im alten Forum geschrieben am 07.09.2006 - 12:25
Huhu,
mit Balkanspindel ist wirklich eine Spindel mit doppeltem Wirtel gemeint, wie greifenritter schon richtig schrieb.
Dass man von der Bezeichnung auch unbedingt auf das Herkunftsland schließen kann, stimmt nicht bei jeder Spindel. Die Türkische Spindel (Kreuzspindel) war nämlich in der Türkei überhaupt nicht anzutreffen.
Ob die Balkanspindel auch wirklich aus dem Balkan kommt, weiß ich nicht.
In den USA fallen mir 2 Hersteller dieser Spindeln ein:
Wenn ich das richtig gelesen habe, sind bei Delaney's Balkanspindeln die beiden Wirtel fest (?) und bei Alden Amos' können sie abgenommen werden.
Ich selber habe keine solche Spindel. Aber ich kann versuchen zu wiederholen, was ich so von anderen aufgeschnappt habe:
Sie sollen
sehr gut ausbalanciert sein und fangen auch mit
sehr sehr viel gesponnenem Garn nicht an zu eiern.
Aufgrund der
erhöhten Schwungmasse sind sie auch sehr gut für
stark gedrehte Garne geeignet (Sockengarn z.B.).
Es gibt jetzt scheinbar mehrere Methoden, diese Spindel zu benutzen ... oder besser gesagt: verschiedene Arten das gesponnene Garn darauf aufzuwickeln:
- Benutzung wie eine Spinnnradspule: Das Garn wird gleichmäßig eng zwischen den 2 Wirteln aufgewickelt. So bekommt man am meisten Garn auf diese Spindel. Dabei muss man natürlich auch die große Gewichtszunahme durch die große Garnmenge beachten
- Benutzung wie eine Hochwirtelspindel: Das Garn wird unterhalb des oberen Wirtels dementsprechend aufgewickelt. Ist einiges an Garn aufgewickelt und die Spindel wird langsam zu schwer, entfernt man dann den unteren Wirtel und betreibt die Spindel weiter als echte Hochwirtel. Dies hat den Vorteil, dass das Gewicht und die Schwungmasse über einen längeren Zeitraum relativ gleich bleibt und man so mehr und evtl. auch gleichmäßiger gesponnenes Garn erhält
- Wenn man das gesponnene Garn am Ende (nach Entfernung des unteren Wirtels) einfach vom Spindelschaft schieben möchte:
Dann muss man dieses Rugbyball-förmig oder wie auf Papierspulen beim Weben und fest zwischen den beiden Wirteln aufwickeln. Außerdem ist dabei zu empfehlen vorher ein Stück Papier (mit abgerundeten Ecken) um den Spindelschaft zu wickeln und den Anfang des Spinnfadens darin einzuklemmen, damit es am Ende problemlos vom Schaft gleiten kann
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