Hallo Gloria,
herzlich willkommen im Forum, vielleicht nimmst Du Dir erst mal ein paar Minuten Zeit und stellst Dich
hier im Vorstellungsforum einmal kurz vor, wie das bei uns üblich ist.
Zitat:
... aber es ist total verdreckt, mit Unmengen an Einstreu und leider ist auch einiges an Nachschnitt dabei. Zuerst habe ich probiert das Einstreu und den anderen Dreck rauszuzupfen, aber das habe ich aufgegeben, da es nur endlos gedauert hat....
Aber anders als mit rauslesen wirst Du den Nachschnitt und das Einstreu kaum gründlich herauskriegen.
Weder das Kardieren noch das Waschen sind geeignet dazu, Nachschnitt und Einstreu zu entfernen. Zwar fällt beim Kardieren vielleicht das eine oder andere zufällig heraus ... aber von sorgfältiger Entfernung kann da keine Rede sein.
Und wenn man das Zeugs drin lässt, muss man halt damit leben, dass sich darum Knötchen bilden können.
Theoretisch gäbe es auch noch andere Gründe für Knötchenbildung z.B. habe ich bei meinen ersten Versuchen mit Handkarden die Karden falsch bestückt und im Laufe des Kardiervorgangs haben sich die Fasern irgendwie immer halbiert U-förmig um die Häkchen gelegt und das gab auch komische Knötchen bzw. Unregelmäßigkeiten beim Ausziehen der Fasern.
Zitat:
Nun habe ich probiert es vorsichtig zu waschen, dazu habe ich zuerst den Nachschnitt und alle groben Verunreinigungen rausgezupft, es mit Wasser und Shampoo gewaschen, alles ganz behutsam. Das Waschen an sich hat gut funktioniert, aber danach habe ich die Wolle wieder kardiert und habe ganz viele Knötchen drinnen. Es ist zum Verzeifeln!
Also wenn Du den Nachschnitt und das Einstreu sorgfältig rausgelesen hast und es gibt immer noch Knötchen nach dem Kardieren, könnte es wirklich sein, dass irgendwas bei Dir beim Kardieren falsch läuft.
Hast Du Dich mal im
Kardier-Forum umgesehen?
Etwas weiter hinten findest Du auch einen
älteren Thread mit Anleitungen zur Verwendung von Handkarden. Vielleicht fällt Dir ja anhand von diesem Material auf, was vielleicht bei Dir falsch läuft.
Zitat:
100 g habe ich dann aus der Flocke gesponnen, was schon funktioniert hat, aber als ich die Wolle verzwirnt, gehaspelt und gewaschen habe, haben sich so komische Schlaufen gebildet. Woher kommen die? Habe ich die Wolle zu wenig lange gehaspelt (1 Tag)?
Mhhh ... was meinst Du mit "komische Schlaufen"? ... dass sich das Garn anfing sich mit sich selbst zu verzwirbeln?
Dann liegt die Ursache wohl darin, dass das Garn nicht ausgewogen geworden ist d.h. dass Du es nicht geschafft hast, mit der Zwirndrehung genau die Spinndrehung aufzuheben.
Man spinnt ja in die eine Richtung (z.B. rechtsherum) und verzwirnt in die andere Richtung (in dem Beispiel dann links herum). Wenn man das gut macht sollte sich dann durch die Zwirndrehung die Spinndrehung komplett aufheben d.h. wenn man dann den Garnstrang lose aufhängt (nach dem Waschen) sollte er gerade herunterhängen ohne sich zu verdrehen bzw. gleiches gilt auch für einzelne Garnabschnitte, die man herunterhängen lässt und sich dann nicht eindrehen sollen.
Noch ein bißchen Lesefutter zu diesem Thema:
ausgewogenes Garn,
Was meinst Du mit "gehaspelt"?
Diese komische Unsitte, dass man sein Garn auf eine Haspel wickelt und dann feucht einsprüht und darauf trocknen lässt? (Das Thema
wurde hier schon ausführlich diskutiert)
Das unter Spannung trocknen (auch fachmännisch "blocken" genannt) kann man machen, um die überschüssige Drehung eines unausgewogenen Garnes vorrübergehend zu fixieren.
Sobald man es aber wieder feucht macht, kommt die Drehung wieder.
Zitat:
ich die Wolle verzwirnt, gehaspelt und gewaschen hab
Also wenn Du sie erst angefeuchtet auf der Haspel hast ruhen/trocknen lassen und danach nochmal gewaschen hast, bringt das nix, weil es ja durch das Waschen wieder feucht wurde. Im Flinkhand-Forum schwört man auf diese komische Technik, das Garn auf der Haspel aufgespannt anzufeuchten und trocknen zu lassen ... allerdings anstelle vom Waschen des fertig gezwirnten Garnes.
Garn auf der Spule ruhen lassen ist auch so ein ähnlicher Spinn-Mythos, den man immer mal wieder hört (Falls es Dich interessiert hier zwei Threads zu dem Thema:
auf der Spule ruhen,
Drei-Tage-Regel)
Falls Du die Möglichkeit hast, könntest Du auch mal versuchen, Deine Ergebnisse bzw. Probleme zu fotografieren und/oder auf einen Scanner zu legen. In der
Bildergalerie-Abteilung kann man Bilder recht einfach als Anhang hochladen. Das würde die "Ferndiagnose" ziemlich erleichtern.
Zitat:
BITTE, BITTE kann mir jemand einen Rat geben, wie ich mit einem vertretbaren Arbeitsaufwand zu schöner Wolle komme?
Mein Rat: sich am besten nur mit qualitativ hochwertigem Ausgangsmaterial beschäftigen, wo man möglichst wenig Verunreinigungen, Nachschnitt und Einstreu drin findet.
Vielleicht ist es aber auch einfach nur fehlende Übung und es wird mit der Zeit besser?