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 Betreff des Beitrags: kleine Ziege
BeitragVerfasst: So 19. Okt 2008, 21:17 
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Kreuzspindel

Registriert: Mo 15. Sep 2008, 10:10
Beiträge: 41
Bei mir ist nun doch so eine kleine Ziege eingezogen. Ich habe mich schon daran versucht und bin eigentlich sehr zufrieden, wie wir beide so klar kommen. Leider nur eine kleine Spule, und die ist schon fast voll mit ziemlich dünnem Schwarzkopfgarn;-)
Jetzt wollt ich mal so nach und nach alle meine Fragen zu diesem Teil stellen.
Als Antriebsschnur ist da eine stinknormale Paketschnur drauf, würd ich mal so sagen. Ist das O.K.? Oder was wäre besser?
Ist es normal, dass der Fadeneinzug sich verändert, wenn die Spule voller wird, oder hat das einen anderen Grund?
Die Uebersetzung habe ich noch nicht nachgemessen, aber das Schwungrad ist ziemlich klein.
Ist es damit automatisch ein Flachsrad? Oder gibt es auch (alte) Räder für Wolle und Flachs?
LIebe Grüsse, mesamara


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 Betreff des Beitrags: Re: kleine Ziege
BeitragVerfasst: Mo 20. Okt 2008, 11:33 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
Paketschnur ist auf jeden Fall traditionell. Solange dich nicht stört, dass sich die Spannung verändert, wenn sich das Raumklima ändert (man kann ja immer nachregulieren) und du die Enden entweder zusammengenäht hast, oder einen so flachen Knoten, dass es nicht bei jeder Umdrehung rumpelt, gibt's keinen Grund, was zu ändern. Ist das Rad übrigens einfädig oder zweifädig?

Es ist absolut normal, dass der Fadeneinzug geringer wird, wenn sich die Spule füllt (hat was mit den Kräften auf der Kreisbahn zu tun, aber in den Physikstunden hatte ich gerade nicht aufgepasst - wer hätte gedacht, dass ich das noch mal brauche?).

Ich vermute stark, dass die Hausfrau früherer Zeiten nur ein Rad hatte und mit dem alles gesponnen, was anfiel. Arachne kann dazu aber mehr sagen. Heute kannst du mit dem Rad spinnen, was du willst - allerdings hat es zur kleinen Spule wohl auch ein kleines Einzugsloch und ist damit mehr für dünnes Garn geeignet. Und die Übersetzung ist vermutlich eher niedrig, was es für kurzstaplige Fasern, die viel Drall brauchen (vor allem, wenn du sie verzwirnen willst), eher langsam macht.

Aber im Moment würde ich sagen, wenn du mit dem Rad zurechtkommst, ist alles im grünen Bereich. Wenn's dir nächstes Jahr nicht mehr genügt, wirst du schon eine bessere Vorstellung haben, was du wirklich willst, und kannst dann gezielt auf die Suche nach deinem Traumrad gehen.

Frohes Spinnen! Klara

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 Betreff des Beitrags: Re: kleine Ziege
BeitragVerfasst: Mo 20. Okt 2008, 17:09 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 29. Aug 2008, 15:59
Beiträge: 385
Wohnort: Niedersachsen
Na dann will ich mal was dazu sagen.

Zur Frage mit dem verkleinerten Durchmesser der Spule habe ich ja gerade gestern etwas geschrieben, hier: http://www.handspinn-forum.de/anleitung/Vogt_Spinnrad-Physik.pdf.

Ob man ein Wollrad oder ein Flachsrad hatte lag meist daran, was in der Region traditionell gesponnen wurde. Wo man aus klimatischen Gründen oder wegen des Bodens keinen Flachs anbaute, sondern Schafe hielt, waren es eben Wollräder und umgekehrt. Aber in Deutschland waren die Unterschiede nicht sehr groß. Flachsräder kann man an folgendem erkennen: einen langen Wockenstock (den braucht man für Wolle nicht) mit Wassernäpfchen, ein sehr kleines Einzugsloch (z.B. 4-5mm Innen-Durchmesser), viele kleine, eng beieinander stehende Häkchen auf dem Flügelarm (wäre für Wolle nur lästig).

Sigrid

_________________
Geschichte und Bedeutung des Spinnrads in Europa, gebunde Ausgabe, Shaker-Media-Verlag
http://www.spinnrad.jimdo.com


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 Betreff des Beitrags: Re: kleine Ziege
BeitragVerfasst: Mo 20. Okt 2008, 22:51 
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Kreuzspindel

Registriert: Mo 15. Sep 2008, 10:10
Beiträge: 41
Aha, O.K. dann ist es wohl doch eher ein Wollrad. Schön, denn ein ganz ausgesprochenes Flachsrad hab ich nämlich schon, das war ja bei meiner Haspel dabei. Das Einzugsloch ist auch nicht so klein - 9mm. Hihi, bei dem Kaliber müsste Waffenöl doch zur Schmierung gehen;-) Und dass der Fadeneinzug geringer wird, wenn die Spule sich füllt ist auch richtig. Toll, hab ich doch gleich eine zutreffende Beobachtung gemacht.
Meine Ziege ist zweifädig. Und was ich an ihr mag, ist, dass sie so federleicht ist, dass ich sie bequem in einer Hand vom Schreibtisch ins Wohnzimmer befördern kann, denn wegen meinem Söhnchen kann sie leider nicht auf dem Fussboden wohnen. Beim Spinnen steht sie aber schön still. Klar läuft das Rad nicht so, als hätte es ein Kugellager. Aber so kann ich immerhin schonmal Fäden machen und habe viel länger Zeit mir genau das passende Rad zu suchen.
Vielen Dank schonmal für eure Antworten.
Liebe Grüsse, mesamara


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