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 Betreff des Beitrags: Verlaufsfärbungen ohne (und mit) Plastikfolie
BeitragVerfasst: Di 11. Aug 2015, 23:13 
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Spinning-Jenny
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Registriert: Mo 7. Jul 2008, 01:10
Beiträge: 3098
Wohnort: Flensdorf
Hallöchen,

ich habe mir jetzt die diversesten Anleitungen zur Herstellung von Verlaufsfärbungen angeschaut (Internet, Bücher).
Und überall wird mit Plastikfolie/Frischhaltefolie gearbeitet ... und das gefällt mir irgendwie nicht.

Gibt es irgendeinen Methode, die auf solche Plastikfolien verzichten?

(irgendwie auch komisch in Blogs zu lesen, dass man darauf achtet möglichst nur einheimische Faser und natürlich Mulesing-frei zu verwenden ... aber man gleichzeitig sieht, wie dort Meter um Meter an Plastikfolie zum Färben verwendet wird.... also mir macht da die Plastikfolie eher Kopfzerbrechen als eine importierte Faser - dies nur mal so OT am Rande)

Was genau bewirkt die Plastikfolie?
... dass die Farben sich nicht vermischen?
... dass die Fasern beim Fixierungsprozess nicht austrocknen?

Haut Ihr die Folie nach einmaligem Gebrauch in die Tonne? ... oder kann sie wiederverwendet werden?

Welche Folie kann man überhaupt verwenden?
Vor Jahren haben wir mal auf einem (Nadelbinder-) Treffen etwas gefärbt und da hieß es damals nur, dass man die Folie von Lidl und nicht von Aldi (oder war es umgekehrt?) nehmen müsse.
Ich kenne mich ja mit (Frischhalte) Folien so gar nicht aus (seit ich 2001 in meine erste eigenen Wohnung gezogen bin, bin ich immer noch dabei ein- und dieselbe Rolle Frischhaltefolie aufzubrauchen).

Habt Ihr keine Bedenken, dass irgendwelche Schadstoffe (Weichmacher und Co.) in die Fasern übergehen, wenn Ihr die Folie derart erhitzt ... besonders weil ja normale Frischhaltefolie ja eher nicht zum Erhitzen gedacht ist?

lg spinntantchen

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 Betreff des Beitrags: Re: Verlaufsfärbungen ohne (und mit) Plastikfolie
BeitragVerfasst: Fr 14. Aug 2015, 11:32 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
Wenn man eine Verlaufsfärbung macht, hat man ja in der Regel einen langen Strang Kammzug, den man abschnittsweise in unterschiedlichen Farben färbt. Zum Fixieren muss dieser meterlange (sagen wir mal) Strang nun in die Microwelle oder den Dampfgarer, welcher keinen Meter Durchmesser hat. Folglich muss der Strang zusammengerollt werden. Und dabei müssen die einzelnen Strangteile, die ja unterschiedliche Farben annehmen sollen, voneinander getrennt werden, damit nicht alles zusammenläuft und Einheitsfarbsosse ergibt.

In was du den Strang einwickelst ist ziemlich egal, nur möglichst dicht muss es sein. Und Frischhaltefolie hat halt den Vorteil, dass sie von der Rolle weg leicht so lange wie der Strang ist. Dafür ist sie zu dünn zum Wiederverwenden, ausserdem schmilzt sie (zumindest bei mir im Dampfgarer) auf Strangmass zusammen.

Ich hab' aber auch schon Packpapier genommen (weiss aber nicht mehr, welches Ergebnis ich damit hatte). Und andere, dickere Plastikfolie, vermutlich eine grosse Tüte, die ich irgendwie gekriegt hatte, aufgeschnitten. Dicke Plastikfolie, ungeschmolzen, verwende ich auch mehrmals, bis sie dann doch Löcher kriegt. Probier einfach aus, was von den Materialien, die du im Haus hast und mit deinem Gewissen vereinbaren kannst, funktioniert.

Abgesehen davon, dass man ja nicht unbedingt Verlaufsfärbungen machen muss. In der Flocke färben und den Farbverlauf kardieren gibt genauso schöne (und meiner Meinung nach besser berechenbare) Ergebnisse.

Ciao, Klara

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 Betreff des Beitrags: Re: Verlaufsfärbungen ohne (und mit) Plastikfolie
BeitragVerfasst: Fr 14. Aug 2015, 12:17 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 20. Mai 2011, 15:26
Beiträge: 492
Danke, Klara,
was Du schreibst, ist logisch, habe ich mir aber noch nicht so klar gemacht.

"Verlaufsfärbungen", bei denen man erst den Kammzug gut einweicht und anschließend Stück für Stück mit Farbe versieht, haben bei mir noch nie funktioniert. Die Farbe perlt auf der Wolle ab und will selbst bei gut eingeweichter Wolle und mit größerem Knetaufwand nicht wirklich in die Wolle.
Wobei ich die Wolle ungern zu intensiv knete. Und dann bleibt immer noch jede Mange Farbe übrig, die nach dem Spülen im Ausguss landet. Ich habe das ca 3 mal probiert und dann aufgegeben. (Ist wohl nicht mein Ding.)
Vielleicht liegts an unserem Wasser oder daran, dass ich Kammzüge einheimischer Rassen bevorzuge. Vielleicht braucht man da superwash oder Australier. Keine Ahnung, aber es gibt andere Möglichkeiten, die gut funktionieren, da muss ich mich damit ja nicht quälen.

Einmal habe ich versuchsweise einen Verlauf im Topf in drei Etappen gefärbt: Sollte eine Art Regenbogen werden. Den ersten Abschnitt in gelbe Flotte gehängt, 1 Stunde erwärmt, den mittleren dann rot, den letzten blau. Die Enden hingen jeweils aus dem Topf raus.
Das gab eine "Verlaufsfärbung", aber die Übergänge mit Zwischentönen waren relativ schmal (was ich im nächsten Anlauf sicher besser hinbekommen hätte) und unterm Strich waren die Farben in den einzelnen Abschnitten so klar, dass ich gleich fertig einfarbig gefärbte Wolle hätte kaufen und nacheinander im gewünschten Farbverlauf wegspinnen können. Für mich persönlich macht diese Art des Färbens auch keinen Sinn.

Am liebsten färbe ich im Topf.
Das gibt keinen Farbverlauf i.e.S. sondern Wolle mit Abschnitten verschiedener Farben und dazwischen Zwischentöne, aber ich mag es so.
Die Wolle bekommt so wenig Wasser, dass sie nicht frei schwimmt und sich die Farben nicht allzusehr vermischen können. Dann gieße oder spritze (mit einer Plastikspritze) die Farbe in einzelne Stellen der Wolle und rühre nicht um.

Jetzt wäre die Foto-anhänge-Option hilfreich : )

Das sieht dann z.B. so aus (kriegst eine Bild in die Galerie)

LG Hummelbrummel

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 Betreff des Beitrags: Gefärbt
BeitragVerfasst: Fr 14. Aug 2015, 12:23 
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Navajo-Spindel

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LG
Hummelbrummel


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 Betreff des Beitrags: Re: Verlaufsfärbungen ohne (und mit) Plastikfolie
BeitragVerfasst: Fr 14. Aug 2015, 16:40 
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Spinning-Jenny
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Registriert: Mo 7. Jul 2008, 01:10
Beiträge: 3098
Wohnort: Flensdorf
Also schmelzende und schrumpfende Plastikfolie ist mir ja nicht so wirklich sympathisch... :(

Einiges an Verlaufsfärbungen kann man auch sehr gut durch das nacheinander-verspinnen von verschiedenen Farben erreichen. Man muss die Portionen nur entsprechend vorbereiten d.h. aufteilen und sortieren - zumindest was längere Farbverläufe betrifft.
Und ich denke, dass Marmorierungen auch gut ohne Plastikfolie auskommen - da macht es ja nichts, wenn die nebenliegende Schlinge auch mal was abbekommt.

Bei meinen Ostereierfärbungen hatte ich einfach nur das Band im Kreis herum in eine Auflaufform geschichet und das ganze dann dort entsprechend mit Farbe beträufelt.

Zitat:
Jetzt wäre die Foto-anhänge-Option hilfreich : )

Dein Wunsch ist mir ein Befehl - ab sofort sollte es funktionieren Bilder im Anhang hier hochzuladen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Verlaufsfärbungen ohne (und mit) Plastikfolie
BeitragVerfasst: Fr 14. Aug 2015, 17:40 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 20. Mai 2011, 15:26
Beiträge: 492
"Marmorierungen" trifft meine Topf-Färbungen ganz gut.
Und irgendwie sehe ich da jetzt noch keine Option zu Hochladen, aber Du hast die Bilder ja schon mal in der Galerie.

LG
Hummelbrummel

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 Betreff des Beitrags: Re: Verlaufsfärbungen ohne (und mit) Plastikfolie
BeitragVerfasst: Fr 14. Aug 2015, 20:06 
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Tahkli
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Registriert: So 3. Aug 2008, 07:05
Beiträge: 208
Wohnort: Porta Westfalica
Hallo Spinntantchen,

die normale Frischhaltefolie ist nur bedingt temperaturstabil, denn für's Erhitzen ist sie nicht gedacht. Es gibt aber extra Mikrowellen-Folie, die das abkann. Ist teurer, aber die kannst du dann wiederverwenden, wenn du dir die Mühe machst, sie abzuspülen.
Normale Frischhaltefolie zu erhitzen ist auch nicht ganz ungefährlich, sie kann schmelzen und dabei zersetzt sie sich und gibt ungesunde Dämpfe ab, manchmal stinkt es dabei übel (eben wie geschmolzenes Plastik), aber es kann auch was Giftiges freigesetzt werden, was man nicht riecht. Das würde ich definitiv nicht machen, noch viel weniger mit kleinem Kind in der Wohnung.
Die Mikrowellenfolie oder auch sogenannter Bratschlauch sollte eigentlich keine Bestandteile abgeben, aber zumindest zum Essen traue ich dem auch nicht. Bei Wolle schon, denn die esse ich nicht sondern trage sie höchstens nach gründlichem Ausspülen (macht man nach dem Färben ja sowieso) auf der Haut. Das ist ziemlich sicher eine geringere Belastung als z.B. fertig gefärbte Materialien zu kaufen, sei es Garne, Stoffe oder Kleidung.
Eine Alternative wäre Alufolie, zersetzt sich nicht, gibt keine Dämpfe ab und kann bei großer Vorsicht wiederverwendet werden. Ist ökologisch aber auch eher nicht so toll.
Ich persönlich bin von dieser Färbemethode auch wieder abgekommen und färbe im Topf und erzeuge Verläufe durch kardieren.

Spinnerte Grüße von
Lilith


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 Betreff des Beitrags: Re: Verlaufsfärbungen ohne (und mit) Plastikfolie
BeitragVerfasst: Sa 15. Aug 2015, 15:15 
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Taiga-Rad

Registriert: Sa 12. Jul 2008, 12:48
Beiträge: 885
Hummelbrummel hat geschrieben:
....
Am liebsten färbe ich im Topf.
Das gibt keinen Farbverlauf i.e.S. sondern Wolle mit Abschnitten verschiedener Farben und dazwischen Zwischentöne, aber ich mag es so.
Die Wolle bekommt so wenig Wasser, dass sie nicht frei schwimmt und sich die Farben nicht allzusehr vermischen können. Dann gieße oder spritze (mit einer Plastikspritze) die Farbe in einzelne Stellen der Wolle und rühre nicht um.
....


Mach' ich auch gerne und mit zwei Grundfarben klappt's auch ganz gut: In eine Topfhälfte pink und in die andere blau (nicht mit Spritze, einfach aus dem Joghurtbecher, in dem ich Anrühre, in den Topf gekippt) gibt dann pink, blau und lila, mehr oder weniger verlaufen, je nach Wassermenge, Mondphase und Sternzeichen ;) Mein einziger Versuch mit drei Grundfarben ging dagen spektakulär daneben - 80 % der Wolle waren orangebraun (zu viel Wasser, denke ich).

Ciao, Klara

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 Betreff des Beitrags: Re: Verlaufsfärbungen ohne (und mit) Plastikfolie
BeitragVerfasst: Sa 15. Aug 2015, 19:03 
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Akha-Spindel

Registriert: Mi 16. Mär 2011, 08:54
Beiträge: 85
Das mit der Folie hört sich plausibel an. Muss die Wolle bei einer Fixierung im Backofen eigentlich auch abgedeckt werden? Evtl. ist dann eine große Auflaufform mit Deckel die Lösung, um möglichst wenig Abfall zu produzieren. Oder ein breiter flacher Topf/Pfanne mit Deckel.


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 Betreff des Beitrags: Re: Verlaufsfärbungen ohne (und mit) Plastikfolie
BeitragVerfasst: Sa 15. Aug 2015, 20:16 
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Spinning-Jenny
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Registriert: Mo 7. Jul 2008, 01:10
Beiträge: 3098
Wohnort: Flensdorf
Zitat:
Muss die Wolle bei einer Fixierung im Backofen eigentlich auch abgedeckt werden? Evtl. ist dann eine große Auflaufform mit Deckel die Lösung, um möglichst wenig Abfall zu produzieren. Oder ein breiter flacher Topf/Pfanne mit Deckel.


Ab wann verkohlt denn Wolle?
In der Microwelle muss man ja abdecken bzw. man muss unbedingt sichergehen, dass die Wolle nass bleibt, weil sie sonst anfängt zu verkokeln.
Könnte mir vorstellen, dass auch im Backofen das Problem bestehen könnte, dass Partien austrocknen und dann 'anbrennen'.

Mit OE-Farben und Cool-Aid habe ich in einer Jenaer-Glasschüssel mit Deckel in der Microwelle gefärbt ... und die Marmorierungsfärbungen sind damit gut gelungen ...

Im Backofen könnte ich mir auch eine Alufolie über einer Auflaufform vorstellen - die könnte man ja mehrfach verwenden wg. der Müll-/Rohstoffproblems...

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