im alten Forum geschrieben am 20.09.2005 - 22:43
Man kann Wolle verspinnen, ohne sie vorher irgendwie mit irgendwelchen Gerätschaften bearbeitet zu haben.
Dies wir insbesondere angewendet, wenn ungewaschene Rohwolle direkt versponnen werden soll.
Dabei öffnet/lockert man die Fasern mit der Hand folgendermaßen:
Man nimmt sich eine zusammenhängende Wolllocke. Zuerst öffnet man vorsichtig mit den Fingern die (oftmals verklebten) Spitzen und fächert diese etwas auf und anschließend öffnet man auch die Schnittseite etwas.
Dabei achtet man darauf, dass die Wollfasern der Locke weiterhin schön parallel nebeneinander liegen bleiben und nicht durcheinander geraten.
(Es ist sehr schwer nur mit Worten zu beschreiben. Ich muss wohl nochmal eine Zeichnung zum besseren Verständnis einfügen)
Natürlich sortiert man hierbei auch Nachschnitte (Second-Cuts; kurze Wollstückchen, wo der Scherer ein zweites Mal angesetzt hat), Pflanzenkram und sonstige Verschmutzungen heraus.
Will man diese geöffneten Wolllocken nun verspinnen, fängt man an einer Ecke der Schnittseite an (hält die Locke so, dass die Spitzen zu sich und die Schnittseite zur Spinnöffnung zeigt).
So erhält man ein Garn, bei dem die Fasern relativ parallel liegen.
im alten Forum geschrieben am 20.02.2006 - 11:13
Frage an alle:Verspinnt Ihr so gezupfte Wolle eher von der
Schnittseite oder der
Spitze her (welches Ende guckt zur Spinnöffnung)?
So gesponnenes Garn dürfte ja eher in Richtung
kammgarnartig gehen, da die Fasern eher parallel liegen würden (kommt natürlich auf die Spinntechnik an). Oder was denkt Ihr?
im alten Forum geschrieben am 21.09.2007 - 17:56
spinntantchen schrieb
Verspinnt Ihr so gezupfte Wolle eher von der Schnittseite oder der Spitze her (welches Ende guckt zur Spinnöffnung)? |
Ergänzung:
man könnte so gezupfte Fasern natürlich auch "über dem Finger" (spinning from the fold,
siehe auch hier) verspinnen.