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 Betreff des Beitrags: Wolle beizen
BeitragVerfasst: Sa 3. Apr 2010, 13:20 
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Buch-Charka
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Registriert: Mi 28. Okt 2009, 22:00
Beiträge: 1028
Wohnort: Baden-Baden
Ich habe von einer Bekannten mehrere Bücher zum Thema Pflanzenfärben geschenkt bekommen. In jedem Buch werden andere Mengen an Alaun zum Beizen verwendet, in manchen Rezepten soll man die Wolle vorher beizen, bei anderen das Alaun mit zum Farbbad geben...... :?: :?:

So allmählich weiß ich gar nicht mehr, was ich machen soll :?

Kann man Wolle mit Alaun auf Vorrat beizen? In einem Buch steht, dass man die Wolle dann feucht aufbewahren soll, in nasse Tücher eingeschlagen!! Ich kann mir nicht vorstellen, dass es eine Wolle gibt, die das mag, kann man das nicht trocken aufbewahren? Muss man vorher beizen oder kann man das Alaun beim Färben mit reingeben?

Dann gibt es da noch eine Kaltbeize, die ist mir eigentlich ganz sympathisch, funktioniert die auch bei allen Pflanzenfarben?

Ihr seht, die Verwirrung ist komplett.... Wie macht denn Ihr das?

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Liebe Grüße
Gabi


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 Betreff des Beitrags: Re: Wolle beizen
BeitragVerfasst: Sa 3. Apr 2010, 14:06 
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Kreuzspindel
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Beiträge: 43
Wohnort: Hilter
Hi,
also wenn ich mit Pflanzen färbe dann beize ich nur mit der Kaltbeize. Da kann ich die ganze Wolle vorbeizen.

Die muss auch nicht feucht gelagert, nur vor dem Färben wieder eingeweicht werden. Die WOlle muss dann über Nacht in der Beize liegen. Diese ist länger verwendbar, allerdings verliert sie auch nach einer gewissen Menge die Beizfähigkeit und man muss neu ansetzen.

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Liebe Grüße
Gunda

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http://notfelleos-land.jimdo.com/


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 Betreff des Beitrags: Re: Wolle beizen
BeitragVerfasst: Sa 3. Apr 2010, 14:20 
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Großes Wollrad
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Registriert: Sa 12. Jul 2008, 19:50
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Wohnort: Nähe Lüneburg
Gunda hat geschrieben:
Diese ist länger verwendbar, allerdings verliert sie auch nach einer gewissen Menge die Beizfähigkeit und man muss neu ansetzen.


Wenn sie frisch angesetzt ist, kann man nach nur schon ca. 8 Stunden die Wolle färben.

Je älter die Beize ist, desto länger muß die Wolle darin liegen - aber es funktioniert immer einwandfrei bis zum letzten Tropfen (im Prinzip ist die Beize erst verbraucht, wenn auch die Flüssigkeit verbraucht ist - aber wie gesagt: je älter die Beize, desto länger muß die Wolle marinieren).

Ich habe bisher auch nur mit der Kaltbeize gearbeitet.

Weiß aber von anderen, die mit Alaun gekochte Wolle ca. 1-2 Wochen feucht eingeschlagen liegen lassen und so nach ihren Aussagen besonders schöne Farbtöne bekommen.

Als Buch empfehlen kann ich Dir auf jeden Fall: "Naturfarben auf Wolle und Seide" von Dorothea Fischer. Sie hat alle Rezepturen in ihrem Buch selbst entwickelt / ausprobiert. Also nichts irgendwo abgeschriebenes (wie es so gern im i-Net herumschwirrt). Es ist für Anänger und Fortgeschrittene gleichermaßen geeignet, da es auch detaillerte Informationen zu den Pflanzen, Beizen und Vorgängen enthält. Die Rezepturen sind einfach und gut nachvollziehbar geschrieben und lassen dennoch Raum für eigene Experimente.

(nein - ich bekomme nichts dafür, daß Werbung für ihr Buch mache :lol: - ich kenne sie aber persönlich und weiß von ihrer wahnsinnigen Vorarbeit für dieses Buch)

LG Maren

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... übrigens ... Plattdeutsch ist KEIN Dialekt, sondern eine international anerkannte Sprache ! :-)
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 Betreff des Beitrags: Re: Wolle beizen
BeitragVerfasst: Sa 3. Apr 2010, 14:55 
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Großes Wollrad

Registriert: Mi 16. Sep 2009, 19:07
Beiträge: 1591
Wohnort: Ohlstadt
Schliess mich den anderen an, es gibt einfach verschiedenen Mehtoden. Die Pflanzenfärberei ist ein seeehr weites Feld.
Dorotheas Buch ist für mich das Standartwerk schlechthin!
Ich beize sowohl mit Kaltbeize als auch mit Alaun, bei letzterem allerdings immer erst kurz davor, sprich ich bewahre die Stränge nicht nass auf.
Kaltbeize (gibts fertig bei Karin Tegeler) ist mir persönlich noch lieber, da die Wolle da nur einmal erhitzt werden muss, die Farben werden ebenso schön, und die Wolle nicht so stumpf
Für Färbungen mit Pilzen gibts von Karin Tegeler auch eine tolle Broschüre

Aber da hat jeder so seine eigene Methode

Karin


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 Betreff des Beitrags: Re: Wolle beizen
BeitragVerfasst: Sa 3. Apr 2010, 15:24 
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Navajo-Spindel
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Beiträge: 457
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Ich benutze auch am liebsten die Kaltzbeize von Karin Tegeler und habe bisher damit gute Erfahrungen gemacht. Sie ist lange haltbar und man kann immer wieder Wolle nachlegen. Ich habe Wolle auch schon länger darin liegen lassen, weil ich nicht zum färben kam. War alles kein Problem.

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Wollige Grüße Sheepmama

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 Betreff des Beitrags: Re: Wolle beizen
BeitragVerfasst: Sa 3. Apr 2010, 17:18 
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Buch-Charka
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Registriert: Mi 28. Okt 2009, 22:00
Beiträge: 1028
Wohnort: Baden-Baden
Nach Euren Erfahrungen werde ich dann wohl doch mal die Kaltbeize bestellen, dass man die Wolle nur einmal kochen muss, finde ich auch schön, und für die Wolle ist es vermutlich auch besser.

Gibt es denn Unterschiede zwischen den verschiedenen Wollsorten, vertragen alle die Färberei mit Pflanzen gleich gut? Irgendwie habe ich den Eindruck, dass das für die Wolle doch stressiger ist als synthetische Farben.

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Liebe Grüße
Gabi


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 Betreff des Beitrags: Re: Wolle beizen
BeitragVerfasst: Sa 3. Apr 2010, 19:10 
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Großes Wollrad
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Registriert: Sa 12. Jul 2008, 19:50
Beiträge: 1799
Wohnort: Nähe Lüneburg
naja, es gibt Wolle, die schnell filzt und Wolle, die nicht so schnell filzt.

Wichtig ist, daß Du die Wolle nie drückst, knetest, wringst - sondern austropfen läßt.
Auch Temperaturunterschiede mag die Wolle nicht - z.B. wenn die Wolle noch heiß ist, darf sie nicht kalt gespült werden.
Beim Färben nur vorsichtig im Topf bewegen - nicht wild rühren.

Das sind schon die wichtigsten Regeln, damit die Wolle beim Färben nicht verfilzt.

Ach ja, Wolle mit noch viel Wollfett nimmt die Farben weniger an.


Liebe Grüße
Maren

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 Betreff des Beitrags: Re: Wolle beizen
BeitragVerfasst: Di 6. Apr 2010, 08:26 
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Tahkli

Registriert: Di 5. Aug 2008, 09:09
Beiträge: 187
...und wie bei allem anderen im Leben ... ausprobieren hilft weiter, als nur drüber lesen. Vieles ist möglich!

Das Buch von Dorothea ist wirklich super, aber ich hab bisher immer frei nach Gefühl gefärbt.
(Grundlegendes sollte man natürlich berücksichtigen!)

liebe Grüße, angi

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 Betreff des Beitrags: Re: Wolle beizen
BeitragVerfasst: Di 6. Apr 2010, 10:02 
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Navajo-Spindel
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Registriert: So 21. Dez 2008, 23:54
Beiträge: 462
Wohnort: im Taunus
Den Versuch, den Alaun direkt mit in die Färbeflotte zu geben, habe ich mal ganz am Anfang gemacht und mich ganz schnell davon verabschiedet. Es soll zwar gehen, aber in meinem Topf schwamm da eine ziemlich unappetitliche Suppe.
Zur Dosierung lässt sich pi mal Fensterkreuz sagen, dass Du mit ca 15g Alaun auf 100g Wolle ganz gut fährst.

Die Kaltbeize von Karin Tegeler fand ich allerdings auch bislang am bequemsten. Frischgeponnenes direkt von der Spule auf die Haspel, den Strang vierfach locker abgebunden und rein in den Beizeeimer... nach einer Nacht zum Trocknen aufgehängt - fertig. Zwei Arbeitsgänge in einem... :)

_________________
Zeit existiert nur, um zu verhindern, daß alles sofort geschieht.


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 Betreff des Beitrags: Re: Wolle beizen
BeitragVerfasst: Di 6. Apr 2010, 10:11 
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Buch-Charka
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Registriert: Do 16. Jul 2009, 10:52
Beiträge: 1266
Ich nehm auch teilweise essigsaure Tonerde als kaltbeize, ich weiss nicht ob es das selbe ist.
Wenn du Alaun verwendest kannst du teilweise das Farbergebniss verändern, wie bei den Conchinillen, da wird es dann lila.
Das kannst du aber auch wenn du verschiedene Töpfe verwendest, wie Kupfer, Eisen usw...

Das Färbebuch das vorgeschlagen wurde, kann ich auch wärmstens empfehlen, das ist wirklich gut, und es zeigt dir viele Möglichkeiten.

Geh da am besten erstmal zu den Farben die du erreichen willst, such dir Pflanzen aus die vor der Türe wachsen und dann los versuchen.
Versuch es auch mal auf grauer Wolle das ist tierisch faszinierend finde ich.

Und vorsicht wenn du da mal anfängst stehst du da ..ala verdammt wolle ist aus wo krieg ich jetzt was zum färben her *g* da leidet dann auch mal Bettwäsche drunter


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