handspinn-forum.de

Hallo,

nachdem mich wohl der Spinn-Virus erwischt hat, werde ich mich gar nicht dagegen wehren sondern gleich zur Tat schreiten.

Da ich erst mit dem Hobby anfange, ist mir eine Wolle empfohlen worden, die möglichst langfasrig ist. Habe nur leider schon wieder den Namen vergessen.

Nun meine Frage an euch:
Wenn ich mir als erstes Wolle für ein Paar Socken spinnen möchte (wer weiß, wie lange es noch kalt ist ), was empfehlt ihr mir als Anfängerin? Ich würde sie online kaufen wollen (weil ich hier noch keinen kenne, der welche verkauft, wir sind erst zugezogen). Ich möchte sie erst mal auf einer Handspindel verspinnen, die ich mir am Wochenende bauen werde.

Danke schon mal für eure Tipps.

LG
Zöpfchen

Ich würde dringend dazu raten, Dir fürs erste Projekt was anderes herauszusuchen.
Es ist selbst für versierte Spinner nicht allzu einfach haltbare Sockenwolle herzustellen.
Mein Tip Wolle für Stulpen oder nen Cowl .
Ist für den Anfang weniger Stressfrei
Karin

Hm, also an Socken hatte ich gedacht, weil man dafür keine große Mengen Wolle fabrizieren muss.
Aber stimmt schon, strapazierfähig sollten Socken schon sein.

Stulpen sind nicht so mein Ding und ein Cowl auch nicht.
Strickjacke wäre auch ganz nett, aber keine Ahnung, ob das für den Anfang zu viel erwartet wäre?
Was meint ihr?

Da gibts bestimmte versch. Ansichten drüber, ich finde zum Lernen ist ergebnisorientiertes Arbeiten eher hinderlich als förderlich.
Spinnen hat ganz viel mit Übung zu tun.
Dein Faden verändert sich im Laufe von 500 Gramm, würd mich wundern wenn man das nicht sieht.
Wenn Dich dieser Umstand nicht stört, kannst Du bestimmt auch ne Strickjacke, Mütze, Schal usw arbeiten.

Gewichtsmäßig ist Sockenwolle nicht viel das stimmt, 100 Gramm reichen.
Allerdings muss Sockenwolle sehr dünn sein, da sie wegen der Haltbarkeit eher aus 3 statt aus zwei Fäden bestehen sollte, besser noch aus 4 .
Dazu muss man sehr dünn und recht gleichmäßig spinnen können.
In der Zeit in der ich 4 fädige Sockenwolle spinne, schaffe ich locker mal eben 500 Gramm dicke Wolle für nen Pullover.

Ne andere Idee wäre ganz dicke Wolle zu spinnen und sich Hauspuschen zu strick-filzen.
Was oder wieviel Du schaffst, kannst nur Du selber entscheiden
Karin

Huhu,


Hihihi ... musste jetzt erst mal nachschauen, was ein Cowl ist (hätte da jetzt eher auf ein nachtaktives Fluggetier getippt)

Wenn die Fasern weich genug sind, dann wäre auch eine Mütze oder ein normaler Schal denkbar.

Ich habe mir aus meinen Anfängergarnen eine Kissenhülle gewebt.
Übrigens Jahre nachdem sie gesponnen wurden.

Mein Anfängergarn habe ich ohne irgendein Projekt im Sinn gesponnen. Habe einfach mal drauf los gesponnen und ausprobiert. Auch alle möglichen unterschiedliche Fasern ...
Es ist ja so, dass man als Anfänger erst mal froh ist, überhaupt ein Garn zustande zu bringen. Sich dann gleich für das erste gesponnene Garn vornehmen, gezielt ein Garn für einen speziellen Zweck zu spinnen, könnte da durchaus für Frust sorgen.
Als Anfänger muss man ja erst lernen gezielt ein Garn nach eigenen Wünschen zu spinnen, sprich: in gewünschter Stärke, gewünschter Verdrehung usw. Und dann sollte ja die Garnqualität ja auch über die komplette benötigte Menge gleich bleiben. Dazu braucht es in der Regel etwas Erfahrung.

Bei den meisten Anfängern sieht es so aus, dass sie anfangs "schwangere Regenwürmer" produzieren, die langsam dünner und gleichmäßiger werden ... d.h. am Anfang der Spule / des Knäuls gespindelten Garnes sieht das Garn oft total anders aus, als dann am Ende der Spule/des Garnes.

Ich würde von daher raten, einfach mal loszuspindeln. Probiere unterschiedliche Fasern (und ggf. auch unterschiedliche Spindeln) aus. Schau, wie sie sich verspinnen lassen, probiere erst mal überhaupt einen Faden zu fabrizieren ... und die Probleme auszuräumen, die Dir dabei begegnen ... versuche mit der Zeit gezielt dünn/dick, gleichmäßig zu spinnen. Und wenn irgendeine Fasersorte oder eine Spindel "nicht will", dann leg sie erst mal zur Seite und probiere eine andere.

Und erst wenn Du ein paar Knäul Anfängergarn fabriziert hast, dann schau Dir das Garn genau an und überlege, was man daraus machen könnte?
Schau Dir die Stärke an, wieviel Du von der Stärke hast? Fass es einfach mal an und schau ob es kratzig oder flauschig ist und entscheide so, ob Du es auf der Haut tragen magst oder nicht?
Ich denke, das wäre ein sicherer Weg, als sich jetzt bevor Du überhaupt mal angefangen hast, Dich schon auf einen Verwendungszweck festzulegen. Das könnte schnell zu Frust führen ...

Gerade bei Sockengarn ist vieles zu beachten ... das würde ich einem Anfänger eher nicht raten. Bestimmt kriegst Du ein Garn zusammen, aus dem Du irgendwelche Socken stricken kannst. Aber gerade auf sein Anfängergarn ist man ja meist besonders stolz und es wird auch im weiteren Verlauf Deines Spinnerlebens immer etwas besonderes bleiben. Daher wäre es schade, es für ein Projekt zu verwenden, das nach 2maligen Tragen evtl. wieder kaputt ist und schnell in der Mülltonne landet.
Ich würde dazu raten, das Anfängergarn (welches ja oft das Aussehen eines "Designergarns" hat), zu irgendwas zu verarbeiten, was einem dann länger als Erinnerungsstück erhalten bleibt.
Eine Kissenhülle ist da eigentlich ein sehr schönes Projekt, egal ob gewebt, gestrickt, gehäkelt, nadelgebunden oder sonstwie verarbeitet. Wenn man erst mal seine unterschiedlichesten Anfängergarne sammelt und sie dann gleichmäßig über das Projekt verteilt, kann man schöne Effekte erreichen und man kann durchaus superdicke schwangere Regenwürmer zusammen mit später viel dünnerem gleichmäßiger gesponnenen Garn zusammen verarbeiten. Also auch ein tolles Projekt, um später einmal die unterschiedlichsten übrig gebliebenen Garnreste zu verarbeiten.


mhhh ... ich hatte anfang gerade mit langfaseriger Wolle ziemlich Probleme (weil ich mein Faserdreieck zu kurz gestaltete und immer mehr Fasern von der Drehung erfasst wurden und ich überhaupt nicht mehr ausziehen konnte ...). Der Aha-Effekt kam bei mir erst, als ich Spinntreffen besuchte und von anderen Spinnern verschiedene andere Qualitäten geschenkt oder getauscht bekam (und kürzere Fasern, sowie kardierte Fasern - hatte selbst nur Kammzüge).

Wenn Du Dir neue Fasern besorgst, schau mal nach Probepaketen oder ähnlichem. Die meisten Spinnbedarfsläden bieten solche Mischungen unterschiedlicher Fasern fertig an oder stellen sie auf Anfrage nach Deinen Wünschen zusammen. Meist sind das so 150-200 Gramm pro Sorte und das ist geradezu ideal um mit der Handspindel loszuspindeln (Achte darauf, auch unterschiedlich vorbereitete Fasern zu kriegen: also nicht nur Kammzüge, nicht nur Kardenband oder kardiertes im Vlies ... nicht nur Merino ...)

Du könntest auch schauen, ob jemand in der Challenge-Abteilung des Forums eine Anfänger-Challenge mit unterschiedlichen Fasern anbietet:

Wenn Du die Möglichkeit hast, ein Spinntreffen oder eine Spinngruppe zu besuchen, ist das auch sehr zu empfehlen. Dort wirst Du viel gezeigt bekommen und kannst i.R. kleinere Mengen von unterschiedlichen Fasersorten zum Ausprobieren austauschen.

Du könntest auch mal im internen Flohmarkt fragen, ob Dir jemand gegen Portoerstattung ein kleines Probepäckchen mit unterschiedlichen Fasern packt

Was hast Du denn für eine Spindel?
Nicht jede Spindel ist für jede Faserart und Garnstärke geeignet. Wenn Du uns verrätst, mit was Du die Fasern verarbeiten willst, können wir Dir auch da ein paar Tips geben.

lg und viel Spaß beim Spindeln!

Aus meinem ersten Garn habe ich mutig einen Ärmelschal angefangen und auch fertig gestrickt, da habe ich der Reihe nach alle meine unterschiedlichen Faserproben reingegeben. Einfach breit genug gestrickt, um an beiden Enden ein Stück längs zusammenzunähen, also ganz einfach gehalten. Das erste Ende sieht deutlich anders aus als das zweite, man kann sehen, wie das besser wird .

Aus meinem ersten Spinnradgarn habe ich eine Tasche gestrickfilzt, das verdeckt sehr gnädig die ganzen Unregelmäßigkeiten . Projektbezogen spinnen geht erst mit Übung, also mach Dir keinen Stress und genieße einfach den Prozess und wie der Faden immer besser wird

Hallo Zöpfchen

du bist ungeheuer mutig, finde ich. Kaum angefangen mit Spinnen, planst du schon etwas sehr Anspruchsvolles.

Ich kann mich noch sehr gut an meine Anfänge erinnern und muss im Rückblick sagen, dass aus den ersten ca 100-200 g gar nix Vernünftiges hätte entstehen können. Das hat mir aber eine liebe Bekannte von Anfang an klar gemacht. Also hab ich mir 500 g Alpenschaf-Vlies gekauft und völlig planlos drauf los gesponnen. Es war mir gleichgültig, was dabei heraus kommt, Hauptsache Meter für Meter Übung. Deshalb hatte ich keinen Druck und konnte mich wie ein Schneekönig freuen, als aus den schwangeren Regenwürmern langsam gleichmässigere Fäden wurden. Diese hab ich dann zu einem kleinen Teppich verstrickt und gefilzt. Ich glaube, der Spass am Spinnen wäre weniger gross gewesen, wenn ich gesehen hätte, wie mein Spinnprojekt einfach nicht so wird, wie ich es haben wollte.

Aber meist zahlt sich das Üben ja sehr schnell aus und ehe man sich versieht, spinnt man schöne dünne Fäden, die ein gleichmässiges Strickbild ergeben.

Viel Spass und viel Erfolg
filatrice

Moin Moin,

ja, ihr habt ja sicher recht, dass man sich nicht zu viel vornehmen soll.
Heute nachmittag bin ich übrigens mit einer Dame aus dem Spinnkreis verabredet zwecks Probierwolle. Ich hab mir gestern abend schon meine rustikale Handspindel aus Buchenholz gebaut und möchte einfach das Gefühl dafür bekommen, sie auch zu benutzen und herauszufinden, welche Wolle dafür am geeignetsten ist. Die Handspindel wird möglicherweise noch etwas modifiziert werden, bei der Stablänge bin ich mir noch nicht sicher, daher fehlt noch die Kerbe oben am Stab. Und ob der Wirtel zu schwer ist (momentan 60gr bei einem Durchmesser von 74mm), weiß ich auch nicht, dann würde ich ihn unten etwas abschleifen, und erst dann auch die Unterseite mit Brandmalerei verzieren und anschließend. Jedenfalls habe ich heute morgen mal gegoogelt und herausgefunden, daß es durchaus Handspindeln von diesem "Kaliber" gibt

Wie lädt man hier eigentlich Bilder hoch?

LG
Zöpfchen

http://www.flickr.com/photos/76893143@N ... hotostream

Hier also ein erstes Foto. Ich werde sicherlich noch das eine oder andere daran ändern. Auf jeden Fall am Stab, sobald ich weiß, wie lang er sein soll, dann wird er oben auch verjüngt und verziert.

magst Du das Bild noch freigeben, wenn man auf den Link geht, kommt nur:


Dieses Foto ist privat.

Hoppla! Sie sind nicht berechtigt, dieses Foto zu sehen.

Bin doch sooooo neugierig

LG Maren