handspinn-forum.de

im alten Forum geschrieben am 22.01.2008 - 23:50

Hallo Winterkoenigin,

ich habe selbst zwar erst ein Paar Socken aus selbstgesponnenem gestrickt und diese auch nicht allzu viel testen können, da ein Socken bis soeben verschwunden war (bin gerade bei Großputz im Bad und habe die WaMa spazierengetragen um dahinter sauber zu machen).

Winterkönigin schrieb da scheidet Wolle von Landschafen wohl aus, oder? Sollte ich mir Merino dafür bestellen?

mhhh ... mein Ansatz war genau anders herum ... ich habe extra grobe und lange Fasern gesucht, da ich diese für haltbarer halte, als die extrem dünnen Merino-Fasern.

Oder besser gesagt, ich habe (ebenfalls eine stärker gedrehten) 3-fach-Zwirn aus drei unterschiedl. Einzelgarnen hergestellt. Für den Fußbereich habe ich eine extrem starke lange Faser ausgewählt (keine Ahnung was das war, es stammte aus einem großen (unbeschrifteten) Wollstash, den ich mal von einer andere Spinnerin geerbt hatte.
Mehr zu dem Garn kannst Du hier lesen.

Ich bin ja selbst ziemlich unempfindlich gegen kratzige Wolle und gerade am Fuß ist man ja noch viel unempfindlicher als am Rest des Körpers, kann ich die Socken ohne Probleme tragen.

Für den Schaft hatte ich noch etwas schottische (recht feine weiche kurze Fasern) zusammengezwirnt, da die anderen nicht ausreichte. Dieser Bereich ist mittlerweile sehr stark verfilzt und überhaupt nicht mehr elastisch (wie Du hier sehen kannst, habe ich ja so eine Art Sportsocke mit durchlaufenden Rippenmuster gestrickt). Das gefällt mir nicht so gut. Deshalb würde ich für Socken für mich auch eher wieder zu gröberer nicht so schnell filzender Wolle neigen.

Der 3-Fach-Zwirn hatte dann bei mir ungefähr die Stärke von gekauften 6-fach-Garn. Trotzdem habe ich es dann mit 2,5er Stricknadeln sehr fest verstrickt (stricke aber 4-fädige Wolle auch mit 2er Nadeln). Ein lockeres Gestrick, lockere Maschen sind nämlich ziemlich tödlich besonders für selbstgesponnene Socken. Dann können sich die Maschen gegeneinander bewegen und sägen sich sprichwörtlich gegenseitig durch.

(Ansonsten sind Birkenstock-Schuhe auch recht tödlich für solche Socken ->da scheuert sich i.R. die Ferse an der Oberkante des Fußbetts durch)

Wobei ich allerdings auch schon von mehrere erzählt bekommen habe, dass sie erfolgreich Socken aus Merinowolle hergestellt haben...

Soweit ich das mitkriege, verwenden sehr viele Deichschaf-, Eiderschafwolle und ähnliches für Socken.

Wenn ich Zeit hätte, wie ich keine habe (seit ich im Frühjahr wieder angefangen habe zu segeln, habe ich bis auf 2x nicht mehr gesponnen...), würde ich auch sehr gerne mal eine Testreihe mit verschiedenen selbstgesponnenen Sockengarnen machen und die Haltbarkeit danach vergleichen.
Man kann ja nicht nur die Fasersorte sondern auch viele Punkte in der Garnkonstruktion variieren. Oder auch verschiedene Fasern mischen, vorher kardieren.

Habe schon gehört, dass manche Flachs (den geschnittenen im Kardenband) unter die Wollfasern kardieren für Strumpfgarn.

Jedenfalls ein sehr interessanten Thema und ich hoffe, dass vielleicht noch andere Erfahrungen und Tipps dazu beitragen können!

im alten Forum geschrieben am 24.01.2008 - 11:29

Huhu Winterkönigin,

Winterkönigin schrieb Besser gesagt, hätte mich das Gekribbel der herausstehenden Haare langsam wahnsinnig gemacht...

Das ist gerade das, was ich an meinem Schafwollsachen liebe. Dadurch habe ich das Gefühl, dass die Sachen viel besser wärmen ...

schreibe später weiter (sitze gerade am Komm-Putter im Klassenraum in der Schule)

Aber gesponnen habe ich (zumindest das langfaserige) im Kurzen Auszug.

Mal schauen. Bei mir sind gerade die Klausuren rum. Ende nächster Woche gibt's Zeugnisse. Hätte mal wieder Lust, mich ans Rädchen zu setzen und zu spinnen. Falls das Wetter so schlecht bleibt und ich am WE nicht am Boot arbeite, schaffe ich es vielleicht Garn für ein neues Paar Socken zusammenzuspinnen.

im alten Forum geschrieben am 25.01.2008 - 21:35

Huhu,

mir kam gerade eine ganz wilde Idee:

Wenn man anstelle von mehreren Socken mit unterschiedlichen Garnen einfach einen "wilden" Testsocken strickt, bei dem man über den Fuß verteilt alle 5cm oder so ein anders design-tes Garn verstrickt und dann schaut, welcher Streifen am ersten Abnutzungsschäden aufweist?

im alten Forum geschrieben am 27.01.2008 - 21:42

Sehr gute Erfahrungen habe ich mit Schafwolle gemacht in die 25% Synthetikfasern einkardiert wurden, die ist schön haltbar und angenehm (bekommt man z.B. bei WollPoldi).
Wenns reine Wolle sein soll eignet sich Tireoler Bergschaf ganz gut. Die Wolle ist robust aber nicht hart und kratzt auch nicht.

CU
Danny

im alten Forum geschrieben am 12.02.2008 - 22:31

Huhu,

ich will Euch hier mal 3 Ausschnitte aus dem Fuß der o.g. Socke nach einigem Tragen zeigen:

-
links: Sohle an der Ferse - rechts: Sohle am Fußbogen (unbelastete Stelle)

Da sieht man deutlich, dass auf dem linken Bild nur noch die langen, glatten, stärkeren Fasern enthalten sind (ist auf dem Scan nicht so gut zu erkennen, aber in "live" sieht man ganz deutlich, dass diese Stellen glatt, glänzend sind). Die feinen, dünnen, kurzen Fasern sind schon alle abgewetzt.

Man kann auch richtig gut fühlen, dass sich die Dicke des Gewirks an den belasteten Laufstellen deutlich verringert hat.

Nur so zur Info: Die Socken wurden hauptsächlich in hohen Wanderschuhe und zum "in Socken" herumlaufen in der Wohnung.

Also von daher favorisiere ich erst mal eher stärkere, dicke, lange Fasern...

im alten Forum geschrieben am 27.02.2008 - 00:59

Huhu Winterkönigin,

hast Du schon diesen Fred gesehen:
http://www.razyboard.com/system/morethread-beilaufgarn-zum-sockenstricken-handspinnen-983977-2117610-0.html

Da hatte ich die Idee, mir aus Ramie Beilaufgarn für Socken zu spinnen. Davon hat man mir abgeraten, da der Ramiefaden anschließend die anderen Fäden regelrecht zersägen würde.
Ich denke verzwirnt passiert da das gleiche. Ich würde befürchten, dass das bei einem Kunststofffaden vielleicht auch passieren könnte. Aber alles nur Vermutung - da hilft nur ausprobieren.

Ich habe schon Ramie mit Wolle per Kardieren gemischt (aber nicht zu Sockengarn verarbeitet). Das ist total tricky ...

im alten Forum geschrieben am 25.03.2008 - 15:50

Huhu,

welche Erfahrungen habt Ihr mit Navajo-gezwirntem Garn für Socken?

Wobei ich allerdings vermute, dass es relativ schwierig zu Zwirnen ist. Da man ja Sockengarn i.R. mit recht viel Drehung haben möchte wegen der Haltbarkeit und bei 3-fach-Zwirn so oder so sehr viel mehr Drehung in den Einzelfäden benötigt als bei einem zweifach-Zwirn.
Ein so extrem stark verdrehter Einzelfaden könnte Schwierigkeiten beim Navajo-Zwirnen machen, weil er sich einfach zu stark und schnell mit sich selbst verdrillt.