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 Betreff des Beitrags: Kettgarn zum Weben - einfädig/gezwirnt
BeitragVerfasst: Fr 18. Jul 2008, 23:58 
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Spinning-Jenny
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im alten Forum geschrieben am 23.09.2005 - 07:29


Sehr viel Erfahrung mit dem Weben habe ich noch nicht. Aber trotzdem ist es mein Wunsch, möglichst auch selbstgesponnenes Kettgarn zu verwenden.

Das erste Projekt auf meinem kleinen faltbaren Webstuhl habe ich auch gleich mit selbstgesponnenem Kettgarn gemacht. Ich hatte allerdings dieses Garn nicth mit dem Hintergedanken, es als Kettgarn zu verwenden, gesponnen. Eigentlich sollte es Garn für Socken geben. Aber ich dachte als 4fach-Zwirn und durch die zusätzliche Stärke des einen Ramiefadens müsste es sich auch als Kettgarn eignen. Und wirklich hatte ich auch keinerlei Probleme damit. Kein einzigster Fadenriß, obwohl ich nicht nicht mal die Kettfäden geschlichtet hatte (sagt man so?, ich weiß nur, dass die "Brühe" in der man die Kettfäden tränkt, Schlichte genannt wird).

Ausführlichere Angaben über dieses Projekt findet Ihr [url=http://]hier in meinem Blog[/url].

Auf was sollte man beim Spinnen von Kettgarn achten?
  • möglichst Wolle mit größerer Faserlänge verwenden
  • besondere Sorgfalt beim Anspinnen, Fadenverbinden verwenden
  • mehr Drehung (als z.B. bei flauschigem Strickgarn)
  • möglichst gleichmäßiges Garn oder zumindest keine dicken Gnubbel, die an den Litzen o. in den Schlitzen hängenbleiben können
Fallen Euch noch mehr Punkte/Tipps ein?

Schon seit einiger Zeit spiele ich mit dem Gedanken an einfädige Kettgarn herum. Ich habe auch schon Verschiedenes mit diesem Hintergedanken gesponnen, hatte aber bisher noch keine Zeit bzw. auch keinen freien Webstuhl gehabt, das Weben damit auszuprobieren.

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 Betreff des Beitrags: Re: Kettgarn zum Weben - einfädig/gezwirnt
BeitragVerfasst: Sa 19. Jul 2008, 00:00 
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Spinning-Jenny
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im alten Forum geschrieben am 27.12.2007 - 22:39


Hier in der Webabteilung hat die Diskussion über selbstgesponnene Ketten auch einige gute Hinweise ergeben. Diese klebe ich jetzt einfach mal hier ein.

Silvia schrieb
    Auf guten Rat hin habe ich die Kette mit Vaseline behandelt und nun geht es, wenn auch mühselig.
    Das Garn soll man schon mit Vaselinefingern spinnen damit es glatt und geschmeidig wird,ausprobiert habe ich das noch nicht,



spinntantchen schrieb
    [Zitat=Silvia]Nach jedem Schuß verwandelt sich meine Kette in Klettverschluß


Das Problem sind die seitlich aus dem Garn herausstehenden "Häärchen" (Faserenden). Diese verhaken sich bei nebeneinanderliegenden Kettfäden und deshalb lässt sich das Fach nicht öffnen.

1.)
Deshalb sollte man beim Spinnen von Kettgarnen versuchen, dass das Garn nicht zu "strubbelig" wird. Gegebenenfalls sollte man danach seine Spinntechnik auch auswählen.[/Zitat]

Klara schrieb
    Die perfekte Spinntechnik für Kettfäden wäre echtes Kammgarn - sprich, langstaplige Wolle (was für Wolle hast du?) Kämmen, so dass die Fasern parallel bleiben, und dann mit kurzem Auszug einen möglichst glatten, gleichmässigen, fest gedrehten Faden spinnen.




im alten Forum geschrieben am 28.12.2007 - 17:35


gestern wurde ich beim Schreiben - oder besser Einkleben - unterbrochen

Sivlia schrieb
    Da werd ich noch einiges lernen müssen,ich dachte bisher Faden sei Faden.Gibt es denn selbst mit der Handspindel, ausser mehr oder weniger Drall,dick oder dünn,Techniken unterschiedliche Fäden zu produzieren?Kurzer Auszug heißt ich sizte nah am Spinnrad und habe vor der Spinnöffnung möglichst wenig Faden?(ich wollte am Rad spinnen,und nur einen kleinen Teil mit der Handspindel machen)

    Spinntantchen was würdest Du anstelle von Vaseline verwenden?

    Wie ist das bei Fettwolle?Bekommt man glattere Fäden wenn die Wolle (natur)fettiger ist?Ich hab bisher immer nur "normale" Wolle verarbeitet.



Klara schrieb
    Was die Fettwolle angeht: Ich bin ein ganz grosser Fan von sauberer, weitgehend entfetteter Wolle. Aber darüber kann man sich streiten, dazu gibt's hier schon Threads. Aber wenn du gekauften Kammzug hast, ist das Thema für dich ja schon erledigt - ich würde da nichts draufmachen (zum Spinnen - ich habe auch noch nie was davon gehört, mit Vaselinefingern zu spinnen). Der Faden wird nur durch den Drall zusammengehalten!

    Zu den verschiedenen Auszugstechniken gibt's hier auch schon Threads, deshalb nur ganz kurz: Du musst überhaupt NIE NICHT ganz dicht vor dem Spinnrad mit den Fingern knapp vorm Einzugsloch sitzen! Das ist einer der grössten Irrtümer von unerfahrenen Spinnern (und deshalb müssen auch Spinnräder viel weniger zur Körpergrösse passen als man meinen möchte, aber das nur nebenbei).

    Kurzer Auszug heisst, dass die hintere Hand (rechte oder linke ist egal - wie's dir bequemer ist) locker den Wollvorrat (Kammzug) hält, und die andere Hand die gewünschte Fasermenge nach vorne rauszieht. Dabei bleibt der Drall im Idealfall immer vor der vorderen Hand, so dass die ausgezogenen Fasern parallel bleiben. Da nie Drall im Kammzug landet, geht das Ausziehen ohne Widerstand und du musst aufpassen, dass du nicht zu weit ziehst. Das ist korrektes "worsted spinning". Es gibt auch noch einen kurzen Rückwärtsauszug - Näheres hier im Forum, und auf der DVD der Henkys.

    Mit der (Fall-)Spindel geht kurzer Auszug auch (echtes woolen spinning halte ich dagegen für schwierig bis unmöglich).

    Aber ich glaube, auf die ganz korrekte Technik kommt's gar nicht so an und ich habe auch noch nie ganz echtes Kammgarn produziert (korrekter kurzer Auszug ist nämlich langsam - die Amis nennen's "inchworm", und auch wenn ich mit besten Vorsätzen anfange, werde ich dann zu ungeduldig).

    Solange das Garn gleichmässig, glatt und fest gedreht ist, sollte es für Kettgarn taugen. Es gibt dann auch noch ein paar Tricks, wie mit den Fingern die Faserenden möglichst glatt in den Faden streichen, oder den Drall vor dem Ausziehen ein bisschen aufdrehen, aber das lässt sich alles so schwer beschreiben. Wenn du das Geld übrig hast und fitt im Englischen bist, könntest du dir das (die) Videos von Patsy Z. kaufen (das erste heisst "Spinning Wool, Basics and Beyond), die zeigen alles supertoll. Im übrigen hilft nur üben, üben, üben - sorry, aber da hatten die Leutchen im anderen Forum schon recht.


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 Betreff des Beitrags: Re: Kettgarn zum Weben - einfädig/gezwirnt
BeitragVerfasst: Sa 19. Jul 2008, 00:00 
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Spinning-Jenny
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im alten Forum geschrieben am 28.12.2007 - 18:50


Hallo Silvia,

es gibt sehr viele unterschiedliche Spinntechniken.
Werf doch hier mal einen Blick ins Unterforum "Spinntechniken" ... und die dort genannte Sammlung ist bestimmt lange noch nicht komplett!!
Da findest Du schon einiges über unterschiedliche kurze Auszugstechniken und "true worsted spinning".

Das Schmälzen von Fasern hatten wir hier schon mal angefangen zu diskutieren.

Silvia schrieb
    (ich wollte am Rad spinnen,und nur einen kleinen Teil mit der Handspindel machen)


mhhh ... also ich würde mich entscheiden, entweder oder ...
Ich persönlich hätte extrem große Schwierigkeiten, ein Garn, welches ich auf der Handspindel gesponnen habe, mit dem Spinnrad genau nachzuspinnen - oder umgekehrt. Ich würde das wahrscheinlich nicht hinbekommen.

Ich habe mittlerweile mal bei Paula Simmons noch etwas herumgestöbert. Dabei ist mir aufgefallen, dass sie scheinbar immer davon ausgeht, dass die Fasern vor der Verarbeitung geschmälzt wurden.

Weiterhin hier eine Textstelle, die sich direkt auf Kettfäden und "Haarige Fasern" bezieht:

Paula Simmons schrieb
    ... Herausragende Fasern können aber einen unsauberen Kettfaden ergeben und stören das Fach, sind also in einem Kettgarn selten erwünscht.
    Haariges Garn kommt vom Verspinnen kardätschter Wolle, wobei die Fasern vor- oder nachher nicht verzogen werden, was nur einen Drall in den Fasern bewirkt. Dabei werden kaum so viele Faserenden aufgefangen und eingezogen, als wenn sie zuerst ausgezogen und gedreht worden wären. ...

    Quelle: Paula Simmons: Spinnen und Weben mit Wolle. Ravensburg 1986, Seite 162




So ... beim letztgesagten habe ich momentan so etwas Schierigkeiten zu folgen. Ich befürchte, dass das durch das Übersetzen so kuddelmuddelartig geworden ist (muss zuhause mal im Original diese Textstelle suchen).
Aber es läuft wohl auch darauf, dass in kurzer Kammgarn-Auszug gesponnen werden sollte.

Meiner Meinung nach ist diese Spinntechnik eine der langsamsten und eine, die am meisten Aufmerksamkeit benötigt. Damit Kettgarn für ein größere Projekt spinnen - eine respektable Aufgabe.

Aber weiter zu dem, was Paula Simmons noch sagt. Auf der gegenüberliegenden Seite sind mehrere Bilder zu sehen. Sie nimmt darauf Faserenden, die sehr aus dem frisch gesponnenen Garn abstehen, nochmals zwischen die Finger und hält sie beim Weiterspinnen so lange fest, bis sie sich auch um das Garn gewickelt haben.

Außerdem soll man das Garn während des Spinnens Glätten. Sie meint damit, dass die Finger während das Garn eingezogen wird nochmals über das Garn streichen und abstehende Fasern andrücken. Da während des Einziehens auch immer noch etwas Drehung hinzugefügt wird, würde dies die Fasern am Garn festhalten.

Ich habe ein bißchen in ein paar anderen Büchern über das Schmälzen von Fasern gelesen. Dort wird unisono geschrieben, dass dadurch das Garn glatter (und weniger haarig) werden würde. Insofern würde sich das Schmälzen der Wolle unbedingt anbieten.

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