handspinn-forum.de

Gerade war ich auf der Seite der Naturfasermühle und war erstaunt das die angeben Verlust 20 -53% während der Verarbeitung.

Ist das tatsächlich so viel ?

Je nach Lanolingehalt, Schmutz und "Gemüse" also Stroh Heu Kletten usw.
Die Werte stimmen schon. Ähnliches ist bei Wollpoldi nachzulesen, die hat für Hundewolle z.B. ein paar Rassen aufgelistet.
Karin

Das ist ja interessant .So unterschiedlich Ich habe es mal kurz kopiert .
Verlust nur durch das waschen. Beim Pudel ergibt sich kein Verlust durch kurze Flusen. Das sehe ich . Also müßte das doch enthaltene Fett einen größeren Anteil in der Hundewolle haben wie ich dachte.

Rasse ............. GewichtRohwolle kg......Gewicht nach dem Waschen und Kardieren kg........Gewichtsverlust in %

Wolfspitz................0,250.......................................0,200.......................................... 20,00 %


Briard ....................3,200.......................................2,600...........................................18,75 %


Samojede ............0,204.......................................0,166...........................................18,62 %


Bernersennhund ....0,380.......................................0,205...........................................46,06 % (!)



.

Muss man einfach individuell betrachten .
Nicht jede Hundewolle ist so sauber wie Deine.
Bei vielen muss man Grannenhaare aussortieren,Kletten usw ( das geht sogar noch zusätzlich weg, weils ja hier nur ums waschen geht) und ist gibt einige Rassen bei denen fallen doch reichlich Knubbel an.
Talg und Staub tun ihr übriges.
Karin

Danke fürs abteilen
Karin

Ich werde mal spaßeshalber 100 Gramm Pudelpads wiegen und die dann nach dem auskämmen ,waschen und kardieren nochmals wiegen. Da bin ich schon gespannt wieviel Verlust sich da zeigt. Denn mein Pudel wird im Winter weder geschoren noch gewaschen. Nur gekämmt.
Oft bekommen Pudel Erkältungen bis Lungenentzündungen weil die Halter ans flanieren denken aber nicht an die Restfeuchte im Fell denken vom letzten Bad. Der Pudel hat ja sonst höchstens im Sommer kleine Samen und Kletten drin.

Aber da man das täglich auskämmen muss ist er tatsächlich eine "saubere" Rasse.
Das Wasser ist aber genauso grau wie bei anderen.

Bei der Firma Regensburger hab ich die Auskunft bekommen, dass allein beim Waschen mit ca. 20-30 % Verlust zu rechnen ist, je nachdem wie schmutzig die Wolle ist. Aber allein das Lanolin macht schon ein ordentliches Gewicht aus. Beim Kardieren gehen dann auch noch einmal gut 20 % verloren.
Wenn ich die Wolle selber wasch und kardiere, ist es viel viel weniger. Dafür ist das Kardierergebnis aber auch nicht so schön.

Beim maschinellem Kardieren fällt z.B. von Robustrassen wie Steinschaf deutlich mehr Stichelhaar raus als mit der Handkurbelei.
Ich hab alpines Steinschaf zum Teil selber bearbeitet, zum Teil zu Wollpoldi geschickt.
Diese Partie wies fast kein Stichelhaar mehr auf,und erklärt evlt auch ein wenig den Schwund.
Wobei das in dem Fall eher angenehm war
Karin

Ich denke auch das lohnt sich auf jeden Fall.
Man muss sich ja nicht wie im Mittelalter knechten.
Es sei denn man tut das bei Veranstaltungen oder für die Darstellung alter Handwerksberufe.
Und alles will einmal ausprobiert sein. Aber Wolle will auch getragen werden.
So ist heute, als fast schon Kunstform ,das handspinnen zum erzeugen des Arbeitsmaterials der Hauptpunkt und nicht die Vorbereitung . Jedenfalls nicht für private Hobbyhandspinner. Für Kunsthandwerker im Nebenberuf evtl. schon eher.

Wieso knechtet man sich, wenn man Wolle mit der Hand wäscht?
Auch schon im Mittelalter und lange davor (Wollverarbeitung ist schon seit dem Neolithikum bekannt) haben Menschen Wolle vorbereitet zur weiteren Verarbeitung. Und immer haben die Menschen den für den jeweiligen Stand der Technik besten und bequemsten Weg gewählt.

Und nichts geht eigentlich einfacher, als Wolle zu waschen: einweichen, spülen, evtl. nochmalige Wiederholungen (hier macht ja das Wasser die ganze Arbeit), aufhängen zum Trocknen, sortieren, ausklopfen, kämmen und später dann auch kardieren. Spinnen und weben und später dann auch stricken und häkeln.



Wer sich mit alten Handwerkstechniken befaßt macht das nicht nur während der Darstellung. Das ist Einstellungssache und Respekt vor dem Können der Menschen damals, daß man das auch zu Haus so macht. Sicher schmeiße ich auch meine Wolle mal in die WaMa, (aber eigentlich nur, weil mein Mann es nicht mag, wenn ich die Wolle entweder in der Dusche oder der Bütt einweiche). Und so verarbeite ich die Wolle überwiegend wie die Menschen damals. Nur so kann ich auch die Wollverarbeitung von Grund auf an begreifen und verinnerlichen.



Ja?
Wohl eher ein klares Nein.
Ich denke, Du hast irgendwie eine falsche Vorstellung vom Hobby des Handspinnens.
Vielleicht ist der Funke noch nicht so richtig übergesprungen.
Gerade die privaten Hobbyspinner verarbeiten ihre Wolle von Anfang an.
Rennen sich die Hacken platt nach Rohwolle und waschen, kämmen oder/und kardieren sie selbst, um sie dann zu verspinnen.
Der Weg ist das Ziel.

Wer umsatzorientiert ist, wie der Kunsthandwerker im Nebenberuf, den in erster Linie der Verdienst interessiert (ja auch interessieren muß), der greift zu vorbereiteter Wolle oder hat selbst die Möglichkeit, Wolle im großen Stil überwiegend maschinell vorzubereiten.

LG Maren