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 Betreff des Beitrags: Wie sorgfältig seid Ihr beim Zwirnen?
BeitragVerfasst: Sa 19. Jul 2008, 00:30 
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Spinning-Jenny
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Registriert: Mo 7. Jul 2008, 01:10
Beiträge: 3098
Wohnort: Flensdorf

im alten Forum geschrieben am 17.03.2007 - 14:09


Huhu,

ich bin mal wieder neugierig ;)

Wie sorgfältig seid Ihr beim Zwirnen?

Wie schnell zwirnt Ihr?

Manche trampeln ja wie wild beim Zwirnen drauflos und lassen die Fäden einfach so mit riesiger Geschwindigkeit und mit der schnellsten vorhandenen Übersetzung in die Spinnöffnung hineinrasen.

Das erstaunt mich total, weil ich beim Zwirnen echt total langsam bin. Eigentlich auch nicht schneller als beim Spinnen und manchmal (gerade bei dünnen Garnen) oft sogar langsamer ...
Ich muss immer ganz genau jede Armlänge Garn im Auge behalten und schauen, dass es auch immer schön den Verdrehungs- bzw. Zwirnwinkel hat, den ich haben möchte.
Auch kann ich gar nicht länger hintereinander zwirnen. Bei dünnen Garnen sollte ich auch nie mehr als 1 Spule (Kromski) vollzwirnen. Höre ich dann nicht auf, fange ich an zu schludern und das Ergebnis wird echt mies. Also muss ich erst mal Pause machen.

Jetzt frage ich mich halt, wie machen das die Leute, die so rasend schnell zwirnen?

Zählen sie irgendwie die Tritte und haben so ein Gefühl für die Zwirndrehung und Gleichmäßigkeit?

Oder ist es ihnen einfach egal und es wird halt "typisch handgesponnenes" Effektgarn (in ".." geschrieben, weil ironisch bzw. mit den Augen eines Handarbeitsbanausen/-laien ausgedrückt)?

tschau spinntantchen

_________________

Meine Seiten: www.spinntantchen.de und www.nadelbindung.de



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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sorgfältig seid Ihr beim Zwirnen?
BeitragVerfasst: Sa 19. Jul 2008, 00:31 
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Akha-Spindel
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Registriert: Mi 9. Jul 2008, 23:44
Beiträge: 87
Wohnort: Bochum

im alten Forum geschrieben am 17.03.2007 - 17:59


Hallo Spinntantchen,

beim Zwirnen gehöre ich auch zur Fraktion der Langsamtreter. Spinnen tue ich dagegen bei Schafwollsorten recht schnell.
Mir ist es aber ebenfalls wichtig, dass das gezwirnte Garn gleichmäßig verzwirnt wird und den perfekten Drall hat. Die Schnellzwirner, die ich bisher gesehen haben, haben keinen besonderen Wert darauf gelegt, wie das Ergebnis aussieht. Das gilt genauso für das Hakenwechseln: da gibt es auch Leute, die spinnen bis an der Stelle nix mehr drauf passt oder das Garn daneben lockerer aufgewickelt ist. Ich finde es wichtig, die Spulen gleichmäßig voll zu machen, damit das Ergebnis gleichmäßig wird.

_________________
Viele Grüße,
Birgit
http://www.handspinnen.info


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sorgfältig seid Ihr beim Zwirnen?
BeitragVerfasst: Sa 19. Jul 2008, 00:31 
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Geisterwesen aus dem alten Forum

Registriert: Di 8. Jul 2008, 02:27
Beiträge: 507
im alten Forum schrieb Winterkoenigin am 24.01.2008 - 00:06:

Hallo!

Also ich oute mich jetzt mal hier als Schnellzwirnerin! Bild

Und wahrscheinlich wohl deswegen, weil ich gerade ein "typisch handgesponnenes Effektgarn" produziere. *kicher*

Es ist für mich als Anfängerin mein erstes Spinnprojekt und ergibt Wollgarn für eine Jacke, deren einfacher Schnitt, die unregelmäßige Garnstruktur gut zur Geltung bringen soll. Das Effektgarn hat sich eher zufällig ergeben, nämlich aus den beiden Fasersorten, die ich bestellt hatte. Der Coburger Fuchs Kammzug ließ sich am besten dünn verspinnen, die Sonderangebots Deutsche Schurwolle im Kardenvlies inkl. Knötchen und manchem Futterrest ist (für mich) eher schwierig gleichmäßig auszuziehen und zu verspinnen und ergibt viel leichter ein chickes Flammengarn. Beides zusammen ein Effektgarn - voilà!

Beim Zwirnen genieße ich es, dass die Garne leicht von der Spule rollen, sich flugs zu einem Faden vereinen und so endlich das Endprodukt sichtbar wird. Dabei habe ich ein Vorstellung von dem geplanten Verzwirnungswinkel, falle aber nicht in seelische Abgründe, wenn es stellenweise nicht dem Ideal entspricht. Beim Zwirnen zweier so unterschiedlicher Fäden ist eine gleichmäßige Verzwirnung nicht nur schwierig, sondern aus Effektfragen wohl eher unerwünscht.

Da aber auch in meinem Wesen die Perfektionistin lauert, schließe ich nicht aus, dass ich zu einem späteren Zeitpunkt ins Lager der Langsamtreter wechsle...

Grüßle Winterkoenigin


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sorgfältig seid Ihr beim Zwirnen?
BeitragVerfasst: Sa 3. Jan 2009, 14:35 
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Navajo-Spindel
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Registriert: Mo 7. Jul 2008, 12:17
Beiträge: 395
O O. :oops: Ich bin auch eine Schnellzwirnerin. Ich genieße es, mal ein bissel schneller trampeln zu können, weil ich noch sehr langsam spinne.
Und geb es zu: ich weiß nicht mal, was ein Verzwirnungswinkel ist. Ich schau halt ab und an, ob es noch so gezwirnt ist, dass es sich leicht einrollt, wenn ich den Faden locker lasse und mach es nach Gefühl so einigermaßen gleichmäßig, aber das ist eben wohl nur anfängerinnentauglich. Also bitte klärt mich auf: Wie zwirne ich richtig? Worauf muss ich achten? Was passiert, wenn ich unregelmäßig zwirne?


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sorgfältig seid Ihr beim Zwirnen?
BeitragVerfasst: Sa 3. Jan 2009, 16:43 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 29. Aug 2008, 15:59
Beiträge: 385
Wohnort: Niedersachsen
Ich glaube nicht, daß das "Schnell-Trampeln" und nicht-auf-das-Zwirn-Ergebnis-schauen sich ausschließen!
Ich nehme fürs Zwirnen immer einen schnellere Übersetzung als fürs Spinnen und trete auch schnell, aber in den ersten Metern halte ich mehrfach an und überprüfe das Ergebnis. Nichts ist doch enttäuschender, wenn man Stunden für schöne Einfachfäden aufgewendet hat und verdirbt das Garn beim Zwirnen. Ich finde sowohl überzwirntes als auch unterzwirntes Garn scheußlich!
Man braucht doch nur zu zählen, wieviel Zentimter man pro - sagen wir 4 Tritte - freigeben muß, und schon kann man so schnell treten wie man will. Zwischendurch natürlich oft die Häkchen wechseln und auch sonst kontrollieren, weil man ja den Einzug stärker anziehen muß, je voller die Spule wird.

Sigrid

_________________
Geschichte und Bedeutung des Spinnrads in Europa, gebunde Ausgabe, Shaker-Media-Verlag
http://www.spinnrad.jimdo.com


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sorgfältig seid Ihr beim Zwirnen?
BeitragVerfasst: Sa 3. Jan 2009, 17:56 
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Tahkli
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Registriert: So 3. Aug 2008, 07:05
Beiträge: 208
Wohnort: Porta Westfalica
Bei meinen ersten Garnen habe ich häufig den Fehler gemacht, dass ich es nicht abwarten konnte und wirklich schluderig gezwirnt habe. Hab mich dann geärgert, weil ich auch kein über- oder untergezwirntes Garn mag.
Mittlerweile tüftele ich die ersten Meter ganz langsam rum, bis ich genau die erwünschte Zwirnung hinkriege. Davon lege ich mir dann ein paar Zentimeter zur Seite als Muster. Danach entwickele ich einen Tretrhythmus, der zum gewünschten Ergebnis führt, z.B. 4x treten 1 Armlänge einlaufen lassen oder so, dann kann ich den Rest recht flott verzwirnen. Jedesmal beim Häkchen wechseln stoppe ich aber kurz und vergleiche mit meinen "so-solls-werden"-Muster.
Seit ich das mache hatte ich nie wieder das Problem, ein verhunztes Garn durch einen zweiten Zwirndurchlauf korrigieren zu müssen. Das macht nämlich überhaupt keinen Spaß, find ich.

Grüßle,
Lilith


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sorgfältig seid Ihr beim Zwirnen?
BeitragVerfasst: Sa 3. Jan 2009, 20:40 
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Navajo-Spindel
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Registriert: Mo 7. Jul 2008, 12:17
Beiträge: 395
Bitte schiebt doch für mich als Anfängerin noch ein paar Erklärungen nach: Wie ist das mit den Haken genau? Wann muss ich wechseln? Und: Wieso muss ich den Einzug bei voller werdender Spule wie nachregulieren? Und: Woran merke ich, dass mein Garn gut gezwirnt ist? Woran erkenne ich überzwirnt oder unterzwirnt?


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sorgfältig seid Ihr beim Zwirnen?
BeitragVerfasst: So 4. Jan 2009, 10:43 
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Flügelspinnrad

Registriert: Sa 8. Nov 2008, 18:24
Beiträge: 515
Wohnort: Kierspe
Je öfter die Haken gewechselt werden, desto gleichmäßiger wickelt sich das Garn auf die Spule. Wenn man zu lange auf einem Haken zwirnt, rutscht das Verzwirnte runter und liegt dann locker auf der Spule. Dann geht halt nicht so viel auf die Spule drauf.

Je voller die Spule wird, desto mehr Gewicht ist auf der Spule. Dieses zusätzliche Gewicht regelst Du dann mit der Bremse nach, damit der Einzug gleichmässig bleibt und somit auch das Gesponnene/Gezwirnte.

Der Faden ist dann gut gezwirnt, wenn er sich nur noch minimal, am besten gar nicht mehr mit sich selber verdreht, wenn Du die Fäden aneinanderhälst. Ist der Faden zu stark verzwirnt, verdreht er sich mit sich selbst.
Ist der Faden zu schwach gezwirnt, liegen die beiden verzwirnten Fäden locker "nebeneinander", sind kaum miteinander verdreht.

Liebe Grüße,

Heike


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sorgfältig seid Ihr beim Zwirnen?
BeitragVerfasst: So 4. Jan 2009, 14:14 
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Navajo-Spindel
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Registriert: Mo 7. Jul 2008, 12:17
Beiträge: 395
Danke Heike! Mir wurde erklärt, es soll nach dem Zwirnen ein ganz bissel Drall in Zwirnrichtung drauf sein. Ist das falsch?


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sorgfältig seid Ihr beim Zwirnen?
BeitragVerfasst: So 4. Jan 2009, 14:21 
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Flügelspinnrad

Registriert: Sa 8. Nov 2008, 18:24
Beiträge: 515
Wohnort: Kierspe
Nein, ein bißchen Drall ist völlig in Ordnung. Das verliert sich dann nach dem Waschen, kräftig ausschlagen und trocknen lassen. Dann hast Du ein richtig schönes Garn. :D

Liebe Grüße,

Heike


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