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 Betreff des Beitrags: Re: Teppich"philosophie"
BeitragVerfasst: Fr 24. Mai 2013, 12:42 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
Natürlich sind die Ikea-Teppiche Massenware - genauso wie die von Carpetvista und die der Teppichweberei Noswitz. Bei Ikea sind die Massen nur etwas grösser. Aber es hat halt nicht jeder die Möglichkeit, nach Afghanistan zu fahren und da einen Teppich in Wunschmassen und Wunschfarben in Auftrag zu geben und dann ein paar Monate zu warten. Handarbeit ist es trotzdem, und zumindest mein 150-Euro-Kelim ist auch verdammt gut gemacht (das 50-Euro-Teil weniger - da frage ich mich, ob's nicht Lehrstücke sind. Oder ob die afghanischen Weber davon ausgehen, dass die Europäer so blöd sind, dass sie alles kaufen, wenn's nur billig genug ist. Womit sie ja nicht Unrecht haben.). So gut, dass ich mich fast schäme, das Teil zu dem Preis gekauft zu haben - aber, wenn's jemand anders kauft ist auch nichts gewonnen. Und Afghanistan braucht ja noch ein Exportprodukt ausser Opium und Terroristen - also wäre auch niemandem geholfen, wenn Carpetvista auf den Teilen sitzen bliebe (falls plötzlich eine Epidemie von "wir kaufen nur zu fairen Preisen - keine Billigware" ausbräche).

Dass die Leute nicht bereit sind, vernünftige Preise für vernünftige Teppiche zu zahlen, stelle ich in Frage - so billig sind Orientteppiche auch wieder nicht. Bei meiner Oma lag einer im Wohnzimmer, zu Hause hatten wir mehrere (die typischen schwarz-roten, die mir auch nicht gefallen). Und es gibt noch ein paar Geschäfte, die die verkaufen...

Abgessehen davon, dass das hier ja ein Forum in erster Linie für Selber-Macher und nicht für Verkäufer ist - wir können uns weben, was uns gefällt (und ich will einen Bridget-Riley-Teppich!)

Ich wollte mit meiner Diskussion ursprünglich darauf raus, dass man Teppiche auch anders weben kann als mit sichtbarer Kette, welche ich hässlich finde, seit ich zum ersten Mal einen Fleckerlteppich gesehen habe. Und ein paar Anregungen geben, in welche Richtungen sich man da orientieren kann. Nebenbei frage ich mich noch, warum sich die Weberei von Land zu Land so unterscheidet - auch heute noch, wo Informationen ziemlich frei zirkulieren. Aber das zählt wohl zu den letzten Fragen der Menschheit...

Ciao, Klara

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 Betreff des Beitrags: Re: Teppich"philosophie"
BeitragVerfasst: Fr 24. Mai 2013, 14:05 
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Kreuzspindel

Registriert: Mi 3. Apr 2013, 15:14
Beiträge: 37
Klara hat geschrieben:
Wir dreh'n uns hier im Kreis: Wer sagt denn, dass man Teppiche nur mit diesen Teppichlunten weben kann (und wenn ich welche hier hätte, würde ich mit dir wetten, dass ich die in weft face plain weave verarbeitet kriege)?

Hallo Klara,
ich webe nicht ausschließlich Lunte, da sie gekauft ja auch ziemlich teuer ist. Aber ich wüsste schon gerne, wie ich die ohne sichtbare Kette verwebt bekomme. Gut zusammengeschlagen ist das Zeug ca 1,2 cm dick und wiegt ca 2,5 kg pro qm. Ich kann das leider nicht! Und wir schlagen schon zu zweit an!

Viele liebe Grüße aus dem kalten Bayern wo man in diesem Mai die Füße gerne auf einen dicken Wollteppich stellt!


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 Betreff des Beitrags: Re: Teppich"philosophie"
BeitragVerfasst: Fr 24. Mai 2013, 18:34 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 29. Jan 2010, 10:46
Beiträge: 332
Wohnort: Schweiz, Graubünden
Mich stören Kettfäden überhaupt nicht! Vor allem kann man sie auch als Gestaltungselement einsetzen, was mir dann ausserordentlich gut gefällt! Einige Beispiele

http://www.formgruppen.com/webbutik-marita-mattor.htm
http://www.lannamobler.se/sv/handvavda/linie-design-handvavd-matta-asko-ljusnatur
http://www.norna.nu/Trasmattor.htm (hier kann ich nicht direkt auf den Teppich verlinken der mir am besten gefällt. Er kommt ziemlich spät, ca. 17. oder 18., ein einfacher Köper.)

Natürlich kann man auch anders. Aber für mich ist es gar nicht unbedingt nötig...

Sicher, wenn man einfach ne Kette aufzieht und irgendwelche Stoffreste wild zusammenmixt, dann gibt das nichts besonderes. Es tönt jetzt vielleicht doof, aber ich finde, der Teppich (jede Handarbeit) sollte mit Liebe gemacht sein. Das sieht man dann auch. Mit oder ohne sichtbare Kettfäden, das ist Geschmackssache, vielleicht auch eine Frage von Zeit und Geld...

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Geld haben ist schön, solange man nicht die Freude an Dingen verloren hat, die man für Geld nicht kaufen kann. Salvador Dali


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 Betreff des Beitrags: Re: Teppich"philosophie"
BeitragVerfasst: Mo 27. Mai 2013, 12:00 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
Sidea hat geschrieben:
... ich finde, der Teppich (jede Handarbeit) sollte mit Liebe gemacht sein. Das sieht man dann auch. ...


Also da bist du mir über. Wenn was gut gemacht icht, sehe ich dass der Handwerker Wissen und Können hatte - aber ob er aus Liebe zur Sache gut gearbeitet hat, aus Pflichtbewusstsein, weil er nach 40 Jahren im Job gar nicht mehr anders kann, oder aus Angst vor den Konsequenzen schlechter Arbeit - das sehe ich nicht. Umgekehrt sehe ich bei Pfusch auch nicht, ob's an Wissen und Können gefehlt hat, oder ob einfach geschlampt wurde. Oder beides... Oder ob einfach meine Ansprüche und die des Herstellers so unterschiedlich sind (wie sauber muss die Rûckseite aussehen?)

Ciao, Klara

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 Betreff des Beitrags: Re: Teppich"philosophie"
BeitragVerfasst: Mo 17. Jun 2013, 08:42 
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Kreuzspindel

Registriert: Mi 3. Apr 2013, 15:14
Beiträge: 37
Hallo ihr lieben Teppichphilosophen,
ich bin schon bemüht auch "Resterlteppiche" ein bisschen außerhalb der 0815 zu weben, aber auch die lassen sich die Leute nur für Kinderzimmer oder Bäder schenken, weil sie einfach nicht "passen". Oder findet ihr die auch so scheußlich? Sie machen von der Farbauswahl und der Farbwechsel im Fach deutlich mehr Mühe, aber auch mir viel mehr Spaß.
Viele liebe Grüße!

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 Betreff des Beitrags: Re: Teppich"philosophie"
BeitragVerfasst: Mo 17. Jun 2013, 08:48 
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Großes Wollrad

Registriert: Mi 16. Sep 2009, 19:07
Beiträge: 1591
Wohnort: Ohlstadt
Letztlich ist das immer Geschmackssache, alleine farblich.( bei uns würde er vermutlich in keinem Zimmer richtig passen)
Vom Muster her gefällt mir der von Dir vorgestellte Teppich jedoch sehr!!

Ich benutze ganz wenig Teppiche, im Bad z.B. hab ich gar keinen.
Karin


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 Betreff des Beitrags: Re: Teppich"philosophie"
BeitragVerfasst: Mo 17. Jun 2013, 12:51 
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Buch-Charka
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Registriert: Mi 28. Okt 2009, 22:00
Beiträge: 1028
Wohnort: Baden-Baden
Mir gefällt Dein Teppich, in den passenden Farben macht der sich bestimmt auch im Wohnzimmer gut :D

Was hat Du für ein Material verwendet?

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Liebe Grüße
Gabi


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