Ich hatte mir eine Orenburgspindel gestern gebaut, aber schon vorher übte ich den langen Auszug mit meinen anderen Handspindeln, die ich sie auch als Standspindeln benutzen kann. Heute habe ich fast 50 g Wolle verbraucht, mit unzählbar gerissenen Fäden. Ich war fast am Aufgeben und konnte es andererseits nicht lassen, dahinter zu kommen, wie es gut funktionieren könnte. Dann, nach etlichen Probieren unterschiedlicher Vorgehensweisen gelang es plötzlich zu meiner Zufriedenheit. Ich habe einfach mein Faserdreieck vorher zu klein gemacht. Als ich es sehr breit machte (fingerbreit) und diesen über den Zeigefinger legte, kamen plötzlich die Fasern ganz locker und gleichmäßig aus allen Bereichen des Faserdreiecks heraus. Vorher spaltete sich immer das Faserdreieck und die herauskommenden Fasern verlagerten sich auf eine Seite. Mit den locker darüber liegenden Daumen konnte ich endlich einen gleichmäßigen Faden spinnen, weil ich dann ein Gefühl für die durchgleitende Fasermenge bekam, so wie ich es auch beim kurzen Auszug habe, wo ich per Gefühl wahrnehme, wieviele Fasern ich greife. Die Orenburgspindel werde ich morgen mit den Scanner einscannen, da ich leider keinen Fotoapparat für Nahaufnahmen habe und mal ins Forum stellen. Immerhin habe ich jetzt einen roßhaardünnen Faden mit der langen Auszugstechnik erzeugt.
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