Hallo Wölkchen,
da solltest Du mal eine
Brennprobe machen.
Dadurch solltest Du zumindest erkennen können, ob es sich um eine Cellulose-, Eiweiß- oder Kunst(stoff)faser handelt.
Dabei nimmst Du ein Faserbündel, Garnstück o.ä. und schaust, was passiert, wenn Du es in eine Flamme hälst und was dann dabei herauskommt.
Wobei Du so vorgehen solltest, dass Du die Faser erst mal langsam in die Nähe der Flamme (Hitze) kommen lässt und schaust was passiert - also nicht gleich ab in die Flamme. Dann solltest Du die Faser sofort wieder aus der Flamme nehmen, sobald sie aufgeflammt ist (damit Du beobachten kannst, ob und wie sie danach weiterbrennt).
Dabei solltest als Flamme kein Streichholz oder Kerze nehmen (weil die einen eigenen Duft haben, so dass sich der Geruch beim Verbrennen nicht neutral beurteilen lässt). Besser ist ein Gasfeuerzeug.
Nachdem ich schon selbst Brennversuche mit Bambusfasern gemacht habe, kann ich nur sagen, dass man solche Versuche möglichst über und unter einer nicht brennbaren Fläche machen sollte (z.B. Spüle). Wer nicht so mutig ist, sollte die Faser vielleicht auch mit einer (nicht brennbaren) Pinzette oder so halten. Die Bambusfasern sind bei mir so schnell hochgefackelt, dass es den Fingern zu heiß wurde und ich das Teil fallen lies (deshalb nicht brennbare Unterlage).
Achtung, bitte nur kleinste Mengen verbrennen, nicht zu dicht mit der Nase gehen und möglichst nur in gut belüfteten Räumen ... was da so bei der einen oder anderen Kunstfaser aufsteigt, ist nicht wirklich gesund.
... und dann beurteilst Du Geruch, Brennverhalten und den Rückstand.
Grob gesagt kann man folgendes unterscheiden:
Cellulosefasern... (Baumwolle, Flachs, Bamboo, Viskose...) sind leicht entflammbar, verbrennen rasch und mit einer hellen, weißen Flamme. Es riecht wie verbranntes Papier und Du hast anschließend feine helle (hellgrau, manchmal mit gelblichen Stich) Asche.
Bei Eiweißfasern... (Wolle, Seide, Sojaseide) hat man den typischen Hornartigen Verbrennungsgeruch, den man ja vom Ankokeln seiner Haare kennt. Sie sind (im Gegensatz zu den Cellulosefasern) nicht so schnell entzündbar und verbrennen langsamer.
Bei der Rückstandsbeschreibung sind sich nun die verschiedenen Quellen nicht mehr einig... "blasig, kohleartiger, leicht zerreibbarer Ascherückstand" ist bei Wikipedia zu lesen, während Quelle [3.] zu Seide " schwarzglänzendes, nichtkörnige Ascheklümpchen" und bei Wolle "dunkle Klumpen, die sich beim Zerreiben körnig anfühlen" schreibt.
Kunst(stoff)fasernZum Brennrückstand:
Bei
Kunst(stoff)fasern hast Du als meist eine zusammengeschmolzene Perle.
Wobei bei
Polyamid noch zu bemerken wäre, dass man aus den Rückständen Fäden ziehen kann, so lange diese noch warm sind.
Zum Brennverhalten:
- Polyamid und Polyester haben lt. [4] das gleiche: "Weicht schmelzend vor der Flamme zurück. Hält man die Faser erneut an die Flamme entzündet sie sich" Bei [2] wird bei beidem angeführt "schmelzend, dann brennend" wobei Polyamid noch den Zusatz "brennt außerhalb der Flamme weiter" stehen hat.
- Polyacryl: "lebhaft brennende Flamme, wobei sich die Faser schmelzend zusammenzieht" [4], "schmelzend, dann brennend, Russentwicklung" [2], " verbrennt mit heller, rußender Flamme" [3],
Zum Geruch- Polyamid: "wie Horn oder Wolle" [2], fischartig" [3] "Es riecht süßlich" [4], "nach verbrannter Wolle, etwas , "schwach amidartig" [5]
- Polyester: "unbestimmt aromatisch" [2], "süßlich" [5], "brotartig" [3]
- Polyacryl: "stechenden Geruch" [4], "unbestimmt süßlich" [2], " bittermandelartig (Blausäure!)" [3], "schwach" [5]
Quellen - weitere Links:- http://www.fashion-base.de/Modelexikon/brennprobe.htm Vorgehen schön beschrieben
- http://de.wikipedia.org/wiki/Brennprobe schöne Tabelle über: Flamme - Brandgeruch - Brennbarkeit - Brennrückstand
- http://www.cup.uni-muenchen.de/didaktik/material/natur/faerben/anleitung_brennprobe.htm#SL-PROBE Anleitung Brennprobe sowie Säure-Laugen-Probe (Unterrichtsmaterial mit Erläuterungen)
- http://www.stricknetz.net/sonstiges/brennprobe/
- http://www.ib-rauch.de/bautens/bauchemie2/brennprobefaser.html