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 Betreff des Beitrags: Wie muss der Drall sein?
BeitragVerfasst: Fr 10. Okt 2008, 23:05 
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Kreuzspindel

Registriert: Mo 15. Sep 2008, 10:10
Beiträge: 41
So, jetzt mache ich grade meine ersten Versuche mit einer selbstgebastelten Standspindel. Und ich bin eigentlich recht angetan. Zu wenig Drall, das habe ich schon gelesen, führt dazu, dass der Faden leicht reisst. Was ist mit zuviel Drall?
Wieviel Drall ist richtig, und wie stelle ich fest, wann er gut ist?
Die gleiche Frage möcht ich noch zum Verzwirnen stellen. Da muss ich mir noch eine Kate basteln, dann könnte es losgehen.

Liebe Grüsse, mesamara


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie muss der Drall sein?
BeitragVerfasst: Sa 11. Okt 2008, 11:32 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
Richtig ist der Drall, wenn dir die Wolle gefällt! Und wenn das Garn ein Garn ist und sich nicht mehr in die Länge zieht (d. h. die Fasern nicht mehr aneinander vorbeirutschen - ein bisschen elastisch sind die meisten Wollgarne). Wenn du mit Standspindel spinnst, also das Spindelgewicht nicht am Faden zieht, lohnt es sich, vor dem Aufwickeln am gesponnenen Faden zu ziehen um zu sehen, ob er wirklich fest genug ist. Eine Fallspindel zieht für dich...

Sorry, genauer kann man das nicht sagen, denn es kommt immer drauf an: Willst du was super-weiches (Schal etc.) > wenig Drall. Was super-haltbares > viel Drall, und Mehrfachzwirn. Dünner Faden > viel Drall. Dicker Faden > wenig Drall. Ach ja, und "zu viel Drall" ist es für mich erst, wenn das Garn auch nach dem Zwirnen knüppelhart ist (und auch dann kann's genau richtig sein, wenn es Kettgarn für eine Tasche zum Goldbarrentransport werden soll). Probier's einfach aus - wenig Drall, mehr Drall, noch mehr Drall...

Wenn du die Wolle verzwirnen willst, kannst du beim Spinnen schon sehen, wie sie wohl wird: Einfach ein Stückchen Garn zusammenfalten und mit sich selber verzwirnen lassen - wenn's so aussieht, wie du dir dein Garn vorstellst, ist es richtig. Dann am Besten dieses Stück und ein Stückchen nicht verzwirntes Garn abreissen (bzw. aufdrehen, dann fällt's von selber ab) und um eine Karteikarte wickeln - als Muster. Dann weisst du auch nächste Woche noch, wie das Garn, das jetzt ganz unten an der Spindel sitzt, gesponnen war. Und beim Zwirnen siehst du, mit wieviel Zwirndrall dein Garn im Gleichgewicht ist. Wenn das Garn nämlich vor längerer Zeit gesponnen wurde (wie lange das ist, hängt wieder von den Umständen - Luftfeuchtigkeit etc. ab) "schläft der Drall ein" und das Garn zwirnt sich nicht mehr von selbst richtig zusammen.

Kate ist zum Verzwirnen nicht unbedingt notwendig - du kannst dein Garn auch zum Knäuel wickeln und dann die beiden Enden von innen und aussen verzwirnen. Oder um die Hand wickeln ("Andenzwirnen"). Oder so, wie's die Spinner in den Anden für grosse Mengen wirklich tun: Zwei Fäden zusammen zu einem Knäuel wickeln und dann von Knäuel weg verzwirnen. Ganz wie du willst (wie für alles beim Spinnen).

Viel Spass! Klara

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 Betreff des Beitrags: Re: Wie muss der Drall sein?
BeitragVerfasst: Sa 11. Okt 2008, 19:37 
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Kreuzspindel

Registriert: Mo 15. Sep 2008, 10:10
Beiträge: 41
Vielen Dank, das war wirklich eine hilfreiche Antwort.
Grüsse, mesamara


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie muss der Drall sein?
BeitragVerfasst: Sa 11. Okt 2008, 21:43 
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Spinning-Jenny
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Registriert: Mo 7. Jul 2008, 01:10
Beiträge: 3098
Wohnort: Flensdorf
Klara hat das ja schon sehr schön beschrieben. Da kann man kaum mehr was zufügen.

Hast Du schon in den Erste-Schritte-Anleitungen den Fred über das Zwirnen gelesen?
Da sind (zumindest mal für die Handspindel) einige wichtige Sachen zusammengefasst und weitere Links zu finden.

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Meine Seiten: www.spinntantchen.de und www.nadelbindung.de



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 Betreff des Beitrags: Re: Wie muss der Drall sein?
BeitragVerfasst: Sa 11. Okt 2008, 23:05 
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Kreuzspindel

Registriert: Mo 15. Sep 2008, 10:10
Beiträge: 41
Mit den Links zu diesem Anden-Zwirnen bin ich leider nicht weitergekommen, nur der zu diesem Garnknubbel auf der Hand hat geklappt, aber das hat auch noch ein bisschen Zeit. Ich kann ja nicht alles gleichzeitig lernen.
Zu meiner grossen Freude hab ich grade auf Ibäh ganz günstig eine Haspel geschossen.
Ich hol sie gleich morgen ab :D Für einsfünfzig ist es auch nicht schlimm, wenn dieses alte Flachsrad, das dabei ist, nichts mehr ist :mrgreen: Jetzt wollt ich nochmal fragen, wickelt man das Garn (bzw. den Zwirn) da richtig stramm drauf? Dann sprüht man Wasser drauf und lässt trocknen, und wie lang muss es dann draufbleiben? Freu mich schon auf mein erstes fertiges Gezwirntes.
Achja, noch eine kurze Zwirnfrage, wenn man das Garn nicht mit sich selbst verzwirnt, dann muss man doch vorher schauen, dass beide Knäuel so ziemlich gleich lang sind, gell, sonst hat man ja einen Rest. Muss man dafür das Garn dann haspeln und die Umgänge zählen? oder wie bestimmt Ihr die Lauflänge? Oder hat man eben einfach einen Rest?
Hab jetzt übrigens meine Standspindel auch als Fallspindel versucht. Diese fettklebende Merinowolle macht ein sehr reissfestes Garn. Man sollte hautpflegende Handschuhe daraus machen;-)
Liebe Grüsse von mesamara


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie muss der Drall sein?
BeitragVerfasst: So 12. Okt 2008, 09:29 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 29. Aug 2008, 15:59
Beiträge: 385
Wohnort: Niedersachsen
Hallo Mesamara,

Zitat:
Jetzt wollt ich nochmal fragen, wickelt man das Garn (bzw. den Zwirn) da richtig stramm drauf? Dann sprüht man Wasser drauf und lässt trocknen, und wie lang muss es dann draufbleiben?

Das würde ich nicht so machen. Du mußt das gehaspelte ja auch wieder runterbringen von der Haspel. Das Garn sollte nicht zu fest, aber auch nicht zu locker gehaspelt werden, also nicht extra festziehen und ohne Gegendruck ablaufen lassen beim Draufwickeln.
Ich ziehe meine Stränge von der Haspel, begutachte sie nochmal - wenn doch unterzwirnt wurde, kann man das Ganze ja noch mal durchs Spinnrad laufen lassen - und wasche sie dann lauwarm, ggf. sogar mit etwas Haarspülung (Menschenhaare sind auch "Wolle", Pflegeprodukte sind deshalb auch für die Handwollwäsche geeignet), drücke sie aus oder schleudere sie, hänge sie naß auf und, sofern sich der Strang noch verdreht, hänge ein angepaßtes Gewicht dran, z.B. einen schweren Kleiderbügel oder zwei.

Zitat:
Achja, noch eine kurze Zwirnfrage, wenn man das Garn nicht mit sich selbst verzwirnt, dann muss man doch vorher schauen, dass beide Knäuel so ziemlich gleich lang sind, gell, sonst hat man ja einen Rest. Muss man dafür das Garn dann haspeln und die Umgänge zählen? oder wie bestimmt Ihr die Lauflänge? Oder hat man eben einfach einen Rest?

Den Rest hat man, bei einem großen Projekt hat man irgendwann mehrere Reste, die man entweder miteinander verzwirnen kann oder am letzten Rest anstückeln.
Ja, miß den Umfang der Haspel und die Umdrehungen und multipliziere beides, wiege den Strang ab und teile das eine durch das andere.

Sigrid

_________________
Geschichte und Bedeutung des Spinnrads in Europa, gebunde Ausgabe, Shaker-Media-Verlag
http://www.spinnrad.jimdo.com


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie muss der Drall sein?
BeitragVerfasst: So 12. Okt 2008, 12:38 
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Tahkli
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Registriert: Fr 22. Aug 2008, 13:36
Beiträge: 160
Wohnort: paradiesisch ... im Atlantik ;)
Hi mesamara, ich kann Dir nur von meiner erfahrung v. spinnrad berichten, eigentlich "produziere" ich einen relativ festen faden, doch wenn ich ein dochtgarn haben möchte, also unverzwirnt, tauche (oder wasche) ich den strang/stränge, hänge sie an einem "S" (metzgerhaken) auf, ebenso beschwere ich das ganze, in dem ich unten, ebenfalls mit "S" haken, eine plastiktüte hänge, inhalt ein stein ;) Das ganze lasse ich hängen, bis die wolle trocken ist. Der drall ist weg!

_________________
sonnige grüße,
Bine

http://wollflocke.blogspot.com/


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie muss der Drall sein?
BeitragVerfasst: So 12. Okt 2008, 12:48 
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Tahkli
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Registriert: Fr 22. Aug 2008, 13:36
Beiträge: 160
Wohnort: paradiesisch ... im Atlantik ;)
mesamara hat geschrieben:
Da muss ich mir noch eine Kate basteln, dann könnte es losgehen.


" Jeden tag eine gute tat" ;) WER kann mich bitte mal schlau machen, was heißt eigentlich "Lazy Kate" oder muß ich erst googlen, oder dumm sterben? ;)

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sonnige grüße,
Bine

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 Betreff des Beitrags: Re: Wie muss der Drall sein?
BeitragVerfasst: So 12. Okt 2008, 14:19 
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Navajo-Spindel
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Registriert: Mi 9. Jul 2008, 22:05
Beiträge: 426
Hallöchen,
eine lazy kate,also das "faule Käthchen" ist die Zwirnvorichtung,im
Deutschen auch Faulenzer genannt.

LG Landschaf


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie muss der Drall sein?
BeitragVerfasst: So 12. Okt 2008, 14:29 
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Tahkli
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Registriert: Fr 22. Aug 2008, 13:36
Beiträge: 160
Wohnort: paradiesisch ... im Atlantik ;)
also, liebes landschäfchen, "auf gut deutsch" ein spulengestell, oder? ;)

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sonnige grüße,
Bine

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