im alten Forum schrieb Dido am 03.05.2006 - 11:18:
Huhu, auch auf die Gefahr hin, jetzt doch wieder Werbung für mich zu machen: es gibt einen großen Unterschied zwischen Feldbrand und Grubenbrand. Das, was Abona macht, ist eher Grubenbrand/Schwarzbrand, wenn man es so liest. Ggfs mal bei ihr nachfragen.
Es gibt zwei Arten, Ton zu brennen: reduzierend unter Sauerstoffmangel und oxydierend. Wenn Ton so weit erhitzt wird, dass die winzigen Sandkörnchen, aus denen er besteht, an den Rändern aufschmelzen (nur dann wird er hart=gebrannt), gibt es zusätzlich eine chemische Reaktion: der Ton gibt chemisch gebundenes Wasser ab und möchte Sauerstoff einlagern. Wenn er -zB in einer Grube oder mit Erde bedeckt- keinen Sauerstoff abkriegt, dann lagert er stattdessen Kohlenstoff ein und wird schwarz.
Im Lavendelschaf war mal ein Artikel drin, wie man Ton in einem Grfäß unter Sauerstoffmangel -also reduzierend- brennt. Der Ton wird dabei schwarz, allerdings nicht notwendigerweise wasserdicht, wie es im Artikel aus Versehen behauptet wird. Wassrdicht wird Ton dann, wenn er weit genug erhitzt wird, so dass die Sandpartikel aufschmelzen und die Zwischenräume so gefüllt werden. Je nach Ton ist die zum 'Sintern' notwenige Temperatur unterschiedlich hoch, so grob gesagt liegt sie um ca 1200 Grad. Das gilt für reduzierend gebrannten Ton genauso wie für oxydierend gebrannten Ton, wobei beim reduzierenden Brennen die Temperatur zum Sintern etwas niedriger ist.
Beim Feldbrand wird oxydierend gebrannt, was Abona macht, ist reduzierendes Brennen, wenn ich mich nicht schwer irre. Beides schön, wie man halt möchte. Mir gefällt mein Feldbrand besser, weil die Spinnwirtel schön rötlich schwarz werden (bei rotem Ton) und trotzdem hat man ab und an ganz schwarze Wirtel dazwischen. Abona kann praktisch nur ganz schwarz brennen.
Beim Feldbrand kommt die Farbe, je nachdem wo im Feuer die Spinnwirtel zum Brennen zu liegen kommen. Kommt mehr Luft (Sauerstoff) dran, dann werden sie rot, liegt ein Stück Kohle drauf oder liegen sie in der Erde, dann werden sie an den Stellen schwarz. Dazwischen grau von der Asche- einfach schön, finde ich!
Zum Bruch: der ist beim Feldbrand sehr hoch. Grubenbrand kann man mit einer guten Anleitung (->Lavendelschaf) schonmal mit wenig oder ohne Bruch hinkriegen.
Feldbrand bedeutet offenes Feuer, bei dem die Temperatur nicht immer leicht zu steuern ist. Bei meinem letzten Brand im Herbst lagen die Spinnwirtel schon gut 4h imm Feuer, da kam ein Sturm auf. Abgesehen davon, dass sich die Nachbarn gewundert haben, was ich mitten im Sturm zu grillen hatte, war es natürlich dann auch nicht mehr möglich, die Temperatur zu steuern. Aufhören (Feuer löschen) geht in dem Stadium auch nicht mehr, sonst 'erschrecken' sich die Spinnwirtel im Temperaturwechsel und sind hin... Also im Sturm gestanden und weiter gefeuert
Wo war ich... Ach ja, zur Ermutigung vielleicht: ich habe so mindestens ein dutzend Brände gemacht, bei denen ich nur Scherben produziert habe, bis ich einmal eine Ladung Spinnwirtel hatte. Mittlerweile klappt das mit dem Feldbrand, aber Brennen im offenen Feuer ist nicht so einfach. Dann lieber Grubenbrand probieren und nicht zu früh aufgeben! Die Spinnwirtel oder das Geschirr was man brennt (Geschirr ist nicht schwerer zu brennen, nur muss man anders töpfern) ist je nach Brennmethode halt schwarz (Sauerstoffmangel, zB Grubenbrand) oder rot mit schwarzen Stellen (Feldbrand = offenes Feuer, Sauerstoff satt). Ich mag lieber das rot-schwarze und mach deshalb Feldbrand, auch wenn das schwieriger ist. Angefangen hab ich auch mit Grubenbrand, damals in meinem Grill. Ging alles
|