Erstellt am 09.11.2006 - 12:32Zwirnen mit der HandspindelHierbei gibt es natürlich mehrere unterschiedliche Methoden und Vorgehensweisen.
Fall 1: mit nur 1 SpindelIhr habt nun 2x die Spindel
im Uhrzeigersinn (rechtsherum,
Z-Drehung) gefüllt.
Das Garn habt Ihr jeweils von der Spindel z.B. zu einem runden Knäuel abgewickelt.
Beide Knäuel legt Ihr nun jeweils in eine
Schüssel, Marmeladenglas oder ähnliches und stellt sie neben Euch auf den Boden oder besser noch auf einen Tisch (dann ist die Länge des freihängenden Garnes kürzer und somit auch die "Verwurschtelungsgefahr" kleiner).
Nun nehmt Ihr die beiden Garnenden und knotet sie zusammen wieder an der Spindel fest und dreht nun die Spindel in die Gegenrichtung zur ursprünglichen Spinnrichtung -> also in unserem Falle
gegen den Uhrzeigersinn (linksherum,
S-Drehung).
Die beiden Fäden werden dadurch miteinander verdreht=verzwirnt. Während die Drehung nach oben zur Hand wandert, die die Fäden hält, führt man langsam immer mehr Fadenlänge zu. Ist dann die Spindel fast auf dem Boden angekommen und hat der Zwirn die gewünschte Drehung erhalten, stoppt man den Vorgang und wickelt den neuen Zwirn auf die Spindel auf und beginnt wieder von vorne.
Fall 2: mit mehreren (mind. 3) Spindeln:
Dann muss man nicht unbedingt den Einfachfaden von der Spindel abwickeln zum Zwirnen. Man kann sich einen
Spindel-Faulenzer basteln oder Tiefwirtelspindeln aufrecht und Hochwirtelspindeln verkehrtherum in ein hohes Glas stellen und so direkt von zwei (oder mehreren) Spindeln auf die dritte (übrige) Spindel zwirnen.
Fall 3: AndenzwirnenDas Andenzwirnen ist eine ganz spezielle Technik, die hauptsächlich zum Zwirnen mit der Handspindel angewendet wird. Dabei wird das gesponnene Einfachgarn auf eine spezielle Art und Weise über der Hand aufgewickelt, so dass sie später über das Handgelenk gezogen werden und der Anfang und das Ende des Einfachfadens miteinander verzwirnt werden können.
Hört sich alles sehr kompliziert an, ist es aber an sich nicht und auch für Spinnanfänger zu empfehlen.
Hier in Deutschland haben sich mittlerweile zwei unterschiedliche Arten des Andenzwirnen eingebürgert:
- das orignal Andenzwirnen
- die vereinfachte Version (von UlrikeB erfundene)
Mehr Infos, Anleitungen und Links zum Andenzwirnen findet Ihr hier:
Andenzwirnen (e: Andean Plying, Peruvian Plying)das vereinfachte Andenzwirnen (e: Handy Plying) BEIDE LINKS AKTUALISIEREN
Fall 4: das DoublierenUm während des Zwirnens nicht mit zwei Wollknäulen hantieren zu müssen kann man das Garn auch doublieren. Dies bedeutet, dass man beide Knäule parallel zusammen auf ein einzelnes Knäuel wickelt.
Man minimiert so die "Verwurschtelungsgefahr" sehr stark und das ganze ist einfacher zu handhaben. Allerdings muss man beim Auf- bzw. Umwickeln sehr sorgfältig sein und genau darauf achten, dass beide Fäden mit gleicher Spannung aufgewickelt werden und nicht ein Faden loser (und damit länger) als der andere ist.
bestimmt gibt es noch weitere Möglichkeiten