handspinn-forum.de

Hallöchen,

ich will auch ein paar Babysachen aus selbstgesponnener Wolle stricken (oder wie auch immer verarbeiten). Jetzt bin ich am Überlegen, ob es Sinn machen würde, sich ein Kilo-chen superwash-behandelter Merinowolle zuzulegen?

Oder doch lieber vorhandene Merinowolle (oder Alpaka, Kamel, Gotlandlamm o.ä.), welches sich in meinen Vorräten befindet dafür verwenden?

Bin etwas unschlüssig. Möchte mir nicht eine Riesenmühe mit dem Spinnen und Verarbeiten machen, nur um dann evtl. festzustellen, dass ich das Teil im Endeffekt lieber im Schrank lasse, weil mir das händische Waschen zu unbequem ist.
Ansonsten habe ich noch nie superwash-Spinnfasern verarbeitet...

Was habt Ihr für Babysachen verwendet? Welche Erfahrungen habt Ihr damit im Alltag gemacht?
Was würdet Ihr empfehlen?

lg spinntantchen

Kommt einfach ein wenig auf Deine Gewohnheiten und auch das Baby an.
Hast Du ein Speikind, musst Du relativ viel waschen.
Wolle "schluckt" ja viel weg, muss eigentlich nicht soo oft gewaschen werden.
Aber der säuerliche Geruch geht nur mit lüften nicht weg
Stört Dich Handwäsche?

Mich z.B. nicht, deshalb hab ich so gut wie nichts ausser Socken in superwash.
Socken waschen ich bei ner 4 köpfigen Familie dann doch lieber in der WaMa, alle anderen Wollsachen per Hand. Wobei nur Männe und ich Wollsachen tragen, meine Kids mittlerweile 14 und 16 nicht mehr.
Karin

Hallo Spinntantchen,

ich habe damals sehr viel für meine 3 Kleinen gestrickt - will heißen, sie hatten auch viel Kleidung aus Wolle. Damals habe ich allerdings noch nicht selbst gesponnen.
Da ich Kunstfasern nicht mag, kaufte ich damals superwasch Wolle und habe die verspuckten/verkackten Sachen auch wirklich viel gewaschen.
Einen geschenkten Ökostrampelsack habe ich kaum verwendet, weil er immer so lang rumlag, bis ich die Zeit fand, mich ihm zu widmen.

Allerdings verwendete ich auch Stoffwindeln - also viel zusätzliche Wäsche - und hatte noch nicht das Know How über Wolle, das ich heute habe. Zum Beispiel wusste ich nicht, dass man Wollsachen auch mal schleudern kann, und sie nicht tagelang nass in der ohnehin windelwäschefeuchten Wohnung herumstehen lassen muss, bis sie endlich wieder einsatzbereit sind. Auch war mir nicht bewusst, wie viel chemische Veränderung zu "superwash" führt und dann vielleicht auch drinsteckt.
Vielleicht würde ich heute auch naturbelassene Wolle nehmen, zumindest teilweise.

Die (gekauften) Wollwindelhosen waren übriges aus lanolinhaltiger Naturwolle und die waren eigentlich sehr einfach in der Handhabung - wenn sie richtig gefilzt hatten, waren sie erst richtig gut und das Filzen passierte durch die Nutzung ganz von selber. Auch wenn Du keine Stoffwindeln benutzt, würde ich Dir direkt eine naturbelassene Woll-Überhose über die Wegwerfwindeln empfehlen, die ruhig soweit raufgehen kann, dass sie bis unter die Arme schön wärmt/temperaturausgleicht.

Viele Grüße, Hummelbrummel

Hallo Spinntantchen

ich denke, dass es bei Babysachen nicht nur auf die Wolle ankommt, sondern auch auf die Waschmaschine. Meine neue filzt überhaupt nicht, so dass ich alle selbstgesponnenen und -gestrickten Sachen unbesorgt im Wollwaschgang durchlaufen lassen kann. Die alte Waschmaschine hat schon beim Hingucken gefilzt. Da musste ich zwangsläufig alle Wollsachen von Handwaschen (was ich ja eigentlich ganz gern tue).

Superwash-Ausrüstung würde ich persönlich mir nicht kaufen. Durch die chemische Behandlung der Fasern ist der positive Effekt der Wolle ja eigentlich schon egalisiert.

Daneben zählt noch was anderes: egal wie oft du die Babysachen waschen musst, lange wird das Kind sie nicht tragen können. Die wachsen ja alle paar Wochen komplett aus dem Zeug raus.

LG
filatrice

Ich würde nie einer Mutter Babysachen stricken, die von Hand gewaschen werden müssen, es sei denn, sie ist selber Spinnerin und selbst da wäre ich skeptisch. Bequemlichkeit siegt halt schon meistens, wenn man eh schon grauslig viel um die Ohren und dicke Ringe unter den Augen hat.
In deinem Fall, Spinntantchen, spinnst du ja für dich selber und nimmst dir daher sicher gern die Mühe, deine kleinen Kunstwerke richtig zu behandeln. Nachdem ich die Posts bisher gelesen habe, würde ich persönlich definitiv nicht mehr zu Superwash greifen.
(Und ganz ehrlich: Ein kleines Spinntantchen mit naturbelassener Wolle umgeben ist doch schon fast ein Muss, oder? )

Jepp, auch meine Ansicht. Ich kann ja noch nicht mal bei der Familie meiner Schwester bei den Erwachsenen mit irgendwas, was nicht in die WaMa geht und nicht superwash ist, ankommen. (Wobei ich es da eeeeecht schad' finde, dass ich das schöne Spitzentuch, was ich für meine Schwester in Arbeit habe, in Sockenwollqualität stricken muss und kein Selbstgesponnenes nehmen konnte).

Also vielen Dank an alle, dass Ihr mir auch im Sinne meiner Wolldiät, die Bestellung von superwash ausgeredet habt. So werde ich mich erst mal auf meine Wollvorräte beschränken. Wobei ich jetzt nicht nur Handwasch-Schafwolle verarbeiten werde. Ich denke, ich habe auch noch einiges an Sockenwolle, Baumwoll- und Viscosegarnen usw. in meinem Vorräten, die ja auch einfach zu pflegen wären.

Vielleicht wird ja das Baby wie ich. Ich habe schon als Kind die "kratzigen" dicken Wollpullis, die meine Mutter aus selbstgesponnener Wolle gestrickt hat, geliebt. Selbst als sie das Spinnen aufgegeben hatte, habe ich die Pullis meiner Geschwister und meinen alten aufgeribbelt, damit meine Mutter mir daraus einen größeren neuen Pullover stricken konnte. Wobei ... wenn das Baby auf die Philippinen zieht, es wohl nicht wirklich Bedarf für dicke Wollpullis haben wird (deswegen schaue ich mich ja derzeit nach Baumwollfasern und Tahklis um).