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 Betreff des Beitrags: Zwirnen von sehr fein versponnener Merinowolle
BeitragVerfasst: Mi 22. Aug 2012, 10:22 
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CD-Spindel

Registriert: Mi 22. Aug 2012, 09:34
Beiträge: 10
Guten Tag,
ich bin neu hier und habe mich angemeldet, weil ich folgendes Problem lösen möchte:
Das Spinnfieber ist bei mir neu ausgebrochen (nach ca. 15 Jahren). Ich habe den Ehrgeiz aus der Süddeutschen Merinowolle, die ich mir bei WollKnoll bestellt habe einen dünnen dreifädigen Zwirn zu spinnen, etwa für Nadelstärke 2,5.
Leider hat der Einzelfaden so einen starken Drall, dass mir beim Zwirnen schon nach kurzem Anzwirnen die 3 Fäden vollkommen verhäddern. Ich finde den Drall eigentlich nicht zu stark. wenn ich den Faden kurz zusammen zwirnen lasse entsteht eigentlich ein schönes, lockeres Garn. Die Garnlänge, die ich mit Not zusammen gezwirnt habe, habe ich mal verstrickt und es war auch ein sehr schönes Strickstück. Aber so ist das Zwirnen enfach zu mühsam. Zweifädig geht es ganz gut, aber dreifädig habe ich noch nicht die ideale Lösung gefunden.
Ich spinne auf einem ca 30 Jahre alten Ashford Traditional und habe sowohl das Spinnen mit Spulenbremse als auch das zweifädige Spinnen ausprobiert, wobei die Spulenbremse zwar das lockerere Garn, aber einen ebenso hinderlichen Drall ergeben hat.
Zum Spulen benutze ich den Ashford Spulständer(alt, noch ohne Bremse)
Weiß jemand Rat für mich?
Liebe Grüße ins Forum
solaria


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 Betreff des Beitrags: Re: Zwirnen von sehr fein versponnener Merinowolle
BeitragVerfasst: Mi 22. Aug 2012, 11:49 
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Flügelspinnrad
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Registriert: Fr 27. Mär 2009, 15:42
Beiträge: 527
Wohnort: Cottbus
Hi Solaria,

Genau weiß ich es nicht, ohne ein Bild zu sehen, aber ich denke, man kann diesen Spulenständer ganz leicht mit einer Bremse nachrüsten. Alles, was Du brauchst, ist eine Zugfeder (so eine, wie sie auch die Bremse am Spinnrad reguliert - und am besten bringst Du dort auch noch eine zweite an - reguliert noch feiner -schau auf der Homepage von Ashford nach, wie das jetzt bei den modernen Tradies aussieht) und Befestigungsmöglichkeiten für den Bremsfaden. Man adaptiert gewissermaßen das Bremssystem vom Spinnrad.

Hier mal ein Link zu einem Bild von meiner selbstgebauten Lazy Kate:
http://2.bp.blogspot.com/-85zkvHb41yw/TnYyY3z6U_I/AAAAAAAAAIE/Q0g8WYsw3QE/s1600/Lazy%2BKate%2Bweb.jpg

Ansonsten gehe ich mal davon aus, daß Deine Singles sich verheddern, bevor sie als Zwirn zusammenkommen? Dann ist eine funktionierende Lazy Kate vermutlich wirklich schon die Lösung. Ansonsten brauchst Du vielleicht mehr Drall beim Verzwirnen?

Schreib mal noch ein bischen mehr, oder noch besser, mach ein Bild. :)

_________________
LG,

Vlasta
http://mesicni-ovce.blogspot.com/


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 Betreff des Beitrags: Re: Zwirnen von sehr fein versponnener Merinowolle
BeitragVerfasst: Mi 22. Aug 2012, 14:52 
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CD-Spindel

Registriert: Mi 22. Aug 2012, 09:34
Beiträge: 10
Hallo Vlasta,
herzlichen Dabk schon mal für deine Antwort.
Ich versuch das Problem noch einmal zu beschreiben:
Ein dünner Faden braucht ja entsprechend mehr Drall als ein dickerer. Mein Faden bildet kleine Schlaufen durch den Drall. Den Drall braucht er aber, sonst reißt er zu schnell. Beim Zwirnen liegen die drei Spulen direkt übereinander und die Fäden verhäddern sich schon unterhalb meiner Hände, sobald ich die Spulen in Bewegung setze. Wenn ich dann zwirne stauen sich die Schlaufen dirkt vor meiner linken Hand. Von vorn kammt ddann der Drall aus dem Spinnrad und meine Hand ist sozusagen eingedrallt und nichts ist mehr möglich. Es ist also eigentlich zum Zwirnen zu viel Drall auf den Einzelfäden. Beim Zwirnen von 2 Fäden kann ich die kleinen Schlaufen immer noch wieder öffnen und dann weiter zwirnen. Bei drei Fäden gehtdas leider nicht mehr, weil ich die linke Hand ausschließlich brauche um die drei Fäden vor der Spule auseinander zu halten. Du musst bedenken, dass der Einzelfaden wirklich sehr dünn ist. Ich hab mal ein Foto von dem Faden gemacht, weiß aber nicht, wie ich es hier einsetze.
Liebe Grüße
solaria


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 Betreff des Beitrags: Re: Zwirnen von sehr fein versponnener Merinowolle
BeitragVerfasst: Mi 22. Aug 2012, 16:21 
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Flügelspinnrad
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Registriert: Fr 27. Mär 2009, 15:42
Beiträge: 527
Wohnort: Cottbus
Dann scheint mir eine gebremste Lazykate wirklich das Mittel der Wahl zu sein, um die Fäden zu kontrollieren, bis sie im Zwirn enden. Ist wirklich ein ganz anderes Arbeiten!

Wenn Du es anders hinbekommst, ohne die Fäden zu zerreißen, geht das auch - man muß die Fäden ja "nur" straff halten, damit sie sich nicht verheddern vor dem zwirnen.

(Bilder einstellen funktioniert mit der img-Funktion über dem Texteingabefeld, aber evtl. kann man hier in dem fred keine Bilder einstellen.)

_________________
LG,

Vlasta
http://mesicni-ovce.blogspot.com/


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 Betreff des Beitrags: Re: Zwirnen von sehr fein versponnener Merinowolle
BeitragVerfasst: Mi 22. Aug 2012, 16:34 
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Buch-Charka
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Registriert: Mi 28. Okt 2009, 22:00
Beiträge: 1028
Wohnort: Baden-Baden
Du könntest auch navajozwirnen versuchen, dann hast Du nur eine Spule, die Du beaufsichtigen musst, es ist auch nicht so langweilig ;)

_________________
Liebe Grüße
Gabi


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 Betreff des Beitrags: Re: Zwirnen von sehr fein versponnener Merinowolle
BeitragVerfasst: Mi 22. Aug 2012, 16:38 
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CD-Spindel

Registriert: Mi 22. Aug 2012, 09:34
Beiträge: 10
Geht Navajo-Zwirnen denn auch mit drei Fäden?
Ich werde mich mal kundig machen.
Vielen Dank erst mal.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zwirnen von sehr fein versponnener Merinowolle
BeitragVerfasst: Mi 22. Aug 2012, 17:34 
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Flügelspinnrad
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Registriert: Fr 27. Mär 2009, 15:42
Beiträge: 527
Wohnort: Cottbus
Navajo-Zwirnen ist die Kunst, aus einem Single ein dreifädiges Garn zu zaubern. Dabei würdest Du sozusagen Deine drei Spulen nacheinander abarbeiten. Ist aber nicht für jedes angestrebte Garn und jede Faser geeignet. Kann man aber probieren.

_________________
LG,

Vlasta
http://mesicni-ovce.blogspot.com/


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 Betreff des Beitrags: Re: Zwirnen von sehr fein versponnener Merinowolle
BeitragVerfasst: Do 23. Aug 2012, 19:53 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
Die drei Garne müssen beim Verzwirnen unter Spannung sein, dann können sie sich nicht verheddern. Die Spannung kriegt man z. B. durch eine gebremste Lazy Kate wie von Vlasta beschrieben. Oder du könntest eine Lazy Kate basteln, auf der die Spulen senkrecht stehen - die Reibung der Standfläche sorgt dann für Spannung. Oder was dir sonst noch einfällt...

Dann gäb's auch noch eine Technik, mit der könnte es auch ohne Bremse gehen, aber die ist ziemlich kompliziert im Detail zu beschreiben. Ohne Details, im Überblick: Du stellst dir vor, dass du mit beiden Händen eine endlos lange Stange in die Einzugsöffnung schieben möchtest - die vordere Hand bewegt sich zwischen Einzugsöffnung und Mitte der Stange, die hintere Hand zwischen Mitte der Stange und weiter hinten, und eine Hand schiebt immer, während die andere vor-- oder hintergreift. Wie gesagt, blöd zu beschreiben... (ich hab's aus Alden Amos Big Book of Handspinning, und der braucht Seiten für die Zwirnanleitung).

Ciao, Klara

_________________
http://www.lahottee.info


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 Betreff des Beitrags: Re: Zwirnen von sehr fein versponnener Merinowolle
BeitragVerfasst: Fr 24. Aug 2012, 10:34 
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CD-Spindel

Registriert: Mi 22. Aug 2012, 09:34
Beiträge: 10
Vielen Dank euch allen noch einmal für eure Beiträge.
Die Spulenbremse war die Lösung. Ich hab mir auf einfachste Weise an meine alte Ashfod Lazy eine Bremse gebaut.
Häkchen auf Höhe der Spulenscheiben von vorn in den Boden des Spulgestells gedreht, einen Zwirn abgemessen und ans Ende Schlaufen gehäckelt(um die Spannung verstellen zu können), eingehakt, den Zwirn um die Spulscheiben gelegt und das Ende wieder am Häkchen mit einer Schlaufe befestigt. Funktioniert wunderbar, auch ohne Feder, denn dafür ist an dem Ständer kein Platz.
Liebe Grüße
solaria


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 Betreff des Beitrags: Re: Zwirnen von sehr fein versponnener Merinowolle
BeitragVerfasst: Fr 24. Aug 2012, 12:12 
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Spinning-Jenny
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Registriert: Mo 7. Jul 2008, 01:10
Beiträge: 3098
Wohnort: Flensdorf
Die Idee mit der Häkelkette zur Spannungsverstellung finde ich genial.

Falls Du die Bremswirkung mit etwas mehr Nachgiebigkeit ausstatten willst brauchst Du nicht unbedingt eine Feder. Du könntest schauen, ob Du evtl. irgendwo in Deiner Bremsfadenkonstruktion einen Haushaltgummi (ggf. mehrfach je nach gewünschter Elastizität) zwischenknoten kannst.
Oder Du ersetzt einen Teil des oder den ganzen Bremsfaden durch Hutgummi.

Ich hatte mir an meinem Traveller einfach eine Hutgummischlaufe um den Mittelpfosten geknotet und dann über die Spulenrillen gelegt. Jetzt nutze ich allerdings den bogenförfmigen gebremsten Spulenständer von Kromski, wo auch die Ashfordspulen gut draufpassen (zumindest die alten kleinen, die ich habe).

_________________

Meine Seiten: www.spinntantchen.de und www.nadelbindung.de



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