aufzutreiben und es bleibt einem wohl nichts anderes übrig, als bei sehr sehr guten Künstler- oder Bastelläden zu bestellen.
Ob das überhaupt lohnt, halte ich für fraglich.

Meine alten Fimovorräte waren auch schon sehr bröselig. Mit sehr sehr viel (Kraft-) Aufwand habe ich es tw. wieder etwas elastischer kneten können.

Was einfach zu bröselig war habe ich tw. ganz fein zerbröselt und als Effekt in noch gutes Fimo eingeknetet.

Fimo soft ist die neuere, weichere, einfacher zu verarbeitende Fimo-Variante. Das alte herkömmliche Fimo heißt jetzt Fimo Classic.
Die meisten Läden führen allerdings nur noch das Soft und das Classic kriegt man meist nur noch in großen Spezialläden oder im Versand.

Ich habe das Gefühl, dass das Fimo Soft auch nach dem Backen etwas weicher (elastischer?) bleibt.
Ich habe allerdings die Vermutung, dass das Classic für Spindeln evtl. die bessere Variante sein könnte. Mir sind nämlich schon 2 Soft-Wirtel bei der Weiterverarbeitung oder der Benutzung kaputtgegangen indem sie gerissen sind (wenn beim "Unfall" die Kraft verursacht hat, dass diese sich etwas gebogen haben). Trotz rauherer Behandlung ist mir das bei meinen Classic-Wirteln noch nicht passiert.

Allerdings habe ich noch nicht wirklich viele Wirtel und Spindeln daraus gebaut, so dass es evtl. Zufall sein kann.

tschau spinntantchen

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 Betreff des Beitrags: Re: Spindeln mit Fimo-Wirteln
BeitragVerfasst: Fr 11. Jul 2008, 00:17 
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Geisterwesen aus dem alten Forum

Registriert: Di 8. Jul 2008, 02:27
Beiträge: 507
im alten Forum schrieb Tina am 26.05.2006 - 07:10:

hmmmm...........
Okay. ich werde nochmal versuchen das ganze durchzukneten. Vielleicht findet sich ja auch ein Klotz der noch nicht so wild verhärtet ist. Das Zeugs lag jetzt halt wirklich schon ganz ganz lange......(3-4Jahre?)
Natürlich melde ich mich mit Ergebnissen :) so es denn welche gibt.......


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 Betreff des Beitrags: Re: Spindeln mit Fimo-Wirteln
BeitragVerfasst: Fr 11. Jul 2008, 00:18 
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Tahkli
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Registriert: So 3. Aug 2008, 07:05
Beiträge: 208
Wohnort: Porta Westfalica

im alten Forum geschrieben am 27.05.2006 - 03:28


Tina schrieb
    Mein altes Fimo ist scheinbar verdorben. extrabröselig und nicht mehr zusammenzukriegen.... ein Fall für den Mülleimer? Oder gibts da Ideen zu?


Hallo Tina,
da gibt´s ein ganz einfaches Rezept: einfach ein paar Tropfen Speiseöl einkneten. Wird erst etwas matschig aber nach einer Weile Kneten kriegt das Fimo seine gewohnte Konsistenz wieder.
Viel Spaß beim Spindeln-Designen!
Gruß,
Lilith


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