...diesmal aber zu einer vierhörnigen... Ziege!
Ich habs mal wieder getan. Irgendwie mag ich die alten Dinger.
Seit gestern steht wieder eins bei mir zu hause, von dem ich nur weiss, dass ich es aus Leer geschickt bekommen habe und auch die Lederaufhängung des Tritts vermuten lässt, dass es eher aus nördlicheren Gefilden stammt. Ein Flachsrad denke ich.
Mehrere Sachen lassen mich an der Ziege jedoch grübeln.
Der Bodenrahmen ist viereckig. Weiss jemand, wie gebräuchlich das bei Ziegen war? Denn bisher kenne ich die hessischen und westfälischen Ziegen nur als Dreibeine...
Der eigentliche Witz offenbarte sich mir jedoch erst nach dem Kauf so richtig: das Teil hat zwei Spulenaufhängungen. Mitgeliefert bekommen habe ich nur eine Spinneinheit, probehalber aber mal einen Restflügel fast gleichen Bautyps (von meinem Doppelbock-Rudiment, der übrigens auch aus Norddeutschland stammt) eingehängt und versucht, das Rad doppelflüglig zu betreiben. Das geht!
Also habe ich wohl ein Langrad mit zwei Spulenaufhängungen ergattert.
Der Spindelwirtel ist von der Spulenseite her mit einer Aussparung versehen, in der der Spulenwirtel drin läuft, genau den gleichen Spinnwirtel habe ich auch bei meinem Doppelbock (der übrigens Baujahr 1877 ist). Würde das Linksgewinde passen, könnte ich ihn auch auf der Vierhornziege betreiben.
@Sigrid: ist Dir sowas schonmal untergekommen? Könnte das Baujahr auch für Madame Vierhorn in etwa hinkommen?
Die Lederlaschen für die Spulenaufhängungen sind übrigens unterschiedlich stark verschlissen, die kleinere wurde wesentlich häufiger benutzt, wie es aussieht. Das Holz ist noch ganz proper, kein Wurm, das Rad läuft insgesamt absolut rund und ruhig. In beiden möglichen Betriebsarten.
Und dank des viereckigen Bodenrahmens steht das Rad sehr stabil und fühlt sich angenehm nach "tiefergelegt" an... das Ding hat übrigens einen recht flotten Einzug... ich bin verliebt.
grübelnde und glückliche Grüße
Kattugla