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 Betreff des Beitrags: Färben mit getrockneten/ schwarzen Walnusschalen?
BeitragVerfasst: Mo 10. Okt 2011, 08:47 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 20. Mai 2011, 15:26
Beiträge: 492
Hallo Ihr,

der Zufall hat mit ein paar Kisten unordentlicher Walnüsse beschert. Die meisten stecken noch in der Haut, die meist schwarz, teils auch grünlich getrocknet und verschrumpelt ist.

Ich hab gesehen, dass man im Handel getrocknete Walnusschalen zum Färben kaufen kann, bei D. Fischer steht jedoch, dass die Ergebnisse nicht so toll werden (falls ich das nicht falsch interpretiert habe).

Hat jemand von Euch das schon mal gemacht und kann Erfahrungen berichten? Ist es Wolleverschwenung und vergebliche Mühe, oder lohnt ein Versuch vielleicht doch?

Viele Grüße von Hummelbrummel - die erst ganz neu und hoffentlich nur sehr leicht vom Färbervirus infiziert ist.

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 Betreff des Beitrags: Re: Färben mit getrockneten/ schwarzen Walnusschalen?
BeitragVerfasst: Mo 10. Okt 2011, 08:56 
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Großes Wollrad
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Registriert: Sa 12. Jul 2008, 19:50
Beiträge: 1799
Wohnort: Nähe Lüneburg
Moin Hummelbrummel,

es stimmt schon - mit den frischen grünen Walnußschalen werden die Farben dunkler und intensiver.

Aber auch mit den getrockneten Schalen bekommt man wunderschöne und auch dunkelbraune Töne hin. Es ist also alles von dunkelbraun bis hellem beige möglich - je nach Drogenmenge oder Zügen.

Ich kann auch immer nur mit getrockneten Schalen färben, da ich mir immer hier und da Schalen zusammensuchen muß. Und ich finde meine Brauntöne wunderschön.

Ich setze meist die 4-fache Menge Schalen zur Wolle an. In kaltem Wasser 1 - 2 Tage einweichen. Dann ca. 3 Stunden auskochen (es riecht bitter-nicht-gut :D ) und die Schalen im Sus auskühlen lassen.

Dann kannst die ungebeizte Wolle einlegen. Für Walnußschalen muß die Wolle nicht gebeizt werden. Dann kannst Du entscheiden, ob Du sie ein paar Tage drin läßt, oder wie ich es mache: Das Ganze auf 90 Grad C erhitzen und ca. 1 Stunde halten, dann komplett abkühlen lassen. Und die Wolle für einen dunklen Braunton jetzt noch ein paar Tage so im Sud lassen. Hin und wieder immer sehr vorsichtig umrühren.

Das kannst Du dann immer wieder mit neuer Wolle machen, bis Du bei beige angekommen bist (jedesmal, wenn Du neue Wolle einlegst, wird das Ergebnis etwas heller werden).


Viel Spaß bei Deinen ersten Experimenten.

LG Maren

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... übrigens ... Plattdeutsch ist KEIN Dialekt, sondern eine international anerkannte Sprache ! :-)
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 Betreff des Beitrags: Re: Färben mit getrockneten/ schwarzen Walnusschalen?
BeitragVerfasst: Mo 10. Okt 2011, 20:23 
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Tahkli
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Registriert: So 3. Aug 2008, 07:05
Beiträge: 208
Wohnort: Porta Westfalica
Mach ich sogar noch ein bisschen einfacher. Ich hab die harten Nüsse auch vorher eingeweicht (standen, weil ich nicht dazu kam, dann fast eine Woche). Hab sie dazu aber in ein Wäschenetz gelegt, damit nicht die ganze Brühe voller Krümel ist. Die Wolle hab ich dann einfach mit in den Pott und alles zusammen erhitzt, so 2-3 Stunden gekocht und dann in der Brühe auskühlen lassen. Die Mengen weiß ich leider nicht mehr, bin da nicht so ordentlich mit protokollieren. Ergab aber ein schönes Braun, so etwa der Ton von Haselnüssen. Probier's einfach aus.

Spinnerte Grüße,
Lilith


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 Betreff des Beitrags: Re: Färben mit getrockneten/ schwarzen Walnusschalen?
BeitragVerfasst: Di 11. Okt 2011, 11:32 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 20. Mai 2011, 15:26
Beiträge: 492
Hallo Ihr zwei und danke für Eure Tipps.

Habe den ganzen Vormittag Walnüsse verlesen, die Häute abgepult, einige geknackt, die guten von den schlechten getrennt und die optisch schönen extra gelegt.....(und es sind noch genug übrig, die auf diese Prozedur warten.)

Jetzt habe ich 800g Schalen.

Und 2 "Probleme": Nämlich:
1. Ich hab immer noch keinen vernünftigen Färbetopf. Bisher habe ich nur 2 Färbeversuche gestartet, mit Henna und mit altem Zinnkrautteepulver.
Und dafür habe ich dann einen Kochtopf (der auch Küchengerät bleiben muss) verwendet, weil mir beides nicht so lebensmittelvergiftend vorkam. Habe die Töpfe auch gut wieder sauber bekommen.

Aber nun frage ich mich, ob ich die Walnussfarbe wieder aus dem Topf bekommen würde?
Daher werde ich vielleicht doch lieber nur die Schalen auskochen und das ganz dann in einen Waschzuber gießen und die Wolle lieber länger kalt drin liegen lassen. Damit icg das zeug schnell wieder aus dem Topf bekomme.

2. - und das wiegt schwerer: Ich hoffe, mit diesen Schalen vielleicht doch ein ganzes KG Wolle - in Abstufungen - färben zu können und dann auch was Nützliches draus machen zu können, eine Jacke oder eine Pulli für mich zum Beispiel. Und ich habe gar kein ganzes Kilo gleicher weißer Wolle hier liegen. Da muss ich mal stark nachdenken, was ich im Zweifelsfalle gemeinsam färben mit wem verzwirnen will und überhaupt - bis ich das alles versponnen habe, vergeht bestimmt ein Jahr. :?
Nun bin ich am überlegen, ob ich mir irgendwo lieber gleich fertig gesponnene Wolle bestelle. (Zumal meine ersten Färbeversuche zeigten, dass gefärbte Kammzüge anders zu verspinnen sind. Es ging an sich zwar ganz gut, hat aber irgendwie meine Handgelenke deutlich belastet. Gerät zu Kardieren habe ich leider auch (noch) nicht.)

Es kann also ein bisschen dauern, bis ich Euch von meinen weiteren Versuchen berichte....

Viele Grüße, Hummelbrummel

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 Betreff des Beitrags: Re: Färben mit getrockneten/ schwarzen Walnusschalen?
BeitragVerfasst: Di 11. Okt 2011, 12:24 
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Navajo-Spindel

Registriert: Mo 4. Okt 2010, 09:39
Beiträge: 290
Hallo Hummelbrummel,


ein Vorschlag meinerseits wäre, komplett kalt zu färben. Dann brauchst Du keinen alten Topf sondern nur ein verschliessbares Gefäß. Das geht aber nur mit den äusseren Schalen der Nuss falls Du diese noch hast.
Lege Deine Wolle in den Schalensud, der vorher schon 2 Tage gestanden hat. Dann lässt Du die Wolle genauso lange darin und anschliessend an der Luft oxidieren. Dann noch mal für ca 1 Std in leicht kochendes Wasser zum fixieren. Fertig. Die Farbnuancen sind von goldbraun bis dunkelbraun.
Bei Interesse Bild bei dawanda "Araignee", da hier kein Dateianhang möglich ist.
Zur zeit färbe ich auch lieber fertig gesponnene Wolle als Kammzüge. Allerdings ist bei o.a Verfahren das Verfilzrisiko nicht ganz so hoch.

Viele Grüße
Gaby


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 Betreff des Beitrags: Re: Färben mit getrockneten/ schwarzen Walnusschalen?
BeitragVerfasst: Di 11. Okt 2011, 12:59 
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Großes Wollrad
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Registriert: Sa 12. Jul 2008, 19:50
Beiträge: 1799
Wohnort: Nähe Lüneburg
Ach ja - weil Gaby das gerade so erwähnt:

färben kannst Du nur mit der Schale, die um die ganzen Walnüsse darum herum ist (und in frischem Zustand grün ist, und dann dunkelbraun bis schwarz trocknet) und nun als schwarze "Haut"reste an den Nüssen hängt. Und diese "Haut" ist das, was färbt.

Das, was wir Schalen nennen, also die eigentliche Nuß - also eben das, was aufgeknackt werden muß - damit kann man nicht färben. (mehr als ein kaum sichtbares Beige würdest nicht daraus bekommen)

:D

LG Maren

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 Betreff des Beitrags: Re: Färben mit getrockneten/ schwarzen Walnusschalen?
BeitragVerfasst: Di 11. Okt 2011, 13:47 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 20. Mai 2011, 15:26
Beiträge: 492
Maren hat geschrieben:
färben kannst Du nur mit der Schale, die um die ganzen Walnüsse darum herum ist (und in frischem Zustand grün ist, und dann dunkelbraun bis schwarz trocknet) und nun als schwarze "Haut"reste an den Nüssen hängt. Und diese "Haut" ist das, was färbt.

Das, was wir Schalen nennen, also die eigentliche Nuß - also eben das, was aufgeknackt werden muß - damit kann man nicht färben. (mehr als ein kaum sichtbares Beige würdest nicht daraus bekommen)

:D

LG Maren


Das war mir zum Glück bewusst! ;)

Gaby, wieso ist es wichtig, dass das Gefäß verschließbar ist? Ich dachte eigentlich, es offen im Keller stehen zu lassen.

Deine Wolle hat tatsächlich einen schönen Barunton - in jedem Fall jackentauglich.

Ich surfe mich gerade nach Wolle durchs Netz, aber die Kids (mit neuem Besuchskind) sind heute recht anstrengend und ich muss mich gleich mal kümmern. .....

Habe in der "Galerie" ein paar Bilder von meiner Walnusspulerei eingestellt, falls es Euch interessiert, aber ich bin eine schlechte Fotografin.

Viele Grüße, Hummelbrummel

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 Betreff des Beitrags: Re: Färben mit getrockneten/ schwarzen Walnusschalen?
BeitragVerfasst: Di 11. Okt 2011, 14:26 
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Navajo-Spindel

Registriert: Mo 4. Okt 2010, 09:39
Beiträge: 290
Hallo Hummelbrummel,

der Sud/die Schalen reagieren mit der Luft. Wenn Du die Wolle im Färbesud offen stehen lässt, entwicklen sich teils sehr viel dunklere Stellen an der Seite wo die Wolle Kontakt mit der Luft hat. Durch Abdeckung kann man das verhindern.

Gruß Gaby


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 Betreff des Beitrags: Re: Färben mit getrockneten/ schwarzen Walnusschalen?
BeitragVerfasst: Di 11. Okt 2011, 14:45 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 20. Mai 2011, 15:26
Beiträge: 492
Hallo Gaby,

danke, das wusste ich noch nicht. Dann sollte ich vermutlich auch darauf achten, dass möglichst nicht allzuviel Luft zwischen Sud und Deckel ist.

Viele Grüße, Hummelbrummel

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 Betreff des Beitrags: Re: Färben mit getrockneten/ schwarzen Walnusschalen?
BeitragVerfasst: Fr 14. Okt 2011, 08:28 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 20. Mai 2011, 15:26
Beiträge: 492
Hallo Zusammen,

die Wolle ist bestellt und langsam kann ich mal darüber nachdenken, worin ich die Walnusspellen einweiche.

D. Fischer empfiehlt Regenwasser. Das habe ich auch, aber in meiner Tonne wachsen Beläge und da die Brühe ja vermutlich eine Weile stehen wird, bin ich ein wenig skeptisch, ob das nicht alles recht gammlig wird.

Außerdem hat mein Gehirn aus dem Thread mit den Herbstblättern gerade verschaltet, dass gerbsäure mit Regenwasser vielleicht recht sauer wird und Walnusshaut soll ja viel Gerbsäure enthalten.

Was meint Ihr?

Viele Grüße, Hummelbrummel

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