handspinn-forum.de

Liebe Leute,

nachdem ich schon einige Zeit mit der Handspindel spinne, fange ich nun allmählich an, mich mit dem Kauf eines Spinnrads zu beschäftigen... abgesehen von allen möglichen schwierigen Entscheidungen frage ich mich gerade, ob es einen Unterschied macht, ob man Rechts- oder Linkshänder ist. Habe gerade bei einem der Anbieter - ich glaube es war das Tom und Kelly von Handwerk&Design - gelesen, daß es auch Sondermodelle für Linkshänder gibt. Ich als Linkshänderin halte natürlich die Wolle anders als Rechtshänder, aber spielt das für die Wahl des Spinnrads eine Rolle?

Liebe Grüße,
Monika

Hallo Monika
Persönlich finde ich es macht keinen Unterschied.
Manches liegt mir besser mit links, aber Spinnen tue ich mit der rechten Hand und ziehe mit der Linken aus. Hab da irgendwie mehr Gefühl drin. Am besten wär, du könntest es mal ausprobieren auf einem Spinnrad
Grüßlis Maria

Hallo Monika,

1. gibt es keinen Zusamenhang zwischen Rechts- und Linkshändigkeit und der Hand, mit der man spinnt. Ich zum Bsp. bin extreme Rechtshänderin, spinne aber anders als die meisten rechtshändigen Leute, d.h. ich halte die Fasern mit links fest und ziehe mit rechts aus.

2. ist es bei Bockrädern ohnehin egal, weil die Hände gleich weit vom Einzugsloch weg sind. Höchstens bei Langrädern (Ziegen) könnte es eine Rolle spielen, weil Deine Auszugshand, wenn Du wie ich spinnst, recht weit weg vom Einzugsloch ist. Der Spinnflügel liegt nämlich bei Langrädern traditionell immer links. Man kann sich deshalb Räder bauen lassen, wo der Flügel rechts sitzt.

Sigrid

mhhh ... das wäre interessant. Deren Modell sind nämlich Bockräder (aufrechte Bauart, mittig angeordneter Spinnflügel). Also wäre da höchsten die Änderung, dass die Einstellschraube für die Bremse auf der anderen Seite angebaut wird, nötig. Wobei es mir dabei egal wäre, ob ich die mit meiner linken oder rechten Hand zu bedienen hätte.


Bist Du sicher? ... meiner Meinung nach - hat das nicht unbedingt was mit Rechts-/Linkshändigkeit zu tun hat. Ich habe schon bei Rechtshändern sehr unterschiedliche Hand-Haltungen gesehen ....

Ich bin z.B. Rechtshänder. Mit meinem Symphonie (einer Ziege, Spinnflügel links angeordnet) klemme ich mit der linken Hand den Drall ab und ziehe die Faser mit der rechten Hand quer vor dem Körper aus, wenn ich mit einem langen Auszug spinne. Da das Rad sehr groß ist und man durch den Doppeltritt leider auch recht fixiert vor dem Rad sitzt (bei einem Einzeltritt ist man nicht so in der Sitzposition festgelegt) und so die Spinnöffnung recht weit von "meine Mittelpunkt" weg liegt, empfinde ich es nämlich als unangenehm dann noch links vom Körper mit der linken Hand auszuziehen (wie ich es z.B. bei einem Bockrad mache). Deshalb habe ich dann angefangen, die Hände zu wechseln und quer vor dem Körper auszuziehen, damit ich mich nicht so verrenken muss ...

Also wenn Du da irgendwie Bedenken (und keine Möglichkeit das Rad ausgiebig probezuspinnen) hast, dann würde ich vielleicht sicherheitshalber mich nach einen Bockrad (aufrechte Bauweise .... Spinnflügel senkrecht über dem Schwungrad angeordnet) umschauen.

Hallöle!
Ich habe in Spinnkreisen auch festgestellt, dass die Haltung der Hände wohl mehr davon abhängt, wie frau es gelernt hat. Ich habe als Rechtshänderin meist die rechte Hand vorne, die linke hinten am Faservorrat, aber viele machen's auch umgekehrt. Ich hab's irgendwann einfach mal andersherum ausprobiert - und siehe da, das geht nach einem kurzen Einüben ebenso.
Es ist übrigens, habe ich gelesen, gut für die Verbindung der Gehirnhälften, wenn man Tätigkeiten jeweils mit der linken und der rechten Hand übt. Warum also nicht hin und wieder mal abwechseln?
Schwierigkeiten hat man allerdings bei Spindelrädern, den Großen wie den Charkas. Dort wird fast immer das Rad mit der rechten Hand angetrieben und mit links gesponnen. Da müsste man tatsächlich eine andere Anordnung haben, wenn man die Hände wechseln wollte.
Grüße,
Lilith

oh ja, dass ist ein wichtiger Einwand!
Beim Buchcharka und einem großen Woll- oder Wanderrad (das sind beides keine Flügel- sondern Spindelspinnräder) ist man wirklich gezwungen mit der rechten Hand zu kurbeln bzw. das Schwungrad zu bedienen und so bleibt nur die linke für's Ausziehen.
Wobei ich mich dabei aber auch frage, ob es für mich nicht evtl. sinniger wäre (besser ginge), wenn ich mit meiner starken Hand ausziehen würde und statt dessen mit meiner schwachen nur kurbeln würde *grübel*

Meiner Erfahrung nach macht es bei den meisten radtypen und Spinnern keinen Unterschied. Wie oben schon beschrieben haben Bockräder den Einzug eh meist Mittig, da ist es egal. bei Ziegen kann es unangenehm werden wenn der Einzug auf der falschen Seite ist, allerdings lernen die meisten Linkshänder dann gleich an den Rädern und haben keine Probleme damit wo der Einzug sitzt.

Cu
Danny