im alten Forum geschrieben am 03.12.2006 - 18:36
Hallo,
Ich suche auch schon seit längerem nach Rezepten und Erfahrungen mit Schlichten. Leider kennt sich damit kaum einer aus und auch in der Literatur habe ich nur vereinzelt Hinweise u. Rezepte gefunden. Meist aber keine näheren Angaben ...
In den US gibt es in Webläden
fertige Schlichten zu kaufen.
Früher konnte man wohl auch
Tapetenkleister nehmen (heutzutage sind da aber i.R. irgendwelche Zusätze drin, die das Garn schädigen und ggf. nicht mehr vollständig rauswaschbar sind).
Man kann auch
Gelatine nehmen (da gab's mal in der Spin-Off ein Rezept ... was sich leider nicht 1:1 übertragen lässt, weil ich hier die entsprechende granulierte Gelatine nicht auftreiben konnte - suche mal die genaue Literaturangabe raus!).
Auch von der Verwendung von
Perlleim (Knochenleim) habe ich gelesen.
Man kann sich auch eine
Mehl- oder Stärkepampe kochen (im Amos' ist glaube ich ein Rezept drin ... habe mir aber erzählen lassen, das das Ergebnis nicht so optimal ist und es Schwierigkeiten gibt, das wieder völlig herauszuwaschen).
Man kann auch einfach die (aufgezogene) Kette mit
Wäschesprühstärke oder
Haarspray einsprühen. (Letzteres fällt bei mir flach, weil ich irgendwas in Haarspray nicht vertrage u. übel drauf reagiere)
Ich habe auch schon von Rezepten erzählt bekommen mit Fett, Öl o.ä. (aber nichts genaues und hörte sich nicht wirklich nachahmenswert für mich an).
Für Leinenketten gibt es wieder spezielle Rezepte ...
... und bei Seidenketten muss man auch sehr drauf achten, welches Rezept sich dafür verwenden lässt. Stärke und Co. hinterlässt nämlich nicht mehr auswaschbare Spuren auf Seide ...
Wann schlichtet man eigentlich?(Ich meine nicht, welche Ketten geschlichtet werden sondern zwischen welchen Verarbeitungsschritten man die Kettfäden entsprechend mit Schlichte behandelt)
Ich denke, da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Welche ist wann vorzuziehen?
Meine erste Erfahrung:
Ich habe gerade meine erste geschlichtete Kette gestern aufgezogen. Habe dafür einfach ganz normale
Wäschestärke (Reisstärke, als Pulver bzw. Granulat) ohne weitere Verdünnung (angerührt mit 1 1/2-facher Menge wie in der Anleitung und den anschließenden Verdünnungsschritt ganz weggelassen).
Ich hatte dabei den schon fertig geschorenen Kettzopf eingeweicht. Ist wohl nicht so die geniale Vorgehensweise glaube ich. Die Kettfäden pappten nämlich anschließend ziemlich aneinander und mussten zum Aufbäumen bzw. spätestens Einziehen in Litzen und Webblatt mühselig auseinandergepuselt werden.
Das nächste Mal werde ich nach dem Spinnen schlichten und dannach erst schären. Hoffe das klappt dann mit den so steiferen Fäden.