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 Betreff des Beitrags: Braucht man Futter für selbstgewebte Kleidung?
BeitragVerfasst: Fr 10. Apr 2015, 06:56 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 20. Mai 2011, 15:26
Beiträge: 492
Hallo Zusammen,

die Frage steht schon oben.
Eigentlich würde ich gerne mal ein Stück Stoff weben und zu einer schlichten Weste verarbeiten.
Momentan arbeite ich an einem entsprechenden Stück und denke über die weitere Verarbeitung nach.
Habe mich natürlich auch schon im Netz nach Inspirationen umgesehen. Dabei fiel mir auf, dass nahezu alle Westen und Jacken aus selbstgewebtem gefüttert sind.
Warum ist das so? Halt, Form, Fall, Schnitt? Eigentlich möchte ich mein handgesponnenes Unikat dermaleins lieber pur tragen und allenfalls Borten über scheußliche Webkanten nähen. Aber natürlich nicht, wenn das gravierende Nachteile hat oder ein Futter gravierende Vorteile.
Hat jemand Erfahrung?

Außerdem frage ich mich, ob es eine gute Idee ist, die Kanten von handgewebtem mit der Overlock zu versäubern.

(Ich webe auf Rahmen in einer Art Leinwandbindung, aber mit dünnerer Kette als der Schuss)

Viele Grüße Hummelbrummel

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http://www.hummelbrummel.blogspot.de/


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 Betreff des Beitrags: Re: Braucht man Futter für selbstgewebte Kleidung?
BeitragVerfasst: Fr 10. Apr 2015, 11:39 
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Großes Wollrad

Registriert: Mi 16. Sep 2009, 19:07
Beiträge: 1591
Wohnort: Ohlstadt
ich würd sagen kommt einfach aufs Material die eigene Kratzempfindlichkeit und auch den Schnitt an.. ich finde z.B. in Sakkoärmel usw schlüpft sichs wesentlich besser gefüttert...

ganz feste versäubern.. handgewebtes etwas gröberes hat schon die Tendenz dass sich Fäden lösen...


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 Betreff des Beitrags: Re: Braucht man Futter für selbstgewebte Kleidung?
BeitragVerfasst: Fr 10. Apr 2015, 20:45 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
Da man gestrickte Klamotten nicht füttert, wüsste ich nicht, warum man bei gewebten müsste... Ausser wegen dem besseren Rutschen - und deshalb gehört's vielleicht einfach zur Schneidertradition mit dazu. Ich würd's einfach mal ohne probieren.

Shortys Tipp mit dem fest versäubern würde ich mich anschliessen. Ich näh' gerne im Zickzackstich (hab' keine Overlock) an den Schnittkanten bevor ich auseinanderschneide - sicher ist sicher.

Ciao, Klara

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 Betreff des Beitrags: Re: Braucht man Futter für selbstgewebte Kleidung?
BeitragVerfasst: Fr 10. Apr 2015, 23:08 
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Großes Wollrad

Registriert: Mi 16. Sep 2009, 19:07
Beiträge: 1591
Wohnort: Ohlstadt
hier sind übrigens viele gestrickte traditionelle Janker gefüttert.. ..... nur zur zusätzlichen Info...

ich sehe es bei beiden Verarbeitungsarten aber nicht als muss..eher als Spielart.. Geschmackssache... es gibt dem ganzen aber ne sehr professionelle Ader, die gewollt oder unerwünscht sein kann...
es sieht jedenfals finde ich sehr hübsch aus, wenn ein Ärmel ausgefüttert ist und man damit dann professionell die Ärmelnaht verdeckt...
Vordere Stosskante/Saum dito ....


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 Betreff des Beitrags: Re: Braucht man Futter für selbstgewebte Kleidung?
BeitragVerfasst: Sa 11. Apr 2015, 05:55 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 20. Mai 2011, 15:26
Beiträge: 492
Danke für Euren Input.

Das mit dem Rutschen ist natürlich echt ein Argument, das ich auch noch gar nicht auf dem Plan hatte.
(frau denkt an kletternde Röcke, die sie aus Erfahrung kennt.)

Das mit dem professionellen Aussehen war mir durchaus bewusst, setzt aber voraus, dass man den perfekt passenden Futterstoff dazu findet und das widerstrebt mir im Moment aus zwei Gründen: Erstens wollte ich Stash abbauen und nicht Stoffgeschäfte abklappern. Zweitens besteht mein Schuss aus zwiebelschalengefärbter deutscher Merino, handgesponnen, und es widerstrebt mir, da irgendeine chemieverseuchte Pseudobaumwolle oder ähnliches dranzunähen. Jedenfalls bei diesem Projekt und gefühlsmäßig.
(Natürlich werde ich die Weste eh nicht auf der Haut tragen, da ist dann noch ein Shirt dazwischen.)

Naja, ich muss es wohl einfach mal ausprobieren, aber ich habe enorme Hemmungen, in den Stoff zu schneiden.
Gestern Abend habe ich ihn fertig gewebt, jetzt muss er mal noch in die Wäsche.

Hilft alles nix, muss ich wohl einfach probieren, wie das wird.

Bei manchen Strick- und auch Webjacken finde ich Futter übrigens grundsätzlich schon sinnvoll, weil sie dann auch winddichter und somit wärmer werden. Aber die Weste, die mir vorschwebt, soll mehr dekorativ und ein bisschen temperaturausgleichend sein, nicht wirklich warm. Eine Indoor-Weste sozusagen.
Gefütterte Janker kenne ich auch und zwar in zwei Ausführungen: Entweder SEHR edel wirkend, oder SEHR billig und imitiert wirkend (mit hochglänzendem Polyester-Futter - oh Graus!)

Viele Grüße

Hummelbrummel

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 Betreff des Beitrags: Re: Braucht man Futter für selbstgewebte Kleidung?
BeitragVerfasst: Sa 11. Apr 2015, 07:11 
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Buch-Charka
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Registriert: Mi 28. Okt 2009, 22:00
Beiträge: 1028
Wohnort: Baden-Baden
Seidensatin rutsch schön und sieht edel aus, und Du kannst ihn passend zur Wolle einfärben :mrgreen:

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Liebe Grüße
Gabi


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 Betreff des Beitrags: Re: Braucht man Futter für selbstgewebte Kleidung?
BeitragVerfasst: Sa 11. Apr 2015, 08:46 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 20. Mai 2011, 15:26
Beiträge: 492
Ja, das stelle ich mir auch sehr schön vor. Vielleicht sogar mit eingewebtem Muster in gleicher Farbe (Ton in Ton), Blümchen, Röschen oder so - ich weiß nicht, wie das heißt.

Das Problem ist bloß, dass ich bislang mit dem Tragen von Seide sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe, meine Geruchsentwicklung betreffend. Das ist vergleichbar mit Polyester und Polyacryl. Kann ich auch gar nicht, ohne in kürzester Frist zu erstinken, wobei die Duftnote bei Seide direkt noch unangenehmer ist.
Ich hatte mir damals vor vielen Jahren eine Bluse und eine Kleid aus Seide designed und genäht, konnte aber beides immer maximal eine halbe Stunde tragen, auch ohne körperliche Betätigung. War ziemlich ärgerlich.
Ich weiß allerdings nicht, ob das an der Seide selbst oder an der Behandlung lag, die diese vielleicht auf dem Weg zum Stoff erfahren hat. Einmal hatte ich ein kleines Seidenhalstuch, das roch angenehm.

Jedenfalls habe in der Hinsicht momentan keinerlei Experimentiermotivation.
Das heißt - da fällt mir ein, dass ich aus dem Nachlass meiner Mutter extra eine Seidenbluse mitgenommen habe, um mal auszuprobieren, wie sich die verhält - solle ich vielleicht tatsächlich mal in Angriff nehmen.
Die könnte ich dann ggf sogar als Futter "upcyclen", falls sie mir taugen sollte und wäre auf der sichern Seite.
Aber nicht in diesem Projekt, denn knallrot passt eher schlecht in zwiebelschalensenfgelb.

Aber Danke für die Idee!


Viele Grüße
Hummelbrummel

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 Betreff des Beitrags: Re: Braucht man Futter für selbstgewebte Kleidung?
BeitragVerfasst: Sa 11. Apr 2015, 18:00 
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Spinning-Jenny
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Registriert: Mo 7. Jul 2008, 01:10
Beiträge: 3098
Wohnort: Flensdorf
Aaalso ICH finde, dass man sich Selbstgemachtes aus Wolle geradezu verdirbt bzw. es abwertet, wenn man es mit Baumwolle oder irgendeinem Synthetikzeugs füttert. Was nützt einem eine schöne warme Wollweste, wenn man sich innen rein ein Baumwollfutter genäht hat, dass allen Schweiß sofort aufsaugt und dann kühlend/kalt wirkt?

Was hast Du denn für einen Stof fim Sinn? Eher ein steifes dichtes Gewebe? Bei so etwas würde ich eher an einen klassischen gefütterten Schnitt denken.

Oder eher etwas weich Fallendes, lockerer Gewebtes?
Da wäre ein Futter wohl eher hinderlich ...
Such mal nach "SAORI weaving vest" z.B. bei der Google-Bildersuche
Vielleicht findest Du da ein paar Anregungen für mögliche Schnittformen (ansonsten geht es dort eher extrem bunt zu)

_________________

Meine Seiten: www.spinntantchen.de und www.nadelbindung.de



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 Betreff des Beitrags: Re: Braucht man Futter für selbstgewebte Kleidung?
BeitragVerfasst: So 12. Apr 2015, 12:30 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
spinntantchen hat geschrieben:
.... Was nützt einem eine schöne warme Wollweste, wenn man sich innen rein ein Baumwollfutter genäht hat, dass allen Schweiß sofort aufsaugt und dann kühlend/kalt wirkt?

....


Wichtiger Punkt, da hatte ich gar nicht drangedacht. Stimme aber voll zu!

Ciao, Klara

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 Betreff des Beitrags: Re: Braucht man Futter für selbstgewebte Kleidung?
BeitragVerfasst: So 12. Apr 2015, 20:23 
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Großes Wollrad

Registriert: Mi 16. Sep 2009, 19:07
Beiträge: 1591
Wohnort: Ohlstadt
man kann ja durchaus auch mit guten Wollstoffen füttern :-) gibts in zig Qualitäten vom Jersey über Mousline oder auch als dünne Gaze...

ich würde auch nicht mit BW oder Synthetik füttern, aus selbigem Grund.. ist aber ne Materialfrage und nicht ne Frage des Fütterns generell...

zur Seide und der Geruchsentwicklung.. wars Bouerettseide.. ? da hatte ich das auch schon... da riecht sowieso der "Seidenleim" an sich...


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