Zitat:
Die eine Spule ist aber schon vor so langer Zeit gesponnen, dass sich scheinbar der Drall schon völlig gesetzt hat. Das hat auf das Zwirnergebnis einen negativen Einfluss und ich weiß nicht recht, wie ich damit umgehen soll... Habt Ihr einen Tip?
Da ist die Drehung wohl schon sehr stark oder komplett eingeschlafen.
Zitat:
Doch doch, es wird ein Faden. Nur sit der sehr locker gezwirnt. Das ist mir neu, so einen Faden hab ich noch nie erzeugt.
Das bedeutet, dass Du Deinen Zwirn nicht mehr auf Ausgewogenheit kontrollieren kannst, indem Du eine lange Schlaufe frisch gezwirnten Garnes herunterhängen lässt und schaust, dass er in einer gerade Schlaufe ohne sich einzudrehen herunterhängt. Diese Probe geht nur, wenn das Garn noch GANZ FRISCH ist und die Drehung NICHT eingeschlafen ist. Denn die Drehung kommt wieder sobald sich die Fasern in einem warmen (Wasch-) Wasserbad wieder entspannen können d.h. ein nach dieser Probe gezwirntes Garn hätte viel zu wenig Zwirndrehung ....
Wie bekommt man nun ein ausgewogenes Garn hin?
- Du könntest "drauf sch..." und einfach nach Gefühl zwirnen.
- Bei Garn von einigermaßen gleichmäßig Stärke könntest Du versuchen so zu zwirnen, dass die Ausgangsfasern wieder parallel zur Fadenrichtung zu liegen kommen (Siehe unten verlinkten Fred)
- Du könntest eine Zwirnprobe mache d.h. 2-3 Meter Einfachfaden verzwirnen (Enden zusammenknoten) und dann in warmem Wasser waschen und an einem Ende zum Trocknen aufhängen (Durch das warme Wasser wacht die eingeschlafene Drehung auf, durch das an einem Ende aufhängen, dreht sich zu viel Drehung raus und zu wenig wieder mehr in den Faden rein - so erhälst Du ein ausgewogenes Fadenstück). Dieses Fadenstück hängst oder legst Du neben Dein Spinnrad und benützt es als Zwirnmuster
Fred über ausgewogenes GarnWenn Du total eingeschlafene Singles verzwirnst, sieht der Zwirn immer erst mal recht seltsam aus - selbst wenn die Zwirndrehung so genau getroffen ist, dass ein ausgewogener Faden entstanden ist. Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll. Man hat irgendwie das Gefühl, dass es aussähe, als seien die beiden Einzelfäden mit Zwang umeinandergepresst (oft mit etwas Luft zwischen den Fäden).
Das liegt einfach daran, dass die Fasern sich noch in der Form verweilen wollen, in die sie vorher so lange gepresst waren. Sobald das ganze aber mit warmem Wasser in Berührung kommt und sich die Fasern wieder entspannen können, entsteht wie durch Zauberhand ein schöner Zwirn bei dem sich die Fäden schön umeinanderschmiegen.