Hallo Nadine,
wenn Du es nur als Deko möchtest, würde ich es einfach wie ein altes Möbel behandeln, wobei ich selbst in der Bearbeitung von Holz nicht sehr bewandert bin und meine Vorgehensweise sicher von versierten Holzwürmern als unprofessionell empfunden würde.
Also ich würde es erst mal gründlich säubern (da ist meine bevorzugte Methode ein leicht feuchter Mircofaserlappen, der allerdings mitunter auch Farbe mitnimmt.) Dann würde ich mir überlegen, ob mir der Antik-und-abgenutzt-Look gefällt, was vermutlich der Fall wäre und ich wäre schon fertig.
Evtl. kannst Du lose Teile wieder leimen, falls nötig oder erwünscht, und du kannst das ganze mit Holzwachs, z. "Antikwachs" einreiben, oder auch mit Möbelpolitur, was ich persönlich nicht so mag.
Für Deko musst Du einfach entscheiden, wie Du es haben willst.
Ob es nur als Dekorad gebaut und grundsätzlich nicht benutzbar ist, kann ich Dir leider nicht sagen, denn ich bin Anfängerin und kenne bisher ausd Anschuung nur 2 Spinnräder, bin aber selbst immer lernbegierig und neugierig und von daher würde mich das auch interessieren.
Auf den ersten Blick sieht es für mich jedenfalls anders aus, als die typischen Dekoräder, die ich schon im Netz gesehen habe und auch die Tatsache, dass 3 Spulen dabei sind, würde für mich dafür sprechen, dass es mal zum Gebrauch gedacht gewesen sein könnte. Aber alle Gebrauchsräder, die ich kenne, haben ein Einzugsloch.
Da, wo bei Deinem Rad vorne die abgebrochene Holzachse rauskommt (oder ist das ein Holzstab, der eigentlich nicht zum Rad gehört und die fehlende Flügelachse vertritt?) sollte in der Mitte der Achse ein Loch sein, das hinter der Achsaufhängung nach oben oder unter (oder beides) wieder rauskommt. Da wird beim Spinnen das Garn durchgeführt und meine Bescheidenheit kann sich nicht vorstellen, wie man spinnen kann, wenn dieses Loch nicht vorhanden ist.
(Wenn Du dir die Bilder in der Spinnradgalerie anschaust. kannst Du das meist deutlich erkennen.)
Es mag aber sein, dass es für die Garnführung noch andere Lösungen gibt. Ich bilde mir ein, ich hätte mal bei modernen Eigenbauspinnrädern gesehen, dass das Garn irgendwo durch eine Metallöse geführt wird, statt durch die Flügelachse und bei Deinem Rad ist oben auf dem Flügel (hinter der Achse) ein Löchlein, das so aussieht als hätte da mal was dringesteckt (eine Öse vielleicht?). Ich kann mir aber nicht vorstellen, ob und wie das funktioniert, weil sich Spule und Flügel ja drehen und es deshalb vermutlich ein Gewurschtel gibt.
Insofern meine Frage nach dem "Trick" zum Spinnen ohne Einzugsloch.
Vielleicht ist es für Dich hilfreich, Dich ein bisschen mit der Funktionsweise von Spinnrädern auseinanderzusetzen, damit du selbst herausfindest, was es damit auf sich hat, denn ich denke, bei so einem individuellen Rad wie Deinem ist es für alle schwierig, Konkretes zu sagen, ohne es auszuprobieren. Vielleicht hilft Dir diese Seite dabei:
http://www.handspinngilde.org/Handspinnen/Spinnrader/spinnrader.html.
Sehr informativ ist auch Sigrids Homepage, auf die du kommst, wenn Du drauf klickst.
Ich hoffe, das hilft Dir nun ein bisschen weiter.
Viele Grüße und viel Spaß mit Deinem Rad (das reale Alter wäre mir persönlich auch eher wurscht)
Hummelbrummel
PS: Den Knecht verbindest Du mit der Pedal/ Tritt mit einer Schnur (Paketschnur?):
Von unten durch das eine Loch im Tritt, dann durch das Loch im Knecht, dann von oben nach unten wieder durch den Tritt und untern fest zusammengeknotet. Die Verbindung muss m.E. lose sein, also so 2-3 cm Abstand zwischen dem Holz von Tritt und Knecht.
Bei dem Rad würde ich ich holzquälender Laie Holzleim in die offenen Stellen schmieren und es dann mit einem Gurt drumrum zusammnziehen und strammziehen und trocknen lassen. Vielleicht genügt es schon, wenn Du es nur zusammenziehst, ohne Leimen. Das kannst Du zuerst pobieren.
Ich habe gerade noch einmal geguckt: Vielleicht hat da einfach ein Witzbold ein Stäbchen in das Einzugsloch gesteckt und man muss es nur rausziehen, dann passt alles. Ich kann es aber nicht richtig erkennen.
Bei diesem nach oben stehenden runden Teil (das war der Rocken) fehlen Holzstäbchen, die vermutlich in alle Richtungen nach oben schauten. Da wurde das Rohmaterial drauf aufbewahrt. Evtl. gehörten die übrigen Holzknöpfe da ganz oben drauf.
Alle meine Angaben ohne Gewähr, da ich Anfängerin bin und noch nie ein Spinnrad aufgemöbelt habe.