handspinn-forum.de

Guten Tag allerseits,

ich habe 100 gr ausgekämmte Wolle von einem Australian shepherd bekommen. Hat jemand Erfahrung damit?
Soll ich sie zuerst waschen und dann spinnen oder erst nach dem Spinnen waschen?

Gruß aus dem Süden der Republik
Eifelfrau

Hallo Eifelfrau,

Ich würde an deiner Stelle die Haare erst verspinnen und nach dem Zwirnen waschen.
Jundehaare neigen sonst, genauso wie Katzenhaare oder andere glatte Fasern dazu zu rutschen.
Sie haben weniger Griff und das Spinnen wird ziemlich anstrengend.
Den Hundegeruch bekommst du nach dem Spinnen immernoch raus und dein Garn flufft dann auch nochmal richtig auf.

Vielen Dank für die schnelle Antwort, Anne.

Dann werde ich mich in den nächsten Tagen mal ans Hundehaare Spinnen machen. Bestimmt werden bald neue Fragen auftauchen.

Herzliche Grüße
Eifelfrau

Hallo an alle, die das lesen,

Gestern habe ich meinen ersten Spinnversuch mit der Hundewolle gestartet. Die Haare sind wirklich sehr sehr fein. Man braucht wohl schon viel Drall, damit sie zusammenhalten. Probleme hatte ich, wenn ich das Spinnrad neu antreten musste, dann hat es mir den Faden ständig abgerissen - sagen wir, auseinandergezogen. Mit stärkerer Drehung ist er aber stabiler geworden. Leider konnte ich nicht länger dran bleiben.
Bei der Arbeit sind mir dann verschiedene Fragen durch den Kopf gegangen. Wie verhält sich denn eigentlich die verarbeitete Wolle? Wie wäscht sich ein aus Hundehaar gestricktes oder gewebtes Teil? Hält es seine Form? Flust es arg? Sollte man die gesponnene Wolle vielleicht mit einem anderen Material verzwirnen?

Wer weiß was dazu?

Herzliche Grüße aus Baden
Eifelfrau

Hallo Eifelfrau,

Hundehaare sind nicht gleich Hundehaarte, deshalb ist deine Frage nicht so leicht zu beantworten. Ich habe schon öfter Hundehaare versponnen, Golden Retriever, Husky, Bearded Collie.... aber noch keinen Aussie. Das Glatte, Feine haben die meisten Hundehaare und flusig sind sie auch meist. Je lockerer du spinnst desto flusiger ist natürlich hinterher auch das Garn. Ob deine Faser filzt, z.B. beim Waschen, kannst du am besten testen indem du ein kleines Strängchen Garn wäschst. Da das Hundehaar eher glatt ist leiern auch Gewebe oder Strickstücke daraus eher etwas aus, es fehlt die Elastizität, die z.B. die Schafwolle hat.
Natürlich kannst du mit einer anderen Faser mischen, entweder durch Zusammenkardieren oder durch Verzwirnen. Dann ergänzen sich die Eigenschaften. Das probierst du am besten mit kleinen Stücken aus, damit du am fertigen Teil keine unangenehme Überraschung erlebst. Dabei kannst du dann auch feststellen, ob deine Wolle nach dem Waschen geruchsfrei bleibt. Manche Hunderhaare können das Müffeln einfach nicht lassen...... Ich hab da einen wunderbar schneeweißen Strang vom weißen Schäferhund, den man deshalb kaum zu was gebrauchen kann.

Viel Spaß beim Ausprobieren,
Lilith