im alten Forum geschrieben am 17.05.2006 - 20:14
Hallo Thea,
ich versuche gerade Deine Schilderungen nachzuvollziehen. Ist nicht immer einfach, ohne es direkt vor den Augen zu haben.
Die Bezeichnungen mit/gegen die Faser spinnen höre ich jetzt hier der erste Mal (zumindest in der Bedeutung, wie ich sie in Deinem Beitrag verstehe).
Thea schrieb
"gegen die Faser spinnen" (also rechtwinklig zum Kammzug ... den Kammzug in kuerzere Stuecke zoege, diese faltete und dann "von unten nach oben" wegspaenne |
Was Du hier beschreibst und auch aufgezeichnet hast (wenn ich das richtig verstanden habe), ist eine Auszugstechnik, die sich englisch "
Spinning from the Fold" und in deutsch "
Spinnen über dem Finger" oder so nennt.
Hier in
diesem Thread wurde darüber schon mal was gepostet.
Über diese Technik gibt es sehr gute Infos im Internet. Bin leider gerade auf dem Sprung. Werde aber versuchen, Dir die entsprechenden Links mit ein paar Erläuterungen noch heute Abend in der
Abteilung über die unterschiedlichen Spinntechniken posten.
Thea schrieb
die mich immer darauf hinwies, wenn ich "mit der Faser" spann und mir erklaerte, ich solle gegen die Faser spinnen. |
Diese Aussage kann ich jetzt überhaupt nicht nachvollziehen. Warum soll man nur "gegen die Faser" d.h. mit Auszugsrichtung in rechtem Winkel zur Faserrichtung spinnen?
Was nannte diese Spinnlehrerin als Begründung dafür?
Es gibt total
viele unterschiedliche Auszugstechniken (eine kleine (wahrscheinlich noch unvollständige) Liste findest Du
hier in diesem Thread).
Einige davon spinnen, wie Du es nennst "gegen die Faser" und einige "mit der Faser" ... und keine ist "richtiger" oder "falscher" bzw. "schlechter" oder "besser" als die andere.
Man erreicht damit unterschiedliches z.B. was das Aussehen und die Eigenschaften des Garnes angeht ... oder manche Fasern lassen sich halt mit der einen Technik besser oder nicht so gut verarbeiten. Es kommt immer darauf an, was man verspinnen möchte und was man damit machen will.
Dass man als Spinnanfänger besser gegen die Faser spinnen sollte, ist auch eine Aussage/Praxis, die ich nicht so oft gehört bzw. gesehen habe.
Die meisten Anfänger fangen sogar mit einer kurzen Auszugstechnik an und da spinnt man mit der Faser.
Wobei jeder aber selbst ausprobieren muss, mit welcher Technik er am Anfang besser klarkommt ...
Aber nochmal zu Deiner Technik... wie der deutsche Name schon vermuten lässt, lässt man normaler Weise einen Finger in der Falte des Faserstückes drin. Man kann sich das so vorstellen, dass man
das Stück Fasern mit der Falte sozusagen entweder über den Zeigefinger oder Mittelfinger klappt. Dann kann man mit den Finger daneben das Faserbündel ein wenig zusammendrücken und -halten und so ein bißchen steuern, wie viele und welche Fasern erfasst werden.
Mir ist jetzt aufgrund Deiner Schilderung nicht klar, ob Du die Fasern über einen Finger geklappt hälst oder nicht. Wenn nicht, könnte dies bei Deinem Problem abhilfe schaffen.
Wenn Du schreibst, dass Dein Faserdreieck sozusagen die Fühlung zu den Fasern dahinter verliert, könnte es daran liegen, dass Du zu schnell ausziehst und zu wenig Drehung nach hinten wandern kann. Die neuen Fasern werden ja dadurch erfasst, indem die Drehung zu ihnen wandert und sie in's Faserdreieck einklemmt. Kommt hinten keine Drehung mehr an, dann werden dort auch keine Fasern mehr erfasst.