So das letzte Wochenende wurde ich gebeten zu Färben, mir wurde allerdings nicht gesagt das ich Leinen färben sollte *g*
Na da stand ich nun ich armer Tropf und wusste nicht was tun.
Als erstes hab ich zwei Farben angeboten, das war Grün von der Birke da die Farbe doch recht intensiv ist, und als zweites war es mein berühmt berüchtigtes Rotes Lila....
Da ich mich nach einer örtlichen Erkundung noch an Walnuss gütlich tun konnte, kam noch braun dazu ...
Also hab ich erstmal Birke gefärbt, da das recht einfach geht, und ich schonmal Leinen damit gefärbt hatte, allerdings hatte ich damals das Leinen vorbehandelt...
Naja ich bekam ein neugenähtes Hemd und zwei gebrauchte in die Hand gedrückt mit dem Komentar, einmal grün bitte*g*
Ich hab sie erst mit Alaun zusammen gelb gefärbt was bei der einen ein schnauben und bei der anderen ein grinsen einbrachte.
Vonwegen Hurengelb....
Es war ein wirklich schönes Sonnenbrillenförderndes Sonnengelb, allerdings hat niemand dran gedacht es zu fotografieren,dafür waren recht schnell neugierige Kerle vor Ort *g*
Also hab ich es unter Zugabe von Eisensulfat...sprich rostigen Nägeln, in Grün umgefärbt, was bei der Wolle ein schönes Moosgrün ergab, hat auf Leinen ein dreckiges kaki-olivgrün erzeugt...und das beste waren die gebrauchten Hemden,jetzt weiss ich wer immer zentnerweise Deo verbraucht....unter den Achseln war leider deutlich erkennbar das da Deo benutzt wurde, anscheinend hatte sie das Leinen vorher nicht gewaschen...naja jetzt wissen wir es besser.
Also merke, immer Leinen vorher waschen, wenn möglich mit Soda kochen und erst am nächsten Tag färben!Ansonsten gibt es schöne Flecken.
Naja ein verkrüppeltes Stück Leinen wurde auch noch Opfer meines Topfes *g* das wurde später dann von einer meine Mitopfer in Braun umgefärbt...
Dann ging es los mit Lila, da ich gefragt wurde ob ich ein etwas intensiveres Lila also ein Magenta hinkriege hab ich es ausprobiert.
Ich habe Krappwurzeln mit Weizenkleie und Conchinillen sowie Weinsteinrahm über Nacht ziehen lassen, morgens gekocht und stehen lassen und am Nachmittags benutzt.
es ergab ein recht nettes Magenta, das witzige war, das es auf Gelbvorgefärbte Wolle ein recht schönes, Lachs orange ergab, nichts mit lila....
Nach dreimaligen Färbegang , waren die Sachen schön lila, allerdings muss ich sagen bin ich mir nicht wirklich sicher ob das alles Leinen war, aber es sah schon gut aus.
Dann hab ich abends noch ein Hemd und ein Leinentuch in Walnusssud eingeweicht und über Nacht mit Steinen beschwert ziehen lassen.
Leider musste ich am nächsten Tag früh los, da die arbeit rief.
Aber unsere Hauptfrau hat dann weitergefärbt ;o)
Ich hab ein paar Bilder bekommen, auf denen man ab und an die Farben gut sieht*g*
Magentahaube Braungründreckig*g*
rosäääähhh und ja es war heiss...... sonnig und verdammt heiss...
Es ist übrigens immer gut mindestens zwei Töpfe dabeizuhaben*g*
Sodele da seht ihr es es ist eine schweisstreibende Arbeit, ich hab innerhalb von einem Tag drei Farben produziert, mehere Meter Leinen gefärbt mehrere Röcke und Hemden und war von 6 Uhr früh bis 23 Uhr nachts am Lagerfeuer, achja kochen durfte ich auch noch da ich eh schon am Feuer stand *g*
Fazit ist:
Leinen immer vorher waschen und mit Soda kochen!
Daran denken das Farbe auf Leinen ganz anders rüberkommt als auf Wolle
Das man um einiges mehr an Färbedrogen braucht, und ca das doppelte an Beizmittel, ausser Eisensulfat.
Mit Kupfersulfat werden Farbtöne auf Leinen leuchtender und intensiver
Ich immer wieder üben darf ;o)
Und niemals einen Bundeswehrler erlauben ein Kochfeuer zu machen, das kann zu verbrennungen führen *auhauhau*