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 Betreff des Beitrags: Engadinerwolle
BeitragVerfasst: Di 19. Jun 2012, 18:42 
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Tahkli

Registriert: Di 16. Aug 2011, 22:26
Beiträge: 189
Wohnort: Reiskirchen
Hallo an alle!Nun habe ich wiedermal im Internet nach Thema Wolle rumgewühlt und in irgendeinem Schweizer Schafforum zum ersten Mal von Engadinerschafen gelesen.Aber weder hier noch bei Petzi's finde ich gar nichts dazu.Liegt es daran dass die Wolle nicht besonders gut zum Spinnen geeignet ist(filzt gut,habe ich gelesen),oder eher daran dass die nicht besonders fein ist?
Lieben Schweizerinnen,habt Ihr Erfahrungen damit gemacht?


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 Betreff des Beitrags: Re: Engadinerwolle
BeitragVerfasst: Di 19. Jun 2012, 20:08 
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Spinning-Jenny
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Registriert: Mo 7. Jul 2008, 01:10
Beiträge: 3098
Wohnort: Flensdorf
Hallo Galina,

habe selbst noch nicht von der Rasse gehört und die Fasern auch noch nicht in real gesehen. Da ich aber neugierig bin, habe ich mal nach der Schafrasse im Internet geguckt.

http://www.engadinerschaf.ch/

http://www.vieh-ev.de/Rassen/Schafe/engadiner.html
(dort wird die Wolle wie folgt beschrieben: "Mittlere bis grobe Wolle")

http://www.engadinerschafe.ch/engadinerschaf.htm

Rasse-Steckbrief - ein pdf-Dokument (208 kB):
https://files.me.com/stephanieapel/jpmvyz
Sehr schönes Dokument verfasst von Katarina Hartung, welches auch auf die Fasereigenschaften eingeht und Bezugsquellen nennt. Die Fasern werden dort als wenig gekräuselt, mit wenig Glanz, 28-32 mic Feinheit, 10-14 cm Stapellänge und als "nicht direkt auf der Haut tragbar" beschrieben. Weiter unten im Dokument (2. Seite) beschreibt sie, dass die Fasern gut zu kardieren aber schlecht zu verspinnen (schlecht auszuziehen) seien. Daraus leitet sie ab, dass es wohl eher Filzwolle sei.
(Wobei mich das dann doch neugierig macht auf weitere Verarbeitungs- und Erfahrungsberichte anderer Spinner)

Hier wird das Engadiner Schaf auch mit "braunes Bergschaf" bezeichnet:
http://www.monitoring.eu.com/alpenwiki/ ... iner_Schaf

Und hier kriegt es daneben auch die Bezeichnung "Engadiner Fuchsschaf":
http://www.permakultur.at/themen/tiere/ ... schaf.html

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Meine Seiten: www.spinntantchen.de und www.nadelbindung.de



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 Betreff des Beitrags: Re: Engadinerwolle
BeitragVerfasst: Mi 19. Jun 2013, 13:52 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 29. Jan 2010, 10:46
Beiträge: 332
Wohnort: Schweiz, Graubünden
Also, ich habe mir beim schweizer Auktionshaus Fuchssachfwolle ersteigert. 8kg, für 1 Franken und Porto! Es wollte sie niemand haben...

Heute ist sie angekommen und ich bin begeistert. Ich finde die Wolle wunderschön. Leider kann ich sie nicht mehr einzelnen Schafen zuordnen. Ich weiss nicht, ob die grobere Wolle mit stark ausgebleichten Spitzen jetzt einfach Wolle vom Rücken ist, oder ein anderes Schaf. Es hat auch ziemlich feine Wolle dabei. Kommt mir jedenfalls jetzt so vor. Zum Fettgehalt kann ich nicht so viel sagen. Natürlich glänzt alles fettig, ist sortiere draussen und bei der momentan herrschenden Hitze verflüssigt sich sich das Fett. Aber wenn es wirklich viel wäre, müssten meine Hände mehr davon abbekommen, meine ich.
So wie es bis jetzt aussieht, habe ich nur die schöne Wolle bekommen. Es hat keine wirklich schmutzigen Teile mehr drin, etwas Stroh und Heu, das man gut aussortieren kann. Es gibt also sehr wenig Abfall.

Acht Kilo finde ich viel für mich alleine ;-) Wer möchte noch? Ich schlage vor, Portionen von ca. 1/2 Kg, da würde immerhin sicher so viel übrig bleiben, dass es für Handschuhe reicht und die Arbeit würde sich auch in Grenzen halten. Also, wer möchte? Bitte melden.

Ich würde das übrigens nicht als Challenge bezeichnen, das heisst, Ihr müsstet Euch nicht "revanchieren", also keine andere Challenge dafür anbieten. Aber natürlich erwarte ich, dass Ihr erzählt, wie es Euch mit der Wolle gegangen ist und was Ihr daraus gemacht habt.

Mit dem Versenden würde ich warten, bis ich jemanden finde, der nach DE reist und das dort für mich aufgibt. Wie lange das dauert, kann ich noch nicht sagen... Oder ich nehme es mit, wenn ich nächste Woche in Urlaub radle, mit bisher noch unbekanntem Ziel. Also wer im südlichen Bayern, Tirol oder Vorarlberg woht, hat grosse Chancen, dass ich es selber vorbei bringe... ;-) Bitte schnell melden, ich starte nächste Woche!

Ich hänge Euch hier noch den Link zu der Auktion an. Da hat es Bilder dabei.
https://www.ricardo.ch/kaufen/spielzeug ... 714391150/

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Geld haben ist schön, solange man nicht die Freude an Dingen verloren hat, die man für Geld nicht kaufen kann. Salvador Dali


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 Betreff des Beitrags: Re: Engadinerwolle
BeitragVerfasst: Mo 24. Jun 2013, 12:28 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 29. Jan 2010, 10:46
Beiträge: 332
Wohnort: Schweiz, Graubünden
So, ich habe jetzt mal einen Teil der Wolle verarbeitet...

Sie ist wirklich nicht so fettig, wie ich zuerst angenommen hatte. Ich habe sie mit Spüli gewaschen und jetzt fühlt sie sich sehr trocken und spröde an. Das mag ich eigentlich nicht so. Danach habe ich eine Portion mit Schmierseife gewaschen, da ist noch ganz wenig Restfett drin. Fühlt sich für meinen Geschmack besser an.

Was mir zuerst gar nicht aufgefallen war: die Wolle hat Stichelhaare. Das macht das Ganze natürlich nicht feiner... Ein grosser Teil fällt bei der Bearbeitung raus, aber es bleiben immer noch genug drin. Manchmal hat es ganze "Nester" davon, die klaube ich natürlich auch raus. Insgesamt dauert vor allem die Vorbereitung viel länger, weil ich so viele Stichelhaare wie möglich raus haben wollte. Das heisst natürlich viel, und vor allem fein, zupfen. Ich habe bei meinen Recherchen leider sehr wenig zur Wolle gefunden. Das von Spinntantchen verlinkte Dokument, das auf die Fasereigenschafte eingehen soll, konnte ich leider nicht öffnen. Ich habe nur an verschiedenen Stellen gefunden, dass grobe Wolle Rassestandard ist. Von Stichelhaaren habe ich aber nirgends gelesen. Ich habe jetzt mal die Frau angschrieben, die mir die Wolle verkauft hat, ob das rassereine Engadiner seien, oder die Stichelhaare ev. eingekreuzt. Auszug aus ihrer Antwort. "wir sind inzwischen pensioniert und haben unsere Weide kürzlich verpachtet und die Schafe verkauft. Wir hatten rassereine Engadinerschafe. Bei älteren Tieren können sich Stichelhaare finden, sagt mein Mann." Also, das nächste Mal Wolle von jungen Schafen ;-)

Kardieren lässt sie sich tatsächlich gut. Aber ich habe da noch nicht grosse Erfahrung.

Mit dem Spinnen hatte ich keine Schwierigkeiten. Wie weiter oben schon gesagt, ich mag so spröde trockene Wolle nicht. Ob die nächste Partie, die ich mit Schmierseife gewaschen habe, sich besser spinnen lässt, kann ich noch nicht sagen. Werde ich noch berichten. Natürlich geht es nicht so gut wie mit einem industriell aufbereiteten Vlies, aber ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden, mal abgesehen davon, dass ich die Wolle nicht auf der Haut würde tragen wollen. Aber eine robuste Jacke kann ich mir sehr gut vorstellen. Handschuhe sicher auch. Und dann müsste sie sich zum Strickfilzen eignen, für Hausschuhe oder ähnliches. Mal sehen, ob ich das auch mal ausprobiere. Leider gehen die hellen Spitzen beim Spinnen verloren. Die Wolle ist weniger meliert als ich mir vorstellte. Aber: Auch das fertige Produkt soll seine Farbe noch ändern! Wenn es der Sonne ausgesetzt ist, soll es heller werden, wenn es im Schrank aufbewahrt wird, bleibt oder wird es dunkel. Deshalb sage man dazu auch "lebendes Vlies"! Das werde ich sicher auch ausprobieren!


Fotos werde ich nachliefern. Im Moment bin ich eigentlich mit Urlaubsvorbereitungen (und Wolle :-/) beschäftigt. Ich bin noch etwas erkältet und nur deshalb noch da.

Und es hat noch Wolle!!!! Ich habe bisher nur eine Anmeldung per PN erhalten. Will tatsächlich niemand mehr probieren?

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 Betreff des Beitrags: Re: Engadinerwolle
BeitragVerfasst: Di 25. Jun 2013, 09:21 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 29. Jan 2010, 10:46
Beiträge: 332
Wohnort: Schweiz, Graubünden
So, jetzt habe ich mal die mit Schmierseife gewaschene Wolle angesponnen. Ich finde, das geht sehr viel besser! Ziemlich dünn, auf dem Bliss mit der schnellsten Übesetzung hatte ich keine Probleme. Da kann man wohl nicht mehr von schlecht spinnbar reden. Ist wohl wie meist eine Frage der Faservorbereitung.

Das Restfett werde ich dann aus den fertigen Strängen rauswaschen. :-)

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