In ein paar anderen Freds hier im Forum (z.B. in den letzten Tagen in der Abteilung
Garngestaltung) wurde schon mehrfach das Problem des Pillings angesprochen und so dachte ich, dass ich einfach mal hier einen neuen Fred aufmachen, wo wir die Fakten, Meinungen und Erfahrungen rund um das Thema sammeln können.
shorty hat geschrieben:
Die Schafwolljanker meines Vater mit gut Drall sind nahezu 30 Jahre und älter und wie neu.
Bei locker Gezwirnten beginnt schon nach kurzer Zeit die Pillerei und sie sehen einfach abgetragen aus, so wie mehrere Generationen vererbt
Quelle
Hiertauchte u.a. auch diese interessante Frage auf, die noch nicht beantwortet wurde...
Hummelbrummel hat geschrieben:
2. Nun dachte ich beim Spinnen schon die ganze Zeit: Das wird elend pillen. Wenn ich die Weste dann anfilzen würde, würde sich dann das Pillen verringern oder verhindern lassen? Hat das schon jemand gemacht?
... und noch eine Frage, die so im Raum steht:
Zitat:
Vielleicht ist die Gefahr des Pillens geringer wenn Seide in der Wolle gemischt ist.
Quelle: http://www.handspinn-forum.de/forum/viewtopic.php?p=22276#p22276
Ist Pilling ein großes Problem für Euch?Ich nehme das eher nicht so tragisch und wenn ich näher darüber nachdenke, würde ich wohl nicht extra mit viel, viel Drehung spinnen und zwirnen nur um das Pilling zu vermeiden. Durch sehr viel Drehung wird ja das Garn echt auch hart, steif und das fertige Stück eher etwas brettartig. Da gefallen mir doch lieber Sachen die durch weniger Drehung schön anschmiegsam sind und weich und locker fallen... dafür nehme ich dann auch lieber das Pilling in Kauf.
Habe gerade mal so ein paar Stücke angeschaut, ob und wie sehr die herum-pillen.
Das eine ist mein Lieblingsnackenkisschen, locker gewebt aus locker versponnenen Einfachgarnresten (auf gekaufter Kette) gefüllt mit Schafwolle. Das pillt ganz schön und hat einige kleine "Pilling-Zöpfchen". Habe ich aber bisher nie drauf geachtet. Das Kissen ist so wie es ist total kuschelig und mir stört das nicht wirklich.
Dann gibt es da noch eine gewebte Kissenhülle aus gezwirnten Garnen ganz unterschiedlicheren Materials ... die pillt nicht so stark.
Mein grauer Arbeitspullover (gekauft, irgendeine Landschafrasse, kommerziell mit einem weichen Baumwollfaden verzwirntes Garn, recht locker gestrickt). Die haart eher als dass da Pilling zu entdecken ist. Ist allerdings mittlerweile an einigen Stellen schon fast durchgescheuert ...
Dann mein braun-melierten Pullover. Bei dem muss man echt schon 3x hingucken, um überhaupt einzelne Beispiele von Pilling zu entdecken, da das Garn schon so knubbelig und mit rausguckenden Löckchen gesponnen ist.
Den Pulli kann man - in fast neuem Zustand - hier in meinem Blog inkl. Garnproben sehen.
Entfernt Ihr das Pilling? ... und wenn ja mit welcher Methode?Mir ist das eigentlich ziemlich schnuppe und ich lebe einfach damit.
Nur als ich noch in die Schule ging, habe ich bei meinem Lieblingsschafwollpulli die Pilling-Zöpfchen immer mit der Schwere abgeschnitten, einfach weil ich eine Umhängetasche hatte und das immer nur auf der einen Seite, wo die Umhängetasche scheuerte gepillt hat und das sah einfach doof und einseitig aus, wenn man das dann ohne Schultasche trug. Da das richtige vereinzelte größere Zöpfchen waren, ging das sehr gut mit der Schere. Da wäre ein Fusselrasierer nicht gegen angekommen.
Dann habe ich mal einen schwarzen Schurwollrolli (gekauft) mit einem Fusselrasierer behandeln müssen, weil ich einen Segeltörn lang einen hellen Schafwollpulli noch drüber gezogen hatte und da dann helle Fasern auf dem schwarzen Rolli festgepillt waren. Das sah schon mächtig seltsam aus ...
mhhh ... ich habe auch schon von Anti-Pilling-Steinen oder -kämmen gelesen. Diese aber noch nicht in Natura gesehen oder gar ausprobiert. Habt Ihr damit Erfahrungen?
Habt Ihr Beispiele, wo das Pilling besonders extrem war?
Welches Material, wie versponnen, wie weiterverarbeitet war das?
Habt Ihr evtl. sogar Bilder davon?