Das ist das gleiche Mysterium wie bei Angoraziegen - die haben auch kein Wollfett, sind nicht wasserdicht, aber die Haare sind schwarz weil jeder Dreck an ihnen festklebt - und die Haare kleben zusammen (und an den Händen, die bei Zupfversuchen auch schwarz werden).
Wenn du mit dem ungewaschenen Kamel nicht arbeiten magst, dann wasch' es! Ich kann' mir ja ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass bei dem von dir beschriebenen Waschen das Lama so unwiderruflich verwurschtelt ist (hast du nicht doch ein bisschen fester hingelangt und vielleicht noch ein paar Mal umgerührt?) - ich hab' schon Alpaka gewaschen und Angora gefärbt, ohne dass Katastrophen passiert wären. Kriegst du es mit den Fingern wirklich nicht wieder auseinandergezupft? Soll man bei längeren Fasern ja sowieso vor dem Trommelkardieren machen.
Beim Waschen ist der Trick, eine kleine Menge Fasern in viel Wasser schwimmen zu lassen (viel Fasern in wenig Wasser gibt leichter Filz), möglichst nicht umzurühren, und das Wasser nicht auszudrücken. Eventuell die Strähnchen vorher ordentlich ausgerichtet in Moskitonetz einschlagen - dann können sie nicht verwurschteln. Und natürlich immer mit der gleichen Wassertemperatur arbeiten.
Die schlechte Nachricht ist, dass Waschen die Einstreu auch nicht entfernt - aber wenn die Haare nicht mehr kleben, fällt beim Kardieren eher was raus (gerade so viel, dass die ganze Umgebung der Kardiermaschine eingesaut ist, du aber trotzdem noch stundenlang Spelzen aus dem Vlies zupfst. Rate mal, woher ich das weiss
)
Viel Glück! Klara