im alten Forum geschrieben am 26.02.2006 - 16:12
Eine Alternative zu dem Holzteil habe ich für meine gelegentlichen Auftritte bei Mittelaltermärkten entwickelt - evtl auch interessant für die Reanacts unter Euch...
Historisch verbürgt ist es zwar nicht, jedoch kann ich es mir gut vorstellen: "nostepinnen" auf einem Trinkhorn.
Ich habe diverse Trinkhörner, bei denen der Innnelack abgegegangen ist und sich das Horn etwas verfärbt hat. Nicht dass es mich beim Trinken stören würde, aber nicht jeder ist so urig...
Nun habe ich ein ausrangiertes Trinkhorn genommen und die Wolle von der Spindel auf das Horn gewickelt. Das dabei entstehende Knäuel sieht genauso aus, wie auf dem Bild beim Lavendelschaf-Shop.
Zur Befestigung des Anfangsfadens habe ich einn kleine Kerbe in die Nähe der Hornspitze geschnitzt. Den Anfangsfaden fixiere ich mit etwas Bienenwachs, das ich in die Kerbe drücke und so den Faden festklemme.
Wenn ich dann das Knäuel fertig gewickelt habe, streife ich es nicht vom Horn runter sondern nur weiter nach oben, da wo das Teil schmäler wird, also auf die Spitze zu.
Dann kann ich den Anfangsfaden vom Wachs befreien und das Garn von außen und innen abwickeln, um es zu zwirnen. Gut ist es, wenn das Horn irgendwo aufgesetzt werden kann, z.B. auf einem "Zaun"-Pfosten oder einem in den Boden gerammten Holz.
Natürlich ist es auch möglich, das Knäuel so auf die Nebenhand zu setzen, dass die Garnenden von innen und außen gut ablaufen und mit der Haupthand auf der Spindel verzwirnt werden können.
Bei Gelegenheit gibts mal eine Beispielbild.
im alten Forum geschrieben am 04.03.2006 - 18:40
Und hier sind ein paar Fotos:
1. Die Kerbe in der Hornspitze
habe ich mit einem Teppichmesser vorgeschnitten und dann mit einer Feile vertieft und geglättet.
2. Der Fadenanfag wurde mit weich gekntetetem
Bienenwachs in der Kerbe fixiert. Hier musste ein
BW-Teelicht eine Scheibe abgeben.
3. Das Knäuel ist aufgewickelt
und auf die Hornspitze zu geschoben, so dass das Knäuel-Innere sicht- und greifbar wird.
Dadurch dass der Fadenanfang in der Kerbe fixiert war, muss er auch nicht umständlich aus dem Knäuel-Inneren rausgepoppelt werden.
Zur besseren Ansicht habe ich Fadenfang und -ende mit bunten Strichen markiert.
Leider sind die Bilder etwas unscharf geworden. (die Kamera meines GöGa ist noch recht neu)
Trotzdem denke ich man sieht, was ich meine.