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 Betreff des Beitrags: Entgelt für Spinnen
BeitragVerfasst: Mi 17. Mär 2010, 19:42 
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Taiga-Rad
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Registriert: Di 31. Mär 2009, 16:25
Beiträge: 764
Hallo alle

jetzt komm ich mit einer Frage daher, von der ich nie gedacht hätte, dass ich sie mal stellen würde.

Meine Lieferantin für Lama-Vliese hat mich angefragt, ob ich ihre gesamte Lama-Wolle spinnen würde. Nicht bloss die von diesem Jahr sondern ALLE, sprich jedes Jahr wieder. Zeitlich würde sie mich nicht einschränken, ich könnte spinnen wie ich will.

Irgendwie reizt mich das. Es sind insgesamt 16 Tiere, also nicht so wahnsinnig viel Arbeit. Ich hätte noch Zeit um für mich andere Sachen zu spinnen (und ich würde statt viel Geld für Spinnfutter auszugeben, mal etwas verdienen dabei :lol: ). Aber ich hab keine Ahnung, welchen Preis ich ihr nennen sollte, falls ich mich dazu entschliesse. Wie mach ich daraus (in neudeutsch) eine win-win Situation. Könnt ihr mir da ein paar Denkanstösse liefern?

Ausserdem fragte sie mich, ob ich mir vorstellen könnte, bei diversen Anlässen auf ihrem Hof Spinnvorführungen zu machen. Könnte ich wohl, aber auch hier hab ich keinen Plan, wie man das verrechnen könnte/würde/sollte. Völlig unbedarft, denn schliesslich war Spinnen für mich immer nur ein Spass!!!

Helft mir doch mal auf die Sprünge bitte.

Liebe Grüsse
Elsbeth


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 Betreff des Beitrags: Re: Entgelt für Spinnen
BeitragVerfasst: Mi 17. Mär 2010, 20:34 
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Großes Wollrad

Registriert: Mi 16. Sep 2009, 19:07
Beiträge: 1591
Wohnort: Ohlstadt
Also mal zum zweiten Punkt,
Spinnvorführungen hab ich ja schon ne ganze Menge gemacht.
Im Prinzip ist es eigentlich so, dass meist ein keiner Obulus drinnen ist, aber eher in Form von Verköstigung, Freikarten oder so
Im Tierpark z.B. bekommen wir einen Essensgutschein pro Person und ne Freikarte
Ist aber nur ein Beispiel, sicher kannst du es auch anders vereinbaren. Wir haben meist reichhaltiges Infomaterial mit, von der Schur , weiteren Verarbeitung usw. Also Flyer, Poster nen Wollfühlkorb, beschriftete Faserproben usw.

Was den Spinnpreis betrifft, mmh soll ich ehrlich sein??
Ich würde mir das gut überlegen, von 16 Tieren das sind grob geschätzt 35 Kilo jedes Jahr, eher mehr
Wenn ich davon ausgehe , wie lange ich ( und ich spinne bekanntlich nicht gerade langsam) für 100 Gramm Alpaka brauche, ein Kilo oder gar 35 Kilo
:? Ich weiss nicht.Wenn Du die Faservorbereitung mit übernehmen musst, kannst Du ich sags mal grob jede Woche ein Kilo Alpaka ode Lama egal spinnen, ist unwahrscheinlich viel , finde ich.
Preis für 100 Gramm sind in etwa 10 Euro je nach Dicke , nur um mal überhaupt ne Hausnummer zu nennen.
Was man bedenken muss ist außerdem dass es fertig gesponnenen Alpakawolle aus Peru usw, um nicht mal die Hälfte des Preises gibt.

ich finde , es ist ne unwahrscheinliche Belastung dauerhaft soviel Wolle für jemand im Auftrag zu spinnen.
Solltest Du es machen, wünsche ich Dir wirklich von ganzem Herzen viel Elan :-)))
Karin


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 Betreff des Beitrags: Re: Entgelt für Spinnen
BeitragVerfasst: Mi 17. Mär 2010, 21:36 
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Taiga-Rad
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Registriert: Di 31. Mär 2009, 16:25
Beiträge: 764
Hi Shorty

Punkt 2 ist okay so, das macht mir sowieso viel Spass, jemandem das Spinnen zu erklären und zu zeigen.

Punkt 1, das Spinnen an sich: ich bin an keine Vorgaben gebunden, schon gleich bei der Frage ob ich spinnen würde, hab ich gesagt, wenn überhaupt, dann nur in meinem Rhythmus, soviel wie ich mag und solange ich noch Freude dran habe. Auf gar keinen Fall werde ich mich unter Druck setzen. Im Akkord spinnen mag ich nicht und werd ich auch nicht tun. Wenn sie damit nicht leben kann, lassen wir es eben bleiben. Aber ich kann mir ehrlich auch nicht vorstellen, dass sie 35 kg gesponnene Wolle pro Jahr in ihrem Shop verkauft. Mal sehen, es ist erst eine Anfrage und ich hab jede Menge Zeit mir die Antwort gut zu überlegen. Ich könnte also z.B. auch für eine Teilmenge zusagen.

Danke für deine Denkanstösse
Liebe Grüsse
Elsbeth


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 Betreff des Beitrags: Re: Entgelt für Spinnen
BeitragVerfasst: Mi 17. Mär 2010, 21:47 
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Großes Wollrad

Registriert: Mi 16. Sep 2009, 19:07
Beiträge: 1591
Wohnort: Ohlstadt
filatrice hat geschrieben:
Hi Shorty

Aber ich kann mir ehrlich auch nicht vorstellen, dass sie 35 kg gesponnene Wolle pro Jahr in ihrem Shop verkauft. Mal sehen, es ist erst eine Anfrage und ich hab jede Menge Zeit mir die Antwort gut zu überlegen. Ich könnte also z.B. auch für eine Teilmenge zusagen.

Danke für deine Denkanstösse
Liebe Grüsse
Elsbeth



Gern geschehen :-)))
Die Bedenken bezüglich des Absatzes hab ich auch. Aber eine Teilmenge wäre ne Option
Bin gespannt, für was Du Dich entscheidest :-)))
Muss ja wohl nicht morgen sein, die Entscheidung

Karin


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 Betreff des Beitrags: Re: Entgelt für Spinnen
BeitragVerfasst: Mi 17. Mär 2010, 23:58 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 29. Jan 2010, 10:46
Beiträge: 332
Wohnort: Schweiz, Graubünden
Also, Punkt 2 finde ich auch einfacher. Ich hab auch schon an Märkten gesponnen, hat immer Spass gemacht. Da finde ich auch, dass für Dich die Spesen rauskommen sollten. Ausserdem könntest Du zur Bedingung machen, dass Du Deine eigene Wolle (halt nicht Lama) mitnehmen und dort verkaufen darfst, falls Du das willst.

Zum Spinnpreis. Kommt halt drauf an, wie dick Du spinnst und ob Du zwirnst. Da würde ich wirklich mal Muster spinnen in verschiedenen Stärken und dabei auf die Uhr schauen. Dann musst Du halt für Dich selber entscheiden wieviel Du verdienen willst, resp. wieviel Du haben musst um bei der Stange zu bleiben. Das würde dann je nach Garnstärke verschiedene Preise ergeben pro Gewichtseinheit. Ausserdem würde ich den Vorschlag machen, einen Teil der Wolle industriell verspinnen und ev. sogar färben zu lassen. Sonst wird die gute Frau vermutlich Absatzschwierigkeiten haben.

Ich finde, diese Variante hätte einige Vorteile: Du musst nicht gar so viel Lama verarbeiten, verdienst aber immerhin etwas. Du hast mehr Zeit um auch andere Fasern zu spinnen und kannst diese Garne ev. bei den Spinnvorführungen verkaufen. Wenn die Lamahalterin einen Teil der Wolle industriell verspinnen und ev. färben lässt hat sie eine grössere Produktpalette und damit die besseren Chancen die gesamte Wolle loszuwerden.

Ich wünsche Euch beiden viel Erfolg!

_________________
Geld haben ist schön, solange man nicht die Freude an Dingen verloren hat, die man für Geld nicht kaufen kann. Salvador Dali


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 Betreff des Beitrags: Re: Entgelt für Spinnen
BeitragVerfasst: Do 18. Mär 2010, 07:25 
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Taiga-Rad
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Registriert: Di 31. Mär 2009, 16:25
Beiträge: 764
Hallo Sidea

bezüglich anderer Garne hab ich mir auch schon Gedanken gemacht, zumindest sollte sie nicht nur einfach ganz normal gesponnenes Garn anbieten, sortiert nach Tier und ungefärbt. Aber da sie selber erst startet, möchte sie jetzt mal beginnen mit "unverfälschtem Material" (Originalzitat), wie es vom Tier kommt. Mal sehen, vielleicht kann ich die Farben etwas mischen oder mal ein paar Schläufchen hineinzwirnen ;) damit nicht alles gleich aussieht. Auf jeden Fall werde ich mal ein paar Probeknäuel anfertigen und schauen, wieviel Zeit ich da brauche.

Danke für deine guten Wünsche.


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 Betreff des Beitrags: Re: Entgelt für Spinnen
BeitragVerfasst: Fr 19. Mär 2010, 10:18 
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Fallspindel

Registriert: Fr 11. Jul 2008, 09:35
Beiträge: 55
Hallo filatrice!
Ich habe mal 500 g Lama im Auftrag versponnen, weil mich diese Faser einfach reizte und ich so das Interessante mit dem Nützlichen verbinden konnte. Ich hatte 50 € für 500 g vereinbart. Das Garn war dünn, auf Wunsch dreifädig, ich musste vorher sortieren, hab's dann per Hand noch kardieren müssen und nachher gewaschen. Ich weiß nicht mehr, wie lange ich gebraucht habe (mir kam's wie eine Ewigkeit vor, die ich nicht meine eigene Wolle spinnen konnte), aber ich mache das nie wieder - der dreifache Preis wäre angebracht gewesen.
Spinnvorführungen machen eigentlich immer Spaß - ich habe dafür noch nie etwas bekommen ausser einer Menge Spaß mit netten Leuten und Sonnenbrand!
LG
ecd

_________________

Medicus curat, natura sanat (Hippokrates).
http://www.adanas-licht.de



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 Betreff des Beitrags: Re: Entgelt für Spinnen
BeitragVerfasst: Fr 19. Mär 2010, 10:55 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
filatrice hat geschrieben:
... zumindest sollte sie nicht nur einfach ganz normal gesponnenes Garn anbieten, sortiert nach Tier und ungefärbt. ...


Doch, genau das kann ziehen! Anonyme Wolle gibt's ja im Laden, in allen Farben und Dicken. Aber genau die Wolle von dem Tier da drüben, das so nett guckt und das die Tochter gerade gestreichelt hat - das ist was Besonderes und einen Aufpreis wert. Ich hab' schon Angora verkauft, nur weil Leute Bambi so süss fanden...

Lohn fürs Spinnen ist schwierig, weil der Zeitaufwand vom Garn abhängt - sollst du Dochtgarn liefern oder Dreifachzwirn? Da musst du selber irgendeinen Kompromiss finden, der bezahlbar bleibt und bei dem du dich nicht ausgebeutet fühlst.

Für neu dazukommende Spinnvorführungen verlange ich inzwischen die Fahrtkosten (wenn's nicht gerade nebenan ist) und freies Essen wenn ich verkaufen darf (aber damit rechne, nicht allzuviel zu verkaufen). Ohne Verkauf gibt's zwischen 10 und 40 Euro pro Stunde (letzteres war im Freilichtmuseum in Anlehnung an die Kollegen - da kann ich ja nicht die Preise verderben, oder ;) ) - plus Fahrtkosten. Für gute Bekannte (mit sehr gutem Essen) gibt's Sonderkonditionen... "Ausser Spesen nichts gewesen"-Aktionen mache ich nicht mehr - dafür ist es zu harte Arbeit.

Ciao, Klara

_________________
http://www.lahottee.info


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 Betreff des Beitrags: Re: Entgelt für Spinnen
BeitragVerfasst: Fr 19. Mär 2010, 16:52 
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Taiga-Rad
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Registriert: Di 31. Mär 2009, 16:25
Beiträge: 764
Hallo Klara

bist du nicht auch der Meinung, dass man auch dieses Garn - meinetwegen sogar angeschrieben mit dem Namen des Tieres - durchaus etwas aufpeppen könnte mit dem Zwirnen, vielleicht mal ein farblich passender Seidenfaden oder ein paar Perlen? So dass man z.B. einen Schal draus stricken könnte, der an beiden Enden einen verzierten Abschluss hat. Das Grundgarn wäre ja dann farblich sowieso passend, da vom selben Tier.


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 Betreff des Beitrags: Re: Entgelt für Spinnen
BeitragVerfasst: Fr 19. Mär 2010, 17:09 
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Großes Wollrad

Registriert: Mi 16. Sep 2009, 19:07
Beiträge: 1591
Wohnort: Ohlstadt
Ich denke, die "Geschmäcker " gehen da einfach auseinander. Kommt einfach auch auf das Publikum an.
Meine Meinung dazu ist, handgesponnene Wolle sollte schon etwas besonderes sein, sich von der Masse abheben. Durch was auch immer.
Sei es nun durch Kreativität, nem edlen Zwirnfaden wie Seide , Perlen oder so, oder
durch Lacequalität usw.
Standart Alpaka bekommt man in jedem Wolladen, sicher nicht mit dem Namen des Tieres, und evlt von Übersee, aber ob die Zuordnung alleine den doppelten Preis für den Käufer rechtfertigt , da bin ich mir nicht sicher.

Wir waren ja schon sehr viel Schauspinnen, ums Verkaufen gings uns bisher nicht, aber nachgefragt haben die Leute bisher bei uns immer nach "Spezialitäten"
Zum Verkauf beschwatzen lassen hab ich mich bisher nur für 2 Art Yarn Stränge.
Die Coburger Fuchs Wolle in Sockenqualität meiner Mitspinnerin ( um die ich sie im übrigen beneidet habe) oder meine rauhwollige Pommernwolle, oder Bergschaf hat z.B. niemanden interessiert. Alles viel zu kratzig und gewöhnlich.

Auf nem Schafererfest denke ich ist der Absatz von Art Yarn schlecht
und auf Hobbykünstlermärkten, Messen verkauft man wenig Robustwolle.

Das musst Du einfach selber abschätzen. Deine Ideen zu der Wolle finde ich jedenfalls gut!!

Karin


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