im alten Forum geschrieben am 13.08.2005 - 21:02
Gurtwebgeräte gibt es in vielen Varianten.
Sie sind wunderbar transportablen und i.R. relativ preisgünstig zu erwerben bzw. herzustellen. Also ein ideales Anfängergerät zum Weben.
In vielen Kulturkreisen wurden und werden immer noch wunderbare Textilien auf Gurtwebstühlen hergestellt.
Ich selbst nenne noch kein Gurtwebgerät mein eigen, plane und träume aber schon eine ganze Weile davon. Mir schwebt dabei so ein Art Eigenkonstruktion, die irgendwo zwischen den traditionellen Gurtwebstühlen Südamerikas und der modernen Variante mit einem Gatterkamm anzusiedeln wäre.
Hier habe ich mal
ein paar Links zusammengestellt zur Orientierung, was ein Gurtwebstühl überhaupt ist. Leider habe ich nicht viel Deutschsprachiges darüber gefunden (vielleicht liegt es daran, dass diese Geräte unter versch. deutschen Bezeichnungen unterwegs sind ... auf Englisch heißt diese Art von Webstuhl
backstrap loom).
Hier in Deutschland sind die
Gurtwebgeräte von Christel Diekmann recht bekannt. Sie selbst hat auch ein Buch darüber (Titel:
GURTWEBEN. Das Web-HAND-Werk für Schule und Freizeit; DinA4-Format, 44 Seiten, 15 EUR + Versandkosten) geschrieben, das vor kurzem in zweiter erweiterter Auflage herausgekommen ist und über Frau Diekmann direkt zu beziehen ist.
(eine Buchbeschreibung inkl. Bezugsquelle findet man in der weben+ Nr. 7 (1/05))Bei diesen Gurtwebgeräten wird das Fach mit Hilfe eines
Gatterkammes (wie bei einem Webrahmen ... diese Schlitz-Loch-Dinger) gebildet. Statt eines Warenbaumes
(das Teil, wo das Fertiggewebte (=Ware) normalerweise aufgewickelt wird) gibt es eine Spann- oder Klemmleiste. Dies sind zwei mit Schrauben und Flügelmuttern verbundene Leisten, zwischen denen das schon gewebte Teil eingeklemmt wird.
Diese Mimik ist wunderschön auf einem Bild aus
Spindelchen's Blog zu erkennen.
Mit diesem Gerät kann bis zu 40 cm breit gewebt werden.
Diese Gurtwebgeräte werden von Diekmanns selbst hergestellt und vertrieben.
Im Lavendelschaf Nr. 11/Sommer 05 gibt es auf S. 14 einen Artikel über dieses Gerät und das Weben damit.
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Hier auf Seite 8 dieses PDF's findet man Frau Diekmanns Adresse[line]
spinntantchen's Meinung:
Mir gefällt dieses Klemmbrett überhaupt nicht ... und natürlich liegt der Preis von den Diekmann'schen Webgeräten leider völlig außerhalb meiner finanziellen Reichweite :dizzy:
Aber da es Gatterkämme ja auch so zu kaufen gibt und der Rest sich mit relativ einfachen Mitteln bauen läßt (zumindest wenn man keine 2 linken Hände hat) ...
Die Warenbaum- und Stoffaufwickel-Konstruktion stelle ich mir halt die traditionelle Variante in ungefähr dieser Version vor:
Dadurch, dass über zwei Hölzer aufgewickelt wird, beklemmt sich anschließend die Gurtbefestigung am zweiten Holz (siehe roter Pfeil), so dass sich das dann nicht mehr weiter abwickeln kannHier noch ein paar Buchempfehlungen zum Thema Gurtweben:
Rudolf und Helene Riedinger:
Einfaches Weben. Eine Anleitung nach den Mustern und der Technik der Indianer Guatemalas
(Verlag Paul Haupt, ISBN 3-258-02960-1, nur noch antiquarisch erhältlich)
Rachel Brown:
The Weaving, Spinning, and Dyeing Book
Ist nicht ganz billig (um/über 40 EUR), deshalb habe ich selbst sehr lang gezögert und mich nachher sehr geärgert, dass ich es mir nicht eher gekauft hatte. z.B. hier über Amazon.de erhältlich.
Enthält u.a. jeweils ein Kapitel über den "Backstrap Loom" und auch den "Hopi Belt Loom" (sowie noch mehrere andere über andere Webstuhlarten - alles so detailliert und ausführlich, dass man sich fast alle toll selbst nachbauen kann)Dann ist mir nochmal auf nem Flohmarkt ein kleines witziges Taschenbuch aus der Reihe
Fischer FlickFlack mit dem Titel
Weben - kinderleicht! unter die Finger gekommen.
Es stammt aus dem Jahre 1976 und enthält ganz viele tolle Ideen und Anleitungen, wie man sich selbst mit einfachsten Mitteln ulkiges aber gebrauchsfähiges Webgerät basteln kann.