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 Betreff des Beitrags: Klümpchen in Merino
BeitragVerfasst: Di 15. Jul 2008, 18:06 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885

im alten Forum geschrieben am 28.01.2006 - 19:58


Hallo,
in einem Anfall von akutem Wahnsinn habe ich mir Merino in der Flocke gekauft. Problem ist, ich kriege mit den normalgroben Handkarden die kleinen Wollklümpchen nicht raus. Bräuchte ich die feineren Baumwollkarden oder mache ich beim Kardieren was falsch?
Danke für eure Ideen,
Klara

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 Betreff des Beitrags: Re: Klümpchen in Merino
BeitragVerfasst: Di 15. Jul 2008, 18:07 
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Spinning-Jenny
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Registriert: Mo 7. Jul 2008, 01:10
Beiträge: 3098
Wohnort: Flensdorf

im alten Forum geschrieben am 5.02.2006 - 18:06


Hallo Klara,

mhh ... ich muss erst mal mit einer Gegenfrage kontern:

Hast Du Rohwolle oder (industriell) gewaschene Wolle in der Flocke?

[line]
Ich habe fast nur schlechte Erfahrungen mit gewaschen gekaufter Wolle in der Flocke gemacht.
Ich habe einige Anbieter ausprobiert und außer der Schottischen in der Flocke von Seehawer waren die anderen kaum vernünftig mit Handkurbel-Trommelkarden oder gar Handkarden zu verarbeiten.

Die maschinelle Waschung verfilzt die Wolle doch ziemlich und das Ergebnis sind ziemlich feste Wollklümpchen, die man manuel kaum auseinanderkriegt und mit denen man eher den Kardenbelag beschädigt, als ein vernünftiges Ergebnis herauszubekommen.

Das Problem dabei ist, dass die großen Kardierbetriebe vor dem Kardieren noch einen Wolf dazwischen schalten. Der lockert die Fasern wieder auf, bevor sie weiterverarbeitet werden.

Es gibt auch kleinere Wölfe (sagt man so?) für den Handbetrieb. Allerdings kenne ich keine Bezugsquelle dafür in hiesigen Gefilden.
Auf Englisch heißen diese Picker oder Triple Picker.
[line]
Wenn das Klümpchen-Problem bei Rohwolle auftaucht ...

Könnten es vielleicht Nachschnitte sein?
Kurze Faserteilchen, die entstehen wenn der Schafscherer ein zweites Mal ansetzt und so eine Locke 2x erwischt?
Da hilft nur vorher diese kurzen Stücke herauszupuhlen ... (und das nächste Mal besser geschorene Rohwolle kaufen).

Ist die Wolle noch fettig?
Ich könnte mir vorstellen, dass bei so feinen Fasern das Kardieren nicht mehr richtig funktioniert, wenn noch Wollfett enthalten ist, das die Fasern noch zusammenpappt und sie aneinander hängenbleiben.

Ob das Problem mit dem Kauf feinerer Karden gelöst werden kann,weiß ich leider so auch nicht, weil ich nicht so viel Erfahrung mit Karden habe und es wahrscheinlich auch so ziemlich schwierig sein dürfte, hierbei eine "Ferndiagnose" zu stellen.

mhhhh ... irgendwo habe ich mal gelesen, dass es auch Klümpchen durch Überkardieren geben kann d.h. wenn man nicht im richtigen Moment aufhört und eine Portion zu viel kardiert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Klümpchen in Merino
BeitragVerfasst: Di 15. Jul 2008, 18:07 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885

im alten Forum geschrieben am 16.02.2006 - 19:10


Es ist industriell gewaschene Wolle. Vom gleichen Anbieter (Eischer) habe ich noch andere Wollsorten (Tiroler Bergschaf, Gotland, und noch ein paar) und das Klümpchenproblem (ich glaube, auf Englisch heissen sie "noils") tritt nur bei Merino auf. Andererseits hatte ich aber die gleichen Klümpchen bei der Vendee-Wolle, die ich als Rohwolle gekriegt und wirklich vorsichtigst gewaschen habe. Das ist auch recht feine, kurzstaplige Wolle. Ich vermute also, dass es mehr an der Schafrasse als am Waschvorgang liegt, kann mich aber irren.

Wie sieht so ein Wolf denn aus? Vielleicht kann man ja was improvisieren?

Und falls hier irgendjemand mitliest, der superfeine Karden hat, wäre es schön, wenn er uns an seinen Erfahrungen teilhaben liesse...

Danke! Klara

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 Betreff des Beitrags: Re: Klümpchen in Merino
BeitragVerfasst: Mi 14. Dez 2011, 13:09 
hallo ich hatte das problem mit merinowolle auch. meine kadiermaschine von loet schaffte auch kein knötchenfreies flies. ich habe die wolle zur kadiererei godesar geschickt und nun ist sie toll zurück gekommen ganz ohne knötchen. ich werde kein merinorohflies mer kaufen, das lohnt sich nicht wenn man dann so viel arbeit damit hat. andere wolle wird aug meiner loet gut.
lg kokki


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 Betreff des Beitrags: Re: Klümpchen in Merino
BeitragVerfasst: Mi 14. Dez 2011, 20:28 
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Flügelspinnrad
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Registriert: Fr 17. Jul 2009, 11:49
Beiträge: 661
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Ja, das ist mir auch schon aufgefallen. Das Merino wird auf meiner Trommelkarde zwar schön flauschig, hat aber jede Menge kleine Knötchen drin.

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 Betreff des Beitrags: Re: Klümpchen in Merino
BeitragVerfasst: Sa 1. Jun 2013, 10:26 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
Neulich habe ich eine mir äusserst lästige Erfahrung gemacht: Die Leute, die behaupten, dass man gaaaaanz langsam kardieren müssen, haben Recht. Zumindest für feine und empfindliche Fasern. Ich wollt's ja immer nicht glauben, aber als ich meine feine Schafwolle + Angora im Zeitlupentempo gekurbelt habe - eine Kurbelumdrehung ca. 15 - 20 Sekunden - waren die Knötchen deutlich weniger. Wobei optisch der Unterschied nicht mal gar so gross war (ich hab' mich schon gefreut - denn im Zeitlupentempo arbeiten ist wirklich kein Spass). Aber beim Spinnen floss der ultralangsam kardierte Batt wesentlich schöner als der normal kardierte.

Die einzige Frage ist jetzt, ob es das leichtere Spinnen wert ist, dass das Kardieren drei Mal (mindestens) so lange dauert.

Ciao, Klara

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 Betreff des Beitrags: Re: Klümpchen in Merino
BeitragVerfasst: Sa 1. Jun 2013, 13:34 
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Kreuzspindel

Registriert: Mi 3. Apr 2013, 15:14
Beiträge: 37
Hallo Klara,
das Knubbelproblem mit dem Merino kenne ich leider auch. Je schneller die elektrische Kardiermaschine dreht und je öfter ich es durchlaufen ließ, desto mehr Knötchen. Es bildeten sich teilweise sogar kleine Würstchen auf der kleinen Walze. Ich hatte den Eindruck, es liege mehr am Fett als am Nachschnitt. Es lässt sich auch nicht besonders gut ausziehen, pappt irgendwie. Einen Teil habe ich mit Todesverachtung und Knubbel dick gesponnen, damits weg kommt. Ist recht weich und kann verwebt werden. Ein Teil ist Innenfutter für Filzschuhe geworden. Der Rest wird mit Kamel nochmal ganz langsam handkardiert und geht dann einigermaßen, bin aber noch fertig, weil es keinen Spaß macht.
Ich glaube, ich hätte heißer waschen sollen, habe aber damit keine Erfahrung.
Ich nehme erstmal keins mehr!


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 Betreff des Beitrags: Re: Klümpchen in Merino
BeitragVerfasst: Sa 1. Jun 2013, 15:18 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
Wasch' doch einfach noch mal - diesmal mit Soda. Mein (auch schon mal gewaschenes) geschenktes Cormo wurde wunderschön damit.

Was für eine elektrische Kardiermaschine hast du? Kann man da die Geschwindigkeit verstellen?

Ciao, Klara

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 Betreff des Beitrags: Re: Klümpchen in Merino
BeitragVerfasst: Sa 1. Jun 2013, 19:31 
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Kreuzspindel

Registriert: Mi 3. Apr 2013, 15:14
Beiträge: 37
Hallo Klara,
meinst du wirklich ich soll das kardierte Merino mit Soda heiß waschen? Das habe ich noch nie gemacht, ich muss es ja warm rausnehmen!? Naja, es wird ja wieder kardiert!
Die Kardiermaschine ist selbstgebaut und läuft mit einem Industrienähmaschinenmotor, es ist allerdings kein Schweller, sondern ein großer Poti dran, der die Geschwindigkeit reguliert. Geht gut, ist aber laut und staubt sehr, also nur was im Sommer draußen.
Viele Grüße!


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 Betreff des Beitrags: Re: Klümpchen in Merino
BeitragVerfasst: So 2. Jun 2013, 08:00 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
Ja, du sollst das kardierte Merino noch mal waschen, wenn's so fettig/klebrig bzw. verharzt/hart ist, dass du es nicht ausziehen kannst. Ob Soda nötig ist, oder Spüli reicht, musst du selbst entscheiden - je nach Zustand der Wolle.

Pack' die kardierten Batts in Moskitonetze (oder sowas Ähnliches - Zwiebel- oder Wäschesäckchen z. B.) deren Enden du aus dem Eimer hängen lässt, dann ist das Rausnehmen gar kein Problem und geht ohne verbrühte Finger ab. Und die Batts werden nicht zerstört - nachher noch ein Mal durch die Kardiermaschine reicht.

Wenn Wolle (nach dem Waschen) nicht sauber ist (egal ob , muss sie (noch mal) gewaschen werden, so einfach ist das - schreibt schon Alden Amos....

Übrigens habe ich mal irgendwo gelesen dass auch die Industrie mit allen technischen Möglichkeiten und Chemikalien es nicht schafft, Wolle völlig zu entfetten. Seitdem mach' ich mir da keine grossen Sorgen - man darf die Wolle nur nicht stundenlang in alkalischer Brühe lassen (meine Regel ist 10 Minuten).

Nebenbei würde mich mal interessieren, wie das die Leute handhaben, die immer vom Restfett in der Wolle schwärmen (in der Winter 2013 Spin-Off war wieder ein Artikel): Wenn ich das Fett nicht beim Rohwolle-Waschen rauskriege, verharzen mir die gewaschenen Locken so dass sie unkardierbar werden. Wenn ich schnell genug kardiere, so dass keine Zeit zum Verharzen bleibt, werden die Batts unspinnbar. Wenn ich schnell genug spinne, wird das Garn steif, und wenn ich in einem durch arbeite bis zum Verstricken, wird das Strickteil untragbar. Ich hatte da letztens Mützen, letzten Spätsommer gestrickt - zu "Frühlings"anfang waren sie unverschenkbar, da steif wie Bretter. Ich hab' sie noch mal ins heisse Wasser (mit Soda, glaube ich - verzweifelte Situationen erfordern verzweifelte Massnahmen) und die Brühe, die rauskam, war nicht viel anders als die von fettarmer Rohwolle. Und ich hab' das Gefühl, dass ich sie schon wieder waschen könnte/sollte... (Zugegeben, diese Wolle war extrem fettig - voller roter Fettklümpchen und triefte beim Sortieren in der Sonne. Aber wenn man sie sauber kriegt, ist sie ideal für Anfänger da superleicht zu spinnen - einheitliches Vlies, relativ grob und langer Stapel. Und die Mützen sind ein Geschenk für die Schafbesitzer.)

Ciao, Klara

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