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 Betreff des Beitrags: Bremse
BeitragVerfasst: Fr 13. Nov 2009, 19:26 
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Buch-Charka
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Registriert: Mi 28. Okt 2009, 22:00
Beiträge: 1028
Wohnort: Baden-Baden
Hallo,

ich habe ein gebrauchtes "antikes" Spinnrad "Edam" aus Holland, wir gewöhnen uns gerade aneinander, das Rad und ich. Ein Problem habe ich aber: das Rad zieht den Faden nur ganz schwach ein, obwohl ich die Bremse ganz offen habe. Das ist so ein Riemen wie bei dem Louet S10, da habe ich das System auch gesehen. Irgendwie hat mein Faden immer zu viel Drall. Ich habe ein grunsätzliches Problem mit der Bremse: kann mir jemand das Grundprinzip erklären. Wie funktioniert denn das? Wie muss man so eine Bremse einstellen? Ich stehe gewaltig auf dem Schlauch :( :oops: :? :?

Liebe Grüße
Gabi

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Gabi


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 Betreff des Beitrags: Re: Bremse
BeitragVerfasst: Fr 13. Nov 2009, 20:39 
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Tahkli
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Registriert: So 3. Aug 2008, 07:05
Beiträge: 208
Wohnort: Porta Westfalica
Hallo Gabi,

wenn ich es richtig weiß ist das Louet S10 ein flügelgebremstes Rad. D.h. der Treibriemen treibt die Spule an und der Faden zieht den Spinnflügel dann mit. Die Bremse bremst den Spinnflügel, so dass der Unterschied zwischen Spulengeschwindigkeit und Flügelgeschwindigkeit größer wird. Dadurch wickelt das Rad auf. Je schneller der entstehende Faden aufgewickelt wird, desto weniger Zeit hat er vorher, Drall aufzunehmen.
Wenn du also zuviel Drall und zu wenig Einzug hast musst du die Bremse etwas anziehen, dann wickelt es schneller auf und gibt nicht so viel Drall auf den Faden. Wenn du die Bremse ganz lose gestellt hast bekommt dein Faden ganz viel Drall, das wär vielleicht was für z.B. Baumwolle.
Probier's doch mal mit etwas angezogener Bremse. Muss frau ausprobieren, wie die Einstellung jeweils für jedes Material und jede gewünschte Garnart am besten funktioniert.

Viel Erfolg!
Lilith


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 Betreff des Beitrags: Re: Bremse
BeitragVerfasst: Fr 13. Nov 2009, 23:38 
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Buch-Charka
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Registriert: Mi 28. Okt 2009, 22:00
Beiträge: 1028
Wohnort: Baden-Baden
Lilith hat geschrieben:
Hallo Gabi,

wenn ich es richtig weiß ist das Louet S10 ein flügelgebremstes Rad. D.h. der Treibriemen treibt die Spule an und der Faden zieht den Spinnflügel dann mit. Die Bremse bremst den Spinnflügel, so dass der Unterschied zwischen Spulengeschwindigkeit und Flügelgeschwindigkeit größer wird. Dadurch wickelt das Rad auf. Je schneller der entstehende Faden aufgewickelt wird, desto weniger Zeit hat er vorher, Drall aufzunehmen.
Wenn du also zuviel Drall und zu wenig Einzug hast musst du die Bremse etwas anziehen, dann wickelt es schneller auf und gibt nicht so viel Drall auf den Faden. Wenn du die Bremse ganz lose gestellt hast bekommt dein Faden ganz viel Drall, das wär vielleicht was für z.B. Baumwolle.
Probier's doch mal mit etwas angezogener Bremse. Muss frau ausprobieren, wie die Einstellung jeweils für jedes Material und jede gewünschte Garnart am besten funktioniert.

Viel Erfolg!
Lilith



Danke Lilith,

genau diesen Satz habe ich gebraucht, jetzt ist das klar "Kronleuchter einschalt". So isses halt, wenn man auf der Leitung steht.. :roll:

Ich habe das gerade ausprobiert, das nächste Probestück wird sicher eine ganze Ecke weicher, mit meinem ersten Garn kann man Pakete verschnüren :lol: :lol:

Liebe Grüße
Gabi

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Liebe Grüße
Gabi


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 Betreff des Beitrags: Re: Bremse
BeitragVerfasst: Sa 14. Nov 2009, 16:24 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 29. Aug 2008, 15:59
Beiträge: 385
Wohnort: Niedersachsen
Hallo Gabi,

auch während man die Spule füllt, muß man an der Bremse immer nachstellen. Das liegt am Gewicht und vor allem am veränderten Winkel, in dem die Faden aufgewickelt wird.

Sigrid

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Geschichte und Bedeutung des Spinnrads in Europa, gebunde Ausgabe, Shaker-Media-Verlag
http://www.spinnrad.jimdo.com


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 Betreff des Beitrags: Re: Bremse
BeitragVerfasst: Sa 14. Nov 2009, 17:13 
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Buch-Charka
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Registriert: Mi 28. Okt 2009, 22:00
Beiträge: 1028
Wohnort: Baden-Baden
Danke für die Hilfe :) :)

Liebe Grüße
Gabi

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Gabi


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 Betreff des Beitrags: Re: Bremse
BeitragVerfasst: Sa 8. Jan 2011, 08:37 
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Tahkli

Registriert: So 19. Dez 2010, 09:50
Beiträge: 222
Da möcht ich gerne meine momentan im Kopf drehende Frage anhängen:
Seit drei Tagen spinne ich auf dem Spinnrad und - anders als mit der Handspindel - hab ich überhaupt kein Gefühl dafür, wann es zu viel und zu wenig Drall hat. Meine Spinnresultate sind dementsprechend seltsam - mal völlig überdreht, mal viel zu locker (bei einem durchgehenden Garn), wobei das Überdrehte aber dominiert. Ich hab also die Bremse ganz dolle angezogen und trotzdem ist immer noch zu viel Drall drauf.
Liegt es einfach am Anfängersymptom, dass man viel zu langsam die Wolle auszieht, auch wenn man das Gefühl hat, man sei ganz schnell :mrgreen:?
Und wie "spürt" ihr, ob der Drall i.O. ist?


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 Betreff des Beitrags: Re: Bremse
BeitragVerfasst: Sa 8. Jan 2011, 09:56 
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Akha-Spindel
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Registriert: Mi 9. Jul 2008, 23:44
Beiträge: 87
Wohnort: Bochum
Das Gefühl dafür bekommst du mit der Übung. Das Problem ist am Anfang die Schnelligkeit des Ausziehens an die Drehung des Rads anzupassen. Wenn die Spule leer ist, lass die Bremse weg, es muss so gehen. Denn sonst hast du ja keine Möglichkeit mehr, wenn die Spule voller wird. Außerdem tritt sich das Rad mit voll angezogener Bremse schwerer. Versuche so langsam wie möglich zu treten und oben schneller zu arbeiten.

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Viele Grüße,
Birgit
http://www.handspinnen.info


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 Betreff des Beitrags: Re: Bremse
BeitragVerfasst: Sa 8. Jan 2011, 16:39 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 29. Aug 2008, 15:59
Beiträge: 385
Wohnort: Niedersachsen
Klotho hat geschrieben:
Und wie "spürt" ihr, ob der Drall i.O. ist?


Immer mal anhalten und den Faden locker lassen, bis man die richtige Bremseinstellung gefunden hat. Wahrscheinlich trittst Du zu schnell für Deine Hände, oder das Garn ist so dick, daß es nur wenig Drall "verträgt". Man kann z.B. 4 mal treten (hängt natürlich vom Radumfang und der Übersetzung ab) und dabei eine bestimmte Länge Garn aus dem Faserdreieck ziehen, so 4-6cm.

Sigrid

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Geschichte und Bedeutung des Spinnrads in Europa, gebunde Ausgabe, Shaker-Media-Verlag
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 Betreff des Beitrags: Re: Bremse
BeitragVerfasst: Sa 8. Jan 2011, 17:44 
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Tahkli

Registriert: So 19. Dez 2010, 09:50
Beiträge: 222
Birgit, danke dir für den nützlichen Tipp! Dass bei leerer Spule die Bremse völlig offen sein soll, darauf wär ich nicht gekommen.

Sigrid :mrgreen: - ich hab's gerade gemerkt: Wenn ich langsam trete, dann zieh ich auch automatisch langsam aus. *Rofl* Die Hand-Fuss-Koordination ist noch etwas zu gleichförmig. Daran muss es wohl liegen, der Faden ist nämlich sehr dünn. Vermutlich liegt's effektiv an der fehlenden Übung. (Beim Autofahren kann ich ja auch ganz langsam weg vom Gas und schnell das Steuerrad rumdrehen. Ich geh mal davon aus, dass Klavierspieler beim Spinnrad-Lernen definitiv im Vorteil sind.)

Ansonsten - abgesehen vom Anhalten und Überprüfen - gibt es kein Gefühl für den Drall? Bei der Handspindel scheint mir das etwas einfach, weil die Spindel den Faden immer schön belastet und man beim Ausziehen direkt merkt, ob zuviel oder zuwenig Drall da ist.


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 Betreff des Beitrags: Re: Bremse
BeitragVerfasst: Sa 8. Jan 2011, 17:58 
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Großes Wollrad

Registriert: Mi 16. Sep 2009, 19:07
Beiträge: 1591
Wohnort: Ohlstadt
Also das mit dem völlig offen, ist etwas vom Spinnrad abhängig.Kann man nicht verallgemeinern, es ist kein Muss!! Nur eine Option
Spinnräder mit Flügelbremse haben meist schon mit offener Bremse schon recht kräftigen Einzug.
Ich habe nie die Bremse offen bei leerer Spule, es bleibt bei Rädern mit Spulenbremse immer noch genug "Puffer" wenn sich die Spule füllt, die Bremse MINIMAL nachzustellen.In ganz kleinen Schritten
Brauchts bei mir in etwa 3 Mal im Schnitt, bis die Spule voll ist, öfter nicht.

Den Drall bekommst Du in Gefühl, mit der Zeit findet jeder seinen Rhythmus.
Jede Faser und Fadenstärke braucht individuell unterschiedlich Drall, kurze Faser und dünne Fäden vertragen mehr Drall, dicke Fäden und lange Faser eher weniger Drall.
Das kommt mit der Übung:-)
Wenn man viel spinnt, hat man das recht gut im Gefühl, wie sich Fasern am besten verspinnen lassen.
Ich hatte im übrigen keinerlei Schwierigkeiten, mit dem Spinnen lernen, habe sofort mit dem Spinnrad begonnen, und spiele nicht Klavier, auch kein anderes Instrument.
Ne gute Koordination von Händen und Füßen ist auf jeden Fall hilfreich.

Karin


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