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 Betreff des Beitrags: die Dörnröschenfrage
BeitragVerfasst: Mo 21. Jul 2008, 14:26 
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Akha-Spindel
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Registriert: Mi 9. Jul 2008, 23:44
Beiträge: 87
Wohnort: Bochum

im alten Forum geschrieben am 26.11.2006 - 13:22


Was ich schon immer mal wissen wollte (sorry, gehört nicht so ganz hier rein, habe aber keine bessere Rubrik gefunden):

Im Märchen sticht sich Dornröschen an einer Spindel. Was war das für ein Teil? Oder ist das nur einfach falsch überliefert?

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Viele Grüße,
Birgit
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 Betreff des Beitrags: Re: die Dörnröschenfrage
BeitragVerfasst: Mo 21. Jul 2008, 14:27 
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Akha-Spindel

Registriert: Di 8. Jul 2008, 13:51
Beiträge: 75

im alten Forum geschrieben am 27.11.2006 - 14:30


Hallo Birgit,
hab Deine Frage mal hierher verschoben, weil es ja auch nicht um Spinntechnik, sondern allenfass um Spindelmodelle ging...

Also: Die Brüder Grimm haben im 19. Jahrhundert Geschichten gesammelt und aufgeschrieben, die bis dahin mündlich erzählt worden sind. Die Dornröschen-Geschichte geht auf kein historisches Ereignis zurück, so dass man nicht fragen kann, welche Spindel bei dem konkreten Vorfall gemeint war.

Interessant wäre natürlich, herauszufinden, was für Handspindeln Ende des 18. / Anfang des 19. Jahrhunderts in Gebrauch waren und welche davon so spitz waren, dass man sich an ihnen verletzen konnte. Auch wäre interessant, sich mal die Gebrüder-Grimm-Illustrationen in den alten Ausgaben anzusehen. Oft ist auch ein Spinnrad dargestellt. Ich habe mir als Kind immer vorgestellt, dass sie sich an dem am Spinnrad angebrachten Rocken gestochen hat, der ja oben auch spitz zuläuft (ob er aber wirklich pieksig ist, wage ich zu bezweifeln).

Das alles aber wäre eine Forschung "zum Spaß", nicht eine Recherche wie wir Geschichtsspinner sie unternehmen, denn man müsste sich bewusst sein, dass es keine wirklich endgültige Antwort auf die Frage gibt...

Liebe Grüße,
Lunula


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 Betreff des Beitrags: Re: die Dörnröschenfrage
BeitragVerfasst: Mo 21. Jul 2008, 14:27 
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Tahkli
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Registriert: Do 17. Jul 2008, 09:20
Beiträge: 214
Wohnort: Sandsbach

im alten Forum geschrieben am 27.11.2006 - 16:53


Fallspindeln waren im Mittelalter am unteren Ende oft angespitzt um beim eventuellen Herunterfallen im Boden stecken zu bleiben, damit das Garn nicht schmutzig wird. Diese Spitzen sind oft recht "piksig", da kann man sich schon mal etwas dran stechen, vor allem wenns ein dünner Spinnstab ist.

Man weiß nicht viel darüber wann das Märchen spielen sollte, auf alle fälle vor dem Erscheinen der Sammlung, aber das kann ja schon seit langer zeit mündlich überliefert sein und sich auf ein wesentlich älteres gerät beziehen.

CU
Danny

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 Betreff des Beitrags: Re: die Dörnröschenfrage
BeitragVerfasst: Mo 21. Jul 2008, 14:28 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885

im alten Forum geschrieben am 05.12.2006 - 11:23


Und hier in Frankreich habe ich auch Handspindeln gesehen, die oben angespitzt sind (und keinen Haken haben) - angeblich, damit die Spindel zentrierter hängt.

Dann gibt's noch die Theorie vom Spindelspinnrad (dazu passt die Geschichte vom Auf- und Abhüpfen nicht - aber vielleicht haben die Grimms ja was verwechselt) - an denen kann man sich angeblich wirklich stechen.

Alden Amos meint, die Frau hätte auf einen Flachssplitter unterm Fingernagel allergisch reagiert.

Und meine persönliche Theorie (beim Kampf gegen meine Brombeeren entwickelt) ist, dass das einfach die Geschichte eines schlauen, faulen Mädchens ist, das es vorgezogen hat, die Nachmittage auf dem Sofa zu verschlafen, während Papa die Freier als Eignungstest zum Brombeerhecken-Schneiden geschickt hat. Die Brombeeren wurden dann zu Hagebutten, weil Heckenrosen photogener sind...

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 Betreff des Beitrags: Re: die Dörnröschenfrage
BeitragVerfasst: Mo 21. Jul 2008, 14:28 
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Tahkli
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Registriert: Do 17. Jul 2008, 09:20
Beiträge: 214
Wohnort: Sandsbach

im alten Forum geschrieben am 05.12.2006 - 14:09


Ich selbst mag Spindeln mit Haken oben nicht besonders. meist sind meine Spinnstäbe auch oben angespitzt, denn dann läßt sich der Halbe Schlag leichter drüberschieben und runterstreifen. Da ist schon eine gewisse "Stechgefahr".

Die Häkchen sind mit Ausnahme weniger besonderer Spindeln eh eine neuzeitliche Erscheinung.

Ich denke da die Märchen ja wirklich wesentlich älter sind als die Aufzeichnungen ist man hier beim handspinnen wirklich mit einer Spindel zugange, nicht mit einem Spinnrad.

CU
Danny

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 Betreff des Beitrags: Re: die Dörnröschenfrage
BeitragVerfasst: Mo 21. Jul 2008, 14:29 
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Akha-Spindel
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Registriert: Mi 9. Jul 2008, 23:44
Beiträge: 87
Wohnort: Bochum

im alten Forum geschrieben am 05.12.2006 - 18:44


Danke für eure Antworten.
Die Theorie von Klara hat mich sehr amüsiert, aber ich glaube fast, so emanzipiert haben die Mädels von damals nicht gedacht :wacky:.

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Viele Grüße,
Birgit
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 Betreff des Beitrags: Re: die Dörnröschenfrage
BeitragVerfasst: Mo 21. Jul 2008, 14:29 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885

im alten Forum geschrieben am 15.12.2006 - 13:50


Was ist emanzipiert daran, die Nachmittage auf dem Sofa zu verschlafen?

Ich fühle mich emanzipiert, wenn ich mit Ast- und Rosenschere, Sichel und Sense auf mein Gestrüpp losgehe. Und da würde ich mich manchmal gerne "demanzipieren" und auf den Märchenprinzen warten. Wenn der allerdings auch 100 Jahre braucht, ist meine Weide bis zur Ankunft zugewuchert :sad:

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 Betreff des Beitrags: Re: die Dörnröschenfrage
BeitragVerfasst: Sa 29. Jan 2011, 16:07 
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Tahkli

Registriert: Mi 10. Jun 2009, 20:58
Beiträge: 158
Wohnort: Wilhelmshaven
Hi,
da ich mich in der letzten Woche mit "Historischem" aus diesem Forum beschäftigt habe, find ich es spannend, noch einmal auf die Dornröschen- Frage einzugehen.
Bei öffentlichen "Spinnereien" fragen vor allem Kinder immer wieder nach Dornröschen und woran sie sich beim Spinnrad gestochen habe...
Ich muss dann immer richtigstellen, dass es kein Spinnrad (auch nicht mein Joy :) ), sondern eine Handspindel war.
Vielleicht hatte Dornröschen eine Spindel mit Holzsplittern oder einem pieksigem Haken?
Hat sich schon mal jemand an seiner Handspindel verletzt (und schläft jetzt nicht, hihihi)?
Ich freue mich auf eure Antworten...
Sinchen

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http://sinchensroterfaden.blogspot.com/


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 Betreff des Beitrags: Re: die Dörnröschenfrage
BeitragVerfasst: Sa 29. Jan 2011, 16:22 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 29. Aug 2008, 15:59
Beiträge: 385
Wohnort: Niedersachsen
Bei Handspindeln war die Spitze sehr angespitzt, insb. durch den Gebrauch mit Flachs, der frißt das Holz richtig weg (kannst Du auch am Spinnflügel sehen, da macht Flachsgarn eine Kerbe rein). Ich denke auch, die Schäfte von Spindeln wird man nicht gedrechselt haben (viel zu teuer), sondern geschnitzt, so daß die Spitze ohnehin eben spitz war und nicht abgerundet.

Sigrid

_________________
Geschichte und Bedeutung des Spinnrads in Europa, gebunde Ausgabe, Shaker-Media-Verlag
http://www.spinnrad.jimdo.com


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 Betreff des Beitrags: Re: die Dörnröschenfrage
BeitragVerfasst: Sa 29. Jan 2011, 16:26 
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Großes Wollrad
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Registriert: Sa 12. Jul 2008, 19:50
Beiträge: 1799
Wohnort: Nähe Lüneburg
Moin Sinchen,

ja, an einer meiner Handspindeln habe ich mich schon gepiekst.

(.... ach deswegen fühle ich mich immer so müde..... )

Meine Handspindeln laufen oben und unten spitz zu, und unten war die eine mal sehr spitz.

Wenn ich den gesponnenen Faden aufwickle, setze ich die Spindel immer am Bein ab (egal, ob ich im Sitzen oder Stehen spinne) und drehe dort den Faden auf. Bei diesem Aufsetzen habe ich mich mal sehr gepiekst. Seit dem habe ich die Spitze etwas entschärft :lol: :lol:

LG Maren

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... übrigens ... Plattdeutsch ist KEIN Dialekt, sondern eine international anerkannte Sprache ! :-)
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