im alten Forum geschrieben am 28.12.2007 - 18:50
Hallo Silvia,
es gibt sehr viele unterschiedliche Spinntechniken.
Werf doch hier mal einen Blick ins
Unterforum "Spinntechniken" ... und die dort genannte Sammlung ist bestimmt lange noch nicht komplett!!
Da findest Du schon einiges über unterschiedliche kurze Auszugstechniken und "true worsted spinning".
Das Schmälzen von Fasern hatten wir
hier schon mal angefangen zu diskutieren.
Silvia schrieb
(ich wollte am Rad spinnen,und nur einen kleinen Teil mit der Handspindel machen) |
mhhh ... also ich würde mich entscheiden, entweder oder ...
Ich persönlich hätte extrem große Schwierigkeiten, ein Garn, welches ich auf der Handspindel gesponnen habe, mit dem Spinnrad genau nachzuspinnen - oder umgekehrt. Ich würde das wahrscheinlich nicht hinbekommen.
Ich habe mittlerweile mal bei Paula Simmons noch etwas herumgestöbert. Dabei ist mir aufgefallen, dass sie scheinbar immer davon ausgeht, dass die Fasern vor der Verarbeitung geschmälzt wurden.
Weiterhin hier eine Textstelle, die sich direkt auf Kettfäden und "Haarige Fasern" bezieht:
Paula Simmons schrieb
... Herausragende Fasern können aber einen unsauberen Kettfaden ergeben und stören das Fach, sind also in einem Kettgarn selten erwünscht. Haariges Garn kommt vom Verspinnen kardätschter Wolle, wobei die Fasern vor- oder nachher nicht verzogen werden, was nur einen Drall in den Fasern bewirkt. Dabei werden kaum so viele Faserenden aufgefangen und eingezogen, als wenn sie zuerst ausgezogen und gedreht worden wären. ...
Quelle: Paula Simmons: Spinnen und Weben mit Wolle. Ravensburg 1986, Seite 162 |
So ... beim letztgesagten habe ich momentan so etwas Schierigkeiten zu folgen. Ich befürchte, dass das durch das Übersetzen so kuddelmuddelartig geworden ist (muss zuhause mal im Original diese Textstelle suchen).
Aber es läuft wohl auch darauf, dass in kurzer Kammgarn-Auszug gesponnen werden sollte.
Meiner Meinung nach ist diese Spinntechnik eine der langsamsten und eine, die am meisten Aufmerksamkeit benötigt. Damit Kettgarn für ein größere Projekt spinnen - eine respektable Aufgabe.
Aber weiter zu dem, was Paula Simmons noch sagt. Auf der gegenüberliegenden Seite sind mehrere Bilder zu sehen. Sie nimmt darauf Faserenden, die sehr aus dem frisch gesponnenen Garn abstehen, nochmals zwischen die Finger und hält sie beim Weiterspinnen so lange fest, bis sie sich auch um das Garn gewickelt haben.
Außerdem soll man das Garn während des Spinnens Glätten. Sie meint damit, dass die Finger während das Garn eingezogen wird nochmals über das Garn streichen und abstehende Fasern andrücken. Da während des Einziehens auch immer noch etwas Drehung hinzugefügt wird, würde dies die Fasern am Garn festhalten.
Ich habe ein bißchen in ein paar anderen Büchern über das Schmälzen von Fasern gelesen. Dort wird unisono geschrieben, dass dadurch das Garn glatter (und weniger haarig) werden würde. Insofern würde sich das Schmälzen der Wolle unbedingt anbieten.