Mit den "einigermassen rauhen Fasern" kann man u. U. ganz schief liegen (was nur zur allgemeinen Info ist - deswegen musst du für morgen nichts ändern
). Weil nämlich die Unterwolle von mischwolligen domestizierten Tieren, oder auch Wildformen des Schafs, extrem fein sein kann - Kaschmir-Qualität (eigentlich nicht verwunderlich - Kaschmir ist ja auch nur Ziegen-Unterwolle). Da ich davon ausgehe, dass die Jungsteinzeitlerin auch nicht blöder war als wir heute, würde ich vermuten, dass sie gezielt Unterwolle gesammelt, oder vielleicht auch die abgeschabten Haare von geschlachteten Schafen getrennt hat, und zu absolut kuschelig weichem Garn versponnen hat. Wenn sie denn überhaupt Wolle gesponnen hat - Menard äussert ja auch nur eine Vermutung (immerhin in einer Veröffentlichung, die auf ihrer Doktorarbeit basiert). Die gefundenen Garn- und Textilreste beruhen alle auf Pflanzenfasern (zumindest auf dem Schweizer Plateau - wie's woanders aussieht bin ich zu wenig informiert.) Falls die Schafe damals ein kurzhaariges Fell gehabt haben sollten, dürften die Grannenhaare eher nicht spinnbar gewesen sein, da zu steif für die Kürze (bei spinnbaren Fasern muss das Verhältnis Länge/Durchmesser stimmen. Baumwolle ist sehr kurz, aber sehr fein. Die Grannenhaare von manchen Schafrassen sind so dick wie ein Pferdemähnenhaar, aber 30 cm lang - die sind auch problemlos verspinnbar. )
Viel Glück fürs Examen!
Klara