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 Betreff des Beitrags: Brettchenweben: 1. Versuch: Es hakt ganz übel
BeitragVerfasst: Di 25. Sep 2012, 12:51 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 20. Mai 2011, 15:26
Beiträge: 492
Hallo Zusammen,

wo ich ja nun schon das Buch aus der Wanderbücherei habe, musste ich es doch auch mal ausprobieren.
Aber mit dem ersten Versuch bin ich nicht sehr glücklich.
Ich hatte mir das eigentlich so vorgestellt, dass das Aufziehen der Brettchen die Hauptarbeit darstellt und der Rest dann fast von selbst klappt.

Zu meinem Versuchsaufbau:

Ich hatte 20 Brettchen aus (rel. dünner) Pappe aus einem Handarbeits-/ Werkladen.
Damit ich am Ende auch ein bisschen was in der Hand habe, habe ich Baumwollhäkelgarn genommen, allerdings nicht ganz dünnes, sondern so für Stricknadel Nr 2,5.
In Ermangelung eines Webrahmens habe ich mich dafür entschieden, die Geschichte am Gürtel zu befestigen.

Nachdem ich mich beim Schären und Aufziehen etwas dämlicher als nötig angestellt habe (was ich mir als Anfänger aber zugestehe), ging es ans Weben. Und dabei ist zweierlei problematisch:

Erstens geht es mir haltungsmäßig sehr ins Kreuz. Irgendwie sind die Brettchen soweit weg, dass ich mich ziemlich vorbeugen muss und total verspanne. (Doch, das Fach ist schon auf der mir zugewandten Seite der Brettchen.)
Zweitens - und das ist noch viel blöder und führt vielleicht noch mehr zu der verspannten Haltung: Die Brettchen lassen sich nur sehr schwer drehen, verhakeln mit dem Garn, manchmal kommt es auch vor, dass sich das Garn eines Brettchens unter oder über die Ecke eines anderen klemmt....

Sind das Anfängerprobleme oder gibt es dafür eine grundsätzlich Ursache, z.B. zu dickes Garn für die dünnen Brettchen?

Ich habe schon versucht, mit der Kettenspannung zu regulieren: Mit zu viel Spannung geht eh nichts, mit weniger muss ich wahnsinnig aufpassen, dass sich nicht einzelne Brettchen selbstständig machen, weil sie hängen bleiben und die Drehung nicht mitmachen. Letztendlich dauert eine Brettchendrehung so lang, dass ich am Ende nicht mehr weiß, ob sich die im Kopf mitgezählte Drehzahl auf die betreffende, die vorhergehende oder die nächste Drehung bezieht, so dass ich auch da völlig konfus werde. Also so 2-3 Minuten Nahkampf mit den Brettchen finde ich irgendwie nicht wirklich prickelnd, da habe ich das Band schneller gestickt. So hatte ich mir das nicht gedacht.
Hat vielleicht jemand einen Tipp?

Außerdem habe ich das Gefühl, das die Ränder irgendwie "offen" wirken. Das gibt von der Bindung her keine vernünftige Kante. (Was die Spannung des Schussfadens betrifft, bin ich - glaube ich - schon auf der richtigen Spur.)
Ich drehe immer 4 x vor und 4 x zurück, jedenfalls war das meine Absicht.

Viele Grüße
Hummelbrummel, dankbar für sachdienliche Hinweise

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http://www.hummelbrummel.blogspot.de/


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 Betreff des Beitrags: Re: Brettchenweben: 1. Versuch: Es hakt ganz übel
BeitragVerfasst: Di 25. Sep 2012, 13:19 
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Großes Wollrad
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Registriert: Sa 12. Jul 2008, 19:50
Beiträge: 1799
Wohnort: Nähe Lüneburg
Moin Hummelbrummel,

als erstes kann es schon sein, daß das Garn etwas dick für die Brettchen sind. Gerade wenn sie aus Pappe sind, dann biegen sie gern mal weg.
Allerdings war mein erstes Brettchenband eine Kante, die ich an eine Wolldecke gewebt habe. Das Garn war schon sehr dick und aus reiner Wolle.

Gegen das Verhakeln des Garns kannst Du auf das Garn immer mal wieder Stärke streuen und es leicht einstreichen. Das hilft.

Für die Drehungen habe ich mir ein Kärtchen mit einem Pfeil gemacht, den drehe ich immer um, wenn ich die genügende Anzahl Drehung erreicht habe. Mit kleinen Steinchen darauf kannst Du die Anzahl markieren (oder kleinen Punkten mit Klett.
Ich muß immer mal wieder Pause machen und vom Webbrett aufstehen, dann weiß ich meist hinterher nicht mehr, wo ich gerade war. So kann ich dann immer auf mein Kärtchen schauen und weiß genau bescheid.

So ein Gürtel-Anbamsel würde mir auch aufs Kreuz gehen.
Mein GöGa hat mir ein Brett gebaut, mit je einer Verklemmung an den kurzen Seiten. Da spanne ich das zwischen und kann es dann so stehen lassen, wenn ich mal wieder aufstehen muß.

Hier mal ein Link zum Webbrett:
http://klueter-doens.blogspot.de/2011/0 ... utert.html

und hier zum angewebten Mantel:
http://klueter-doens.blogspot.de/2011/0 ... n-nee.html

Wenn der Rand schluckrig wirkt, dann webst Du noch zu locker. Du mist es dann noch etwas fester zusammenziehen.
Probier ruhig mal mehr aus.
:D

Liebe Grüße
Maren

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... übrigens ... Plattdeutsch ist KEIN Dialekt, sondern eine international anerkannte Sprache ! :-)
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 Betreff des Beitrags: Re: Brettchenweben: 1. Versuch: Es hakt ganz übel
BeitragVerfasst: Di 25. Sep 2012, 16:14 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 20. Mai 2011, 15:26
Beiträge: 492
Danke Maren, für die schnelle Antwort.
habe mittlerweile ein bisschen weiter gewebt und es ist schon etwas besser geworden.

Das mit dem ollerigen Rand scheint aber auch am Prinzip zu liegen.
Habe zufällig gerade bei youtube ein Video entdeckt, in den beschrieben wird, wie man das verhindert: http://www.youtube.com/watch?v=aA5IqnSThiE Man soll die äußeren Brettchen nur in eine Richtung weiterdrehen, was mich gleich zu der Frage animiert, ob die betreffenden Fäden dann nicht mit der Zeit viel mehr Spannung bekommen, als die anderen.

Ansonsten habe ich meine Versuchanordnung dahingehen verändert, das ich die unbearbeiteten Kettfäden mit einer Schnurschlaufe an einem (bereits vorhandenen) Haken an der Decke befestigt habe und mich darunter aufs Sofa gesetzt habe. Das war fürs Kreuz schon viel angenehmer, allerdings hatten jetzt meine Kettfäden keine gleichmäßige Spannung mehr .... :oops: und das sieht man am Band.

In dem Video sind die Fäden sehr viel straffer, als ich die hatte. Das ist bestimmt ein Grund, dass es nicht so recht hingehaun hat. Aber weil ich mittlerweile ein rechtes Gewurschtel in der Kette habe, kann ich sie auch nicht einfach gleichmäßig straffen. Da werde ich wohl doch noch mal Sorgfalt und Zeit investieren müssen. Ich lerne!

Das Webbrett sieht auch gut aus. Nimmst Du da die eine Kante nach vorne auf den Schoß? Wenn man sich über den Tisch beugen muss, stelle ich es mir auch wieder ungemütlich vor. Vermutlich löst Du beide Leisten, um Band und Kette nachzurutschen?

Viele Grüße
Hummelbrummel

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http://www.hummelbrummel.blogspot.de/


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 Betreff des Beitrags: Re: Brettchenweben: 1. Versuch: Es hakt ganz übel
BeitragVerfasst: Di 25. Sep 2012, 16:35 
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Großes Wollrad
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Registriert: Sa 12. Jul 2008, 19:50
Beiträge: 1799
Wohnort: Nähe Lüneburg
Moin Hummelbrummel,

jau, ich habe eine Kante auf dem Schoß und das Brett lehnt dann an der Tischkante.

Habe aber auch schon das Brett ganz auf dem Tisch liegen lassen. Das mache ich immer, wenn ich eine Brettchenkante an ein Gewebe anwebe. Das geht dann besser.

Und ganz genau, wenn ich nachrücke, dann löse ich beide Seiten und ziehe es einfach durch. Dann erst eine Seite schließen, die andere Seite spannen (mit der einen Hand) und dann mit der anderen Hand die andere Seite schließen.

Der Film der Flinken ist klasse - genau so mache ich es auch. Ich lasse immer eine Schlaufe stehen und ziehe den Schußfaden nach der Drehung durch. Das klappt einfach am besten, finde ich.

Wenn Su allerdings die Randbrettchen immer nur in eine Richtung drehst, mußt Du die dringend beim Nachrücken entdröseln. Das kann bei einer 5-m-Kette aber schnell unmachbar sein. Wenn Du es aber wie im Film machst, dann kannst Du immer alle Brettchen gleichmäßig drehen.

Liebe Grüße
Maren

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 Betreff des Beitrags: Re: Brettchenweben: 1. Versuch: Es hakt ganz übel
BeitragVerfasst: Di 25. Sep 2012, 22:12 
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Kreuzspindel

Registriert: Do 17. Mai 2012, 10:56
Beiträge: 37
Wohnort: Unna
Hallo Hummelbrummel,
ich habe neulich für meine Tochter( 8Jahre) eine Kette mit Webbrettchen aufgezogen. Da sie immer Probleme hatte, die Kettspannung zu halten (mit dem Gürtel) , habe ich ihr die Kette einfach zwischen zwei Schraubzwingen quer über unseren Basteltisch gespannt. Da konnte sie sich gemütlich vor setzen und sich ganz auf den Webvorgang konzentrieren.
Ich finde das für einen Anfänger immer recht schwierig, auf alles gleichzeitig zu achten.

liebe Grüße
Sabine


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