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 Betreff des Beitrags: Pflanzenkram-verseuchte Wolle
BeitragVerfasst: Mo 14. Jul 2008, 18:18 
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Spinning-Jenny
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Registriert: Mo 7. Jul 2008, 01:10
Beiträge: 3098
Wohnort: Flensdorf

im alten Forum geschrieben am 16.06.2005 - 18:43


Friedoline schrieb
    Die ganze Wolle ist vollkommen mit winzigsten Heu- und Graspartikeln durchsetzt



ooooohhh ... das hast Du ja schon den bösen, bösen Feind eines jeden Spinners und Filzers kennengelernt.
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Eine solche Wolle zu verarbeiten macht wirklich keinen großen Spaß.

Eigentlich kann man da nur empfehlen, dass man solche Wolle möglichst meiden sollte.

Was man nun dagegen tun kann? Mir fällt dazu folgendes ein:

Die Wolle ausklopfen. Das erste Mal am besten gleich vor dem Waschen, damit die Teile die nur oberflächlich/lose darin hängen herausfallen können und nicht durch das Waschen weiter in die Fasern eingearbeitet werden.
Dazu die Wolle auf einem Rost o.ä. ausbreiten; nicht übereinander, nur 1 Lage! Schnittseite nach oben, Spitzen nach unten. Und dann mit einer Rute o.ä. ausklopfen.
Ggf. nach dem Waschen + Trocknen Vorgang wiederholen.

Wenn nur bestimmte Partien mit Pflanzenkram verschmutzt sind oder der Grad der Verschmutzung unterschiedlich ist, lohnt es auf jeden Fall, die Wolle vor dme Waschen diesbezüglich zu sortieren und die Partien getrennt zu waschen.
Ansonsten kann einem nämlich eine kleine stark verschmutzte Partie den ganzen Waschgang verderben, wenn sich nämlich der ganze Pflanzenkram beim Waschen schön gleichmäßig über die ganze Wolle verteilt.

Ganz feiner Kram fällt evtl. auch beim Auseinanderzupfen der Wollstapel, ein bißchen (ultra-feines) beim Kardieren u. evtl. auch beim Spinnvorgang heraus. Garantiert werden kann das aber nicht und es vermindert höchstens das Auftreten ...

Ansonsten arbeitet man beim Kardieren die Pflanzenteile eigentlich eher mehr in die Fasern ein, als dass es besser werden würde.

Da bleibt einem eigentlich zum Schluss nur noch übrig jedes kleines Stückelchen möglichst vor dem Kardieren (auf jeden Fall vor dem Verspinnen) einzeln herauszupicken oder -klauben ... wenn man so viel Geduld oder Zeit dafür erübrigen mag.

Wenn man die Pflanzenteile einfach ignoriert und mit in das Garn einspinnt, sollte man es sich anschließend sehr gut überlegen, ob man daraus etwas fertigt, was man noch anziehen oder gar auf der Haut tragen möchte. Die weicheste nur flauschigste Wolle kann nämlich so durch die Pflanzenteile zu einer wirklich kratzigen Angelegenheit werden.

Wenn es nicht gerade was sehr besonderes ist, mache ich mir keine Mühe mehr mit stark verschmutzter Wolle. Entweder lasse ich's von vorneherein bleiben u. sie kommt mir nicht in's Haus oder sie wird aussortiert und als Stopfwolle oder zum Spinnen von Teppichgarn, Garnen für Sofa u. Sitzkissen und ähnlich hautfernen Teilen beiseite gelegt.

Durch die Verwendung von Wollkämmen und der eigenen Herstellung von Kardenband, soll man das Pflanzenübel in der Wolle auch sehr gut eliminieren können (in Ermangelung von Wollkämmen habe ich das aber selbst noch nicht ausprobiert).

puhhhh ... das ist jetzt alles, was mir spontan zu dem Problem eingefallen ist.
Was macht Ihr gegen/bei pflanzenkram-verseuchter Wolle?

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 Betreff des Beitrags: Re: Pflanzenkram-verseuchte Wolle
BeitragVerfasst: Mo 14. Jul 2008, 18:18 
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Geisterwesen aus dem alten Forum

Registriert: Di 8. Jul 2008, 02:27
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im alten Forum schrieb Irka am 27.06.2005 - 16:39:

Ich habe häufiger mit "verseuchter" Wolle zu tun gehabt.
1. Wenn ich die Wolle nicht brauche, nehm ich sie nicht (das gilt auch für besonders verklebte und verdreckte Wolle).
2. Brauch ich die Wolle, guck ich mir an, wie sehr sie verschmutzt ist und dann richte ich mich auf viel Arbeit und viel Geduld ein und lese sie aus. Einen Teil vor dem Waschen, einen teil danach. Ausklopfen mach ich meist nach dem Waschen.

Irka


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 Betreff des Beitrags: Re: Pflanzenkram-verseuchte Wolle
BeitragVerfasst: Mo 14. Jul 2008, 18:19 
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Geisterwesen aus dem alten Forum

Registriert: Di 8. Jul 2008, 02:27
Beiträge: 507
im alten Forum schrieb stefani am 14.07.2005 - 21:59:

Mit der Flickkarde "ausbürsten" hat bei mir auch ein bisschen geholfen. Gab einen richtig hübschen Schmutzhaufen auf dem Küchenboden... Trotzdem ist sie nicht 100% ig sauber geworden.
Stefani


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 Betreff des Beitrags: Re: Pflanzenkram-verseuchte Wolle
BeitragVerfasst: So 9. Mai 2010, 12:05 
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Navajo-Spindel
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Beiträge: 462
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Ich hieve den Thread mal wieder nach oben, weil ich aktuell genau vor dem gleichen Problem stehe.

Zusätzlich zu meinem Fuchs-Merino-Schatz (jetzt weiss ich erstmal, wie genial da Zeuchs wirklich ist) habe ich noch ein Vlies Schwarzkopf-Merino-Mix-Wolle von einem anderen Züchter bekommen. Bissi gröbere Fasern, aber weiss mit einem wunderschönen winzigen Graustich drinnen.

Aaaber... tonnenweise winzige Pflanzenreste drin. Ich bin gestern beim Ausspülen des ersten Schwungs fast irre geworden. Und leider zu spät drauf gekommen, hier mal reinzugucken.
Zunächst: das vorherige Aussortieren, um den Dreck nicht noch beim Waschen in den restlichen Fasern zu verteilen, ist absolutes Muss.
Ansonsten sieht das so aus wie hier:
Bild

Es ist zwar recht tröstlich, dass nach dem Trocknen, nochmaligen Ausklopfen und Zupfen noch etliches herausfällt, aber das ist eben nur größerer Kram, die millimetergrossen Fitzelchen bleiben dennoch drinnen.
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Interessiert hat mich nun, ob sich da noch was tut, wenn ich die Wolle per Hand kämme anstatt sie über die Trommelkarde zu ziehen.
Es tut sich was. ;)
"Klassisch", also mit nochmal geölter Wolle und heissen Kämmen dürfte man den Dreck ganz hervorragend in die Fasern wieder einarbeiten. Trocken und "normal" gekämmt - also mit einreihigem Kamm und aus der Hand - geht das ganz gut, wenn man den langsamen Zug durch die ganze Faserladung zugunsten einer "Striegelbewegung" ersetzt. Also den Wollkamm mit schnellen leichten Schwüngen nur durch die Enden des Faserbüschels zieht, um sie gleichzeitig aufzulockern und zu richten. Es sind einige Durchgänge mehr nötig, es dauert länger und rieselt ordentlich dabei, aber das Ergebnis ist verhältnismäßig dreckfrei.
Bild
Verloren ist solche Wolle also nicht, nervig isses aber schon, vor allem, wemmer weiss, dass es bei anderen Züchtern/ Scherern auch sauberer geht.

Was ich noch testen werde, ist der Effekt auf der Trommelkarde, aber insgesamt war mir das eine Lehre, meine Ungeduld zu zügeln und vorher die Zeit zu investieren, den ganzen Kram genau vorzusortieren.

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 Betreff des Beitrags: Re: Pflanzenkram-verseuchte Wolle
BeitragVerfasst: So 9. Mai 2010, 19:51 
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Tahkli

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Beiträge: 158
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Hi,
um so Öselkram weitgehend zu vermeiden, sollten die Schafe vor dem Scheren auf die Weide. Wenn die Wolle erstmal "verseucht" ist, hilft nur noch geduldiges Auslesen per Hand oder das Kardieren in einer Lohnkardiererei. Interessant was vor allem Mutterschafe so mit sich rumschleppen von Kletten, Brotkrumen und Blüten bis zu Ästchen und Spreu.
Entsorgen würde ich nur die Bauch- und Afterwolle, weil die sehr schwer zu reinigen und schon am Schaf filzig sind. Schlecht gehaltene Schäfchen haben auch Parasiten, die sich als schwarze Pünktchen im Vlies wiederfinden. Das würde ich auch wegwerfen.
Liebe geduldige Grüße :)
Sinchen

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http://sinchensroterfaden.blogspot.com/


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 Betreff des Beitrags: Re: Pflanzenkram-verseuchte Wolle
BeitragVerfasst: So 9. Mai 2010, 19:57 
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Navajo-Spindel
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Sinchen hat geschrieben:
...hilft nur noch geduldiges Auslesen per Hand oder das Kardieren in einer Lohnkardiererei...

Das hatte ich gehofft. Also letzteres.
Meine Fuchs-Merino-Wolle, die blitzsauber geworden ist, behalte ich dann zur Hälfte zum Handkämmen, den Rest und die verkrümelte Schwarzkopf-Merino-Wolle wollte ich eh in die Kämmerei geben. Ich war mir nur nicht sicher, inwieweit die Wolle da noch sauberer wird und wollte eh nochmal telefonieren, um das vorher abzuklären.
Dass das geht, tröstet mich jetzt doch. Denn ohne Dreck drinnen ist die Wolle sehr schön und hat einen tollen Glanz.

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 Betreff des Beitrags: Re: Pflanzenkram-verseuchte Wolle
BeitragVerfasst: Mo 10. Mai 2010, 22:08 
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Navajo-Spindel
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Nachtrag: die Schäfchen müssen irgendwann draussen gewesen sein. Ich habe heute angefangen, aus dem zweiten Schwung tote Monsterzecken auszulesen. Bei einem Dutzend habe ich aufgehört zu zählen. :roll:

Mit der Wollkämmerei habe ich heute telefoniert: im Prinzip gabs genaue Bestätigung. Ich solle die Wolle, so gut es geht, entfetten, dann würden die restlichen Brösel beim Maschinenkardieren herausfallen.
Also gönne ich der ganzen Bescherung noch ein paar Bäder mit Waschnusslösung, ignoriere die restlichen Zecken und freu mich auf nächste Woche Mittwoch und die Wollkämmerei Godosar.

*hmpfr*

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 Betreff des Beitrags: Re: Pflanzenkram-verseuchte Wolle
BeitragVerfasst: Di 11. Mai 2010, 18:17 
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Großes Wollrad

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Beiträge: 1591
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Drück Dir die Daumen, dass die Wolle toll wird.
Im übrigen tippe ich drauf, dass das Ungeziefer keine richtigen Zecken, sondern Schaflausfliegen sind. sehen sehr zeckenähnlich aus.

Karin


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 Betreff des Beitrags: Re: Pflanzenkram-verseuchte Wolle
BeitragVerfasst: So 23. Okt 2011, 16:23 
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Tahkli

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Sinchen hat geschrieben:
hilft nur noch geduldiges Auslesen per Hand oder das Kardieren in einer Lohnkardiererei.


Ich bekam vor `nem halben Jahr von meiner Mutter so etwa 700gr selbstgesponnener Wolle.Die lag bisher im Schrank ungerührt.Jetzt wollte ich die endlich verstricken.Und als ich die gründlich anschaute- :o oh,du Schreck!!!Die ganze Wolle ist total mit Pflanzenkram verseucht!Ich glaube nicht ,dass es machbar ist das Ganze herauszuzupfen.Alles zu Socken zu verstricken?Meine Männer tragen nur was nicht kratzt,ich habe genug Socken,aber ich brauche einen richtig warmen,am besten winddichten Pulli für die Arbeit,dafür wollte ich die Wolle jetzt eigentlich auch verwenden,aber jetzt weiss ich nicht ob das was bringt...OK,auf der Haut direkt wollte ich den auch nicht tragen,es sollte sowieso ein "Überziehpulli" werden,aber jetzt habe ich gar keine Lust das Zeug zu verstricken.Was diese Geschichte mit der Zitat zu tun hat?Mutter liess die Wolle in der Kardiererei kardieren!Mag sein ,dass sie es nicht richtig gesäubert hatte,das vermute ich,aber das Zeug ist halt nicht rausgegangen,sondern eingearbeitet! :x


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