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 Betreff des Beitrags: Karden für Hundewolle und Angora
BeitragVerfasst: Mo 6. Okt 2008, 23:54 
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Kreuzspindel

Registriert: Mo 15. Sep 2008, 10:10
Beiträge: 41
Ich möchte vor allem Spinnen von Hundewolle, Angora, vielleicht Katzenwolle, lernen. Was für Karden sollte ich dafür kaufen?
Für Wolle habe ich mir die billigen von Wollknoll gekauft. Damit arbeite ich mich grade an meiner geschenkten Merinowolle ab. Kennt jemand diese Karden? Ich frage mich, ob es ein Nachteil ist, das sie in Kardierrichtung ziemlich kurz sind, also nicht schmal in der Breite, sondern eben in Zugrichtung. So habe ich am Schluss immer Fasern, die noch U-förmig um die Nadeln liegen, oder ist das normal?
Liebe Grüsse, mesamara


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 Betreff des Beitrags: Re: Karden für Hundewolle und Angora
BeitragVerfasst: Di 7. Okt 2008, 00:44 
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Spinning-Jenny
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Registriert: Mo 7. Jul 2008, 01:10
Beiträge: 3098
Wohnort: Flensdorf
Meinst Du diese hier?

Zitat:
Ich frage mich, ob es ein Nachteil ist, das sie in Kardierrichtung ziemlich kurz sind, also nicht schmal in der Breite, sondern eben in Zugrichtung.

Das ist völlig normal so bei Handkarden. Auch alle anderen erhältlichen Handkarden sehen so aus.

Zitat:
So habe ich am Schluss immer Fasern, die noch U-förmig um die Nadeln liegen, oder ist das normal?

mhhh ... dieses Phänomen kenne ich auch von einigen meiner Kardierversuche. Besonders wenn ich versuche die Fasern mehrfach von einer Karde auf die andere zu transferieren.

Ich habe die Vermutung, dass es u.a. daran liegen könnte, dass man am Anfang die Fasern nicht entsprechend sorgfältig auf der Karde einhängt oder nicht genügend vorgezupft hat. Es soll ja irgendwie so sein, dass nur ein Ende der Locke auf der Karde eingehängt ist und der Rest von der anderen Karde gebürstet wird. Vielleicht könnte es auch daran liegen, dass man zu viel Fasern auf der Karde eingehängt hat oder sie zu chaotisch auf der ersten Karde befestigt hat.

Wobei ich nicht wirklich ein Handkardenspezialist bin. Ich habe nur zwei ziemlich runtergewirtschaftete gebraucht erstandene Teile hier und auch keine große Übung, weil mein eines Handgelenk da nicht länger mitmacht. (Und außerdem ist es mir zu mühsam, seit ich eine kleine Trommelkarde mein eigen nenne).

Zitat:
Ich möchte vor allem Spinnen von Hundewolle, Angora, vielleicht Katzenwolle, lernen. Was für Karden sollte ich dafür kaufen? Für Wolle habe ich mir die billigen von Wollknoll gekauft.

Warum sollten die Handkarden von Wollknoll da nicht auch funktionieren? Mache sie sauber und leg' dann mit der nächsten Sorte los.
Was den Belag angeht, gibt es da wahrscheinlich nicht viel Unterschiede (bei Handkarden wird ja noch nicht mal die Nadeldichte in den Beschreibungen angegeben, es wird sich i.R. um einen normalen Allroundbelag handeln). Was preislich den Unterschied macht, ist wohl eher die Gestaltung und Verarbeitung des Holzkörpers ...
Es gibt zwar noch Karden mit ganz feinem Belag für Baumwolle (da kostet so ein Paar aber mind. 50 €). Aber wahrscheinlich wären die für Deine Zwecke auch schon wieder feiner als nötig.

Möchtest Du denn nur jeweils reine Katzen-/Hunde-/Angorafasern kardieren oder sie auch mit Wolle etc. mischen? Letzteres wird oft gemacht bei Katzen-/Hundehaaren, die zu kurz sind, um sie einzeln zu verspinnen. Oder auch weil all' diese Fasern extreme Wärmeeigenschaften haben, so dass sie allein verarbeitet oftmals zu warm wären...

Mein Rat:
Bleibe bei den vorhandenen Handkarden und lege das Geld lieber auf die hohe Kante, um Dir später eine Trommelkarde mit feinem Belag leisten zu können. Den meisten wird das nämlich mit Handkarden auf die Dauer zu mühsam...

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 Betreff des Beitrags: Re: Karden für Hundewolle und Angora
BeitragVerfasst: Di 7. Okt 2008, 01:21 
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Kreuzspindel

Registriert: Mo 15. Sep 2008, 10:10
Beiträge: 41
Vielen Dank, dass Du so schnell geantwortet hast. Ich nehme an, dass meine Karden zu grob sind, um damit feine und schlüpfrige Fasern zu kardieren. Es sind genau die, die Du verlinkt hast.
Ich hatte deshalb schonmal Frau Pianka, die die Faserfierberseite macht, gefragt. Sie empfielt feine.
Die Trommelkarde ist preislich ein bisschen heftig;-) Aber natürlich eine grosse Verlockung.
Zum Lernen muss ich aber ja vorher schon Kardieren, denn Hundewolle gibts sicher nicht als Kardenband, oder?
ERstmal würde ich die Haare gern sortenrein kardieren. Mischen dann nur wenn nötig durch zwirnen. Gegen zu warme Wolle kann man vielleicht auch mit Baumwollgarn zwirnen?

Vielleicht hat ja auch jemand hier schon viel Wolle durch Handkarden gejagt und viel Erfahrung? In der Nacht nach meinen ersten Kardierversuchen dachte ich, mir fallen die Arme ab, so schlimme Schmerzen hab ich davon gekriegt;-) Nun habe ich aber schon mehr Uebung und ich lasse mir ja auch Zeit, zumal ich sowieso noch kein Spinnrad habe.
Ich geh mal davon aus, das saubere und unverfilzte Fasern von Hund und Kaninchen auch viel leichter zu Kardieren sind, als meine Merinowolle.
Wieviel kostet denn so eine Trommelkarde mindestens? Und wenn die einen feinen Belag hat, kann man dann trotzdem Schafswolle darauf kardieren?
Fragen über Fragen...;-)
Liebe Grüsse, mesamara


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 Betreff des Beitrags: Re: Karden für Hundewolle und Angora
BeitragVerfasst: Di 7. Okt 2008, 15:07 
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Spinning-Jenny
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Registriert: Mo 7. Jul 2008, 01:10
Beiträge: 3098
Wohnort: Flensdorf
Huhu,

Zitat:
Zum Lernen muss ich aber ja vorher schon Kardieren, denn Hundewolle gibts sicher nicht als Kardenband, oder?


Du kannst Hunde- und Katzenhaar auch unkardiert verspinnen. Wenn ich dem glauben darf, was andere erzählen, dann soll das wohl sehr gut gehen.
In der Faserabteilung gibt es da schon jeweils einen interessanten Fred darüber:
Katzenhaare
Hundehaare
Angora
Auch Schafwolle und Co. kann man unkardiert verspinnen. Man kann es auch einfach nur mit den Händen auflockern oder eine Flickkarde oder Hundebürste zu Hilfe nehmen. Die meisten von uns haben so angefangen, weil man ja anfangs in den seltensten Fällen gleich so viel Geld für eine Komplettausstattung hat.

Aber mit Hunde- und Katzenhaaren habe ich überhaupt keine Erfahrungen. Da meine frühere Mitbewohnerin und eine meiner besten Freundinnen extrem allergisch auf diese Haare reagiert, kommen sie mir nicht in meine Wohnung.

Mit den feinen Trommelkarden von Handwerk&Design, Van der Haave, Ashford kannst Du auch normale Schafwolle kardieren. Vielleicht nicht unbedingt so was grobes und langes wie Heidschnucke o.ä. aber auch bei den Schafwollen gibt es ja sehr unterschiedliche Qualitäten.

Ich würde auf jeden Fall mal austesten, wie sich die Fasern auf Deiner Handkarde kardieren lassen. Vielleicht erreichst Du auch schon so ein ausreichendes Ergebnis. Ich habe z.B. auch schon Baumwolle oder Kosmetikwattebällchen auf normalen Handkarden kardiert, weil es sich einfach nicht lohnte, für ein paar Versuche so viel Geld auszugeben und es ging auch einigermaßen und man erhielt ein spinnbares Ergebnis, war nur etwas mühsamer.

Zitat:
Nun habe ich aber schon mehr Uebung und ich lasse mir ja auch Zeit, zumal ich sowieso noch kein Spinnrad habe.

Boah, sitzt Du momentan nur da und kardierst und kardierst ohne auch nur irgendwas zu verspinnen?

Zitat:
Ich geh mal davon aus, das saubere und unverfilzte Fasern ... auch viel leichter zu Kardieren sind, als meine Merinowolle.

Wenn Deine Schafwolle verfilzt und/oder nach dem Waschen noch extrem schmutzig ist, würde ich mir nicht die Mühe machen, sie zu verarbeiten. Karden sind so oder so nicht dafür da, verfilzte Wolle wieder zu öffnen (dafür bräuchte man einen (Reiß-) Wolf, engl. Picker). Verfilzte Wolle zu kardieren schädigt zudem die Karden/Kardenbelag, es ist viel zu viel Kraftaufwand nötig und das Endergebnis auch nicht wirklich gut zum Spinnen tauglich.
Gerade wenn man mit Handkarden arbeitet, braucht es sehr viel Mühe und Zeit, Schafwolle zu verarbeiten. Das lohnt sich meiner Meinung nur, wenn man auch hochwertiges Material verarbeitet. Irgendwelche Schrott zu verarbeiten ist vergeudete Zeit, zumal Du auch nur ein minderwertiges Ergebnis erhalten wirst.

Gerade von der Seite würde ich Dir unbedingt empfehlen, Dir schnellstens mal eine Handspindel zu besorgen oder selbst zu bauen (Schau mal in der Handspindel-Bauabteilung Stichwort: Kreuz-, CD- oder Holzradspindel) und mal versuchen Deine Wolle zu verspinnen. Nicht dass Du tagelang dasitzt und mühsam kardierst und im Endeffekt stellt es sich heraus, dass sich die Fasern nicht gut verspinnen lassen und/oder kein schönes Garn ergeben.

lg spinntantchen

P.S.
Zitat:
Vielleicht hat ja auch jemand hier schon viel Wolle durch Handkarden gejagt und viel Erfahrung?

Bestimmt melden sich noch andere zu Wort. Viele schauen aber nur 1-2x die Woche hier vorbei (wir Handarbeitenden haben ja nie genügend Zeit), so dass es etwas dauern kann, bis mehr Antworten zusammenkommen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Karden für Hundewolle und Angora
BeitragVerfasst: Di 7. Okt 2008, 17:32 
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Tahkli
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Registriert: Sa 16. Aug 2008, 09:59
Beiträge: 100
Ich habe auch die Wollknoll Handkarden und komme sehr gut damit zurecht. Wenn du unten die U´s hast, gibt es dafür verschiedene Ursachen. Wolle nicht gut aufgezupft, Karde zu voll, Wolle zu tief eingehängt. Das Kardieren muss auch trainiert werden und es geht dann im Laufe der Zeit immer schneller und weniger Kraftaufwand. Anfangs war mein Ergebnis auch noch nicht so prickelnd, aber Übung macht den Meister, jetzt geht´s prima :D !
Hier gibt es eine gute Einführung.

Angorafasern habe ich mit den Wollkarden (und dabei ist der Hersteller eigentlich vollkommen egal) nur Kardieren können, wenn sie kein bisschen verklumpt / verfilzt waren. Wenn sie leicht verklumpt waren, habe ich sie wunderbar mit Hundekarden aufkardieren können. Die Benadelung ist feiner und das ist dann der Unterschied. Wenn du immer nur ultrafeine Fasern kardieren möchtest, könntest du dir auch "große" Handkarden mit feiner Benadelung zulegen.
Die sind aber recht teuer. Den Kauf einer Trommelkarde würde ich reiflich überlegen. Ich finde, man kann sehr gut von Hand kardieren. Jeden Tag ein bisschen, so schwinden auch große Wollberge. Ich kardiere mir immer "frisch", was ich an einem Abend wegspinnen möchte und habe so ganz nebenher in ca. 3 Monaten gut und gern 1,5 - 2 kg kardiert und versponnen.
Handkarden mit feiner Benadelung sollen sich für gröbere Fasern nicht so gut eignen. Ich kann mir das gut vorstellen, weil ich anfangs auch mit einer Hundekarde Schafswolle beackert habe und das mehr schlecht als recht ging. Du brauchst auch sehr viel Kraft, wenn du grobe Fasern durch die feine Benadelung jagst, weil der Widerstand eben viel größer ist.

Nun noch zum Spinnen:
Ich würde auf jeden Fall mit Schafwolle anfangen. Ich finde, dass die feinen Tierfasern schwieriger zu verspinnen sind, sie haben kein Wollfett und haften nicht so gut aneinander, oft sind die dazu noch recht kurz. Deshalb müssen sie mit mehr Drill versponnen werden. Ich habe schon wirklich gute Wollstränge aus Schafwolle produziert, bevor ich mich an Hundewolle herangewagt habe. Angora habe ich erst vor ganz kurzer Zeit im Rahmen des Challenge verponnen. Das fand ich leichter als Hund, insgesamt ist Schafwolle aber deutlich leichter zu verspinnen und für Anfänger darum deutlich besser geeignet.
Mein Tipp, auch wenn es später Tierhaare sein sollen, ich würde mit Schafwolle und einer Handspindel anfangen. Wenn das klappt, nimmst du dir Tierhaare eine feine Spindel und spinnst damit. Und wenn das klappt, würde ich mir ein schnelles Spinnrad (also hohe Übersetzungen für viel Drill) ansehen und aussuchen. Schau doch mal, ob es in deiner Nähe Spinnerinnen gibt, vielleicht findest du jemanden, der sogar so ein flottes Rädchen besitzt.

_________________
Wollige Grüße,

Andrea


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 Betreff des Beitrags: Re: Karden für Hundewolle und Angora
BeitragVerfasst: Di 7. Okt 2008, 18:31 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
Ich verspinne Angora unkardiert und pur - mit viel Drall spinnt es sich ganz gut. Und das bisschen Zeit, das man zum Auszupfen vor dem Spinnen braucht, ist durch das Nicht-Kardieren mehrfach eingespart. Ich denke, bei Hunde- und Katzenhaaren geht das genauso.

Als ich Zwerg-Angora mit Merino gemischt habe (weil ich nicht viel davon hatte, und damit es für den ersten Spinnversuch leichter geht) habe ich das mit Baumwollkarden (Firma Strauch, USA) gemacht und es ging sehr gut.

Kardieren braucht KEINE Kraft (ausser, du bist so untrainiert, dass es dich schon anstrengt, die Karden zu halten). Du sollst nämlich nicht die Zähne ineinander vergraben und dann eine Karde durch die andere ziehen - das zerstört den Kardenbelag (und deine Arme). Die Zähne kratzen nur ganz leicht aufeinander (oder auch gar nicht) und die letzten Fasern "gräbt" man aus der unteren Karde.

Für den Rest schliesse ich mich meinen Vorrednern an :-)

Ciao, Klara

_________________
http://www.lahottee.info


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 Betreff des Beitrags: Re: Karden für Hundewolle und Angora
BeitragVerfasst: Mi 8. Okt 2008, 12:04 
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Tahkli
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Registriert: Sa 16. Aug 2008, 09:59
Beiträge: 100
Liebe Klara,

nun ja, ganz ohne Kraft geht es bei mir nicht. Anfangs habe ich zum Überladen der Karden geneigt und dann ist das anstrengend, auch wenn die Zähne sich kaum berühren. Später habe ich die richtige Menge gefunden, seitdem geht es wesentlich leichter. Einen gewissen Kraftaufwand stellt das Kardieren für mich schon dar. Die Haltung der Karden allein ist schon für sich eine Stellung, die meine Hände so bei anderen Tätigkeiten nicht einnehmen. Dazu kommt das Gewicht der Karden, ich betreibe keinen Kraftsport und insofern ist das schon eine leicht anstrengende und untrainierte Tätigkeit, die erlernt und geübt werden musste. Wie dem auch sei, ich bin dann wohl ein Weichei, denn ich merke schon, dass meine Muskulatur dort beansprucht wird, wo sie sonst nicht gefordert ist.

Ich habe auch gelesen, dass die Zähne sich kaum oder gar nicht berühren sollen. Dass sie sich wenig berühren sollen, ist gut nachvollziehbar, aber gar nicht?? In gewisser Weise wird die Wolle doch "aufgebürstet" und ausgerichtet, wie soll das funktionieren, wenn sich die Zähne nicht gar nicht berühren? Ich habe das versucht, aber ich konnte die Wolle so nicht in Stellung bringen. Ein leichtes Ineinandergreifen der Spitzen finde ich auch nicht schädlich, meine Wolle ist mittlerweile gut kardiert und schön zu verspinnen und mein Kardenbelag ist immer noch tiptop ;) . Sollten sich langfristig Abnutzungserscheinungen zeigen, so ist so eine Karde ja schließlich auch ein Gebrauchsgegenstand und ich werde damit leben müssen.

_________________
Wollige Grüße,

Andrea


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 Betreff des Beitrags: Re: Karden für Hundewolle und Angora
BeitragVerfasst: Mi 8. Okt 2008, 14:11 
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Kreuzspindel

Registriert: Mo 15. Sep 2008, 10:10
Beiträge: 41
Erst mal vielen Dank für eure umfangreichen Antworten.
Bei mit ist der Kraftaufwand schon sehr gesunken, aber auch vorhanden. Ich habe mir ein paar Filmchen auf You tube angesehen. Die Zähne müssen sich bei mir auch nicht (mindestens nicht immer) berühren, weil die Wolle so fest auf den Karden hängt, das man sie teilweise eher kämmen kann. Allerdings braucht es allein schon Kraft, die Wolle auseinander zu ziehen, selbst, wenn die Karden sich gar nicht berühren. Ich hab schon überlegt, ob ich mir noch ein bisschen Milchschafwolle kaufe, damit ich mal vergleichen kann. Ich hatte diese Merino ja geschenkt bekommen. Die kam mir unglaublich fettig vor und ich hatte sie damals ein paar mal im Wollwaschgang, was ihr auch nicht unbedingt so gut getan hat, fürchte ich. Sie fühlt sich aber immer noch fettig-klebrig an und die Schmutzteilchen kleben teilweise auch ganz schön darin. Kann man Merinowolle auch ungewaschen kardieren? Und spinnen?

@Schwarzes Schaf: ich bin beeindruckt, dass Du soviel Wolle auf den Handkarden durchbringst. Das macht mir Mut;-) Die Kurzfilmchen, die Du verlinkt hast, hatte ich auch schon gesehen. Sieht toll aus, nicht? Allerdings sieht das, was sie da auf die Karde packt auch schon gaaaanz anders aus, als meine Wolle;-) Kannst Du sagen, wieviel Du pro Durchgang auf die Karde packst?

Meine Us entstehen glaub ich beim Wechsel von einer Karde auf die andere. Vielleicht hat es auch was damit zu tun, dass die Wolle noch so klebt, die legt sich so um die Zähnchen. Vielleicht sind es auch nur die kurzen Haare? Wahrscheinlich muss ich einfach mal was anderes kardieren und dann hab ich einen Vergleich.
Ansonsten finde ich das Handkardieren irgendwie eine schöne Sache. Es hat auch so was ursprüngliches.
Liebe Grüsse, mesamara


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 Betreff des Beitrags: Re: Karden für Hundewolle und Angora
BeitragVerfasst: Mi 8. Okt 2008, 16:14 
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Spinning-Jenny
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Registriert: Mo 7. Jul 2008, 01:10
Beiträge: 3098
Wohnort: Flensdorf
Zitat:
Allerdings braucht es allein schon Kraft, die Wolle auseinander zu ziehen, selbst, wenn die Karden sich gar nicht berühren.


Wenn es sehr viel Kraft braucht, könnte es auch daran liegen, dass Deine Wolle zu verfilzt ist. Wenn Du einen Wollstapel (das ist eine zusammenhängende Locke, so wie sie vom Schaf kommt) zwischen die Hände nimmst und sie teilst sollte das ohne jeglichen Kraftaufwand gehen.

Zitat:
ich hatte sie damals ein paar mal im Wollwaschgang, was ihr auch nicht unbedingt so gut getan hat, fürchte ich.

Schau mal hier: Da habe ich einen Fred rund um das Waschen von Fasern in der WaMa aufgemacht.

Zitat:
Kann man Merinowolle auch ungewaschen kardieren? Und spinnen? ... Vielleicht hat es auch was damit zu tun, dass die Wolle noch so klebt, die legt sich so um die Zähnchen.


Mit Handkarden habe ich auch schon mal ungewaschene Wolle kardiert (meiner Trommelkarde würde ich das nicht zumuten wollen). Aber das Ergebnis hat mich nicht wirklich überzeugt, die Fasern waren zwar ein wenig ausgerichtet, aber das Ergebnis halt nicht locker und fluffig wie bei gewaschener Wolle.
Ja es geht deutlich schwerer, als (relativ) fettfreie Wolle, wo die Fasern keine Neigung mehr haben zusammenzukleben.

Man kann (wohl alle) Wollsorten auch ungewaschen verspinnen. Aber i.R. verspinnt man sie dann auch unkardiert aus der Flocke. Das macht aber nur Spaß bzw. ist nur sinnvoll mit ausgesucht sauberer schöner Wolle, da sich mit eingesponnener Dreck dann nachher beim Waschen des Garnes nur noch viel, viel schwerer entfernen lässt. Außerdem geht dies auch nur bei ganz frischer Wolle, wo das Wollfett noch nicht verklebt (verharzt) ist.

Zitat:
Ich hab schon überlegt, ob ich mir noch ein bisschen Milchschafwolle kaufe, damit ich mal vergleichen kann.

mhhh ... würde ich eher nicht als Fasern zum Kardieren üben empfehlen. Milchschafwolle ist hier in unserer Gegend die Wolle mit den längsten Fasern. Deshalb sind sie nicht so einfach zu kardieren.

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 Betreff des Beitrags: Re: Karden für Hundewolle und Angora
BeitragVerfasst: Mi 8. Okt 2008, 20:20 
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Kreuzspindel

Registriert: Mo 15. Sep 2008, 10:10
Beiträge: 41
Welche Wolle wäre denn geeignet um sie erst mit der Hand zu kardieren und dann auch noch Spinnen damit zu üben?
Liebe Grüsse, mesamara


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