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Superwash - Verfahren
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Seite 1 von 1

Autor:  mietz [ So 5. Feb 2012, 22:39 ]
Betreff des Beitrags:  Superwash - Verfahren

Das hatte mich interessiert .
Weil manche hier Ihre Wolle in der Waschmaschine waschen und sie nicht verfilzt.
Spuer wasch Merino von Regia für Babysachen riecht nicht so toll.
Und wenn ich nun lese was da gemacht wird hat man eine Chemiekeule am Hals.

Warum filzen Eure Sachen nicht . Das ist doch schon Super wash.
Kommt das weil die Wolle schon fast gekocht war durch das Färben ?
Kann man das natürlicher gestalten durch Spülungen mit Glyzerin ? Silikonöl/ Weißöl ?
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Hier das Verfahren:
Hercosett
In der Textilindustrie wird mit dem Hercosett-Verfahren (auch superwash genannt) die Wolle filzfrei ausgerüstet.

Es wird den Schuppen der Wolle durch teilweises Ablösen (mit Hilfe von Chlor) erschwert, sich zu verhaken und die Verfilzung auszulösen. Auf die Fasern des Woll-Kammzugs (Vorstufe vor dem Spinnprozess) wird dann mit einem Polyamid-Epichlorhydrinharz ein waschbeständiger Film gelegt, der sich reaktiv mit den Aminogruppen des Wollkeratins verbindet. Derartig behandelte Wolle ist wesentlich unempfindlicher und für eine milde Haushaltswäsche in der Waschmaschine durchaus geeignet. Bei Beachtung besonderer Verarbeitungs- und Konfektionsrichtlinien durch den Bekleidungshersteller kann das Kleidungsstück sogar im Trockner getrocknet werden.Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hercosett
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Hier der Link zum sehr giftigen Polyamid-Epichlorhydrinharz

http://de.wikipedia.org/wiki/Epichlorhydrin


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:

Autor:  Maren [ So 5. Feb 2012, 22:58 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Superwash - Verfahren

Meine Waschmaschine hat ein spezielles Wollprogramm.

Das Wasser wird nicht über 30 Grad C erhitzt, und sie dreht sich immer nur 2 Mal, dann steht sie für 2 min. still. Dreht dann wieder 2x und steht. Und das macht sie während des ganzen Waschprogramms.

Also nicht heiß und wenig Bewegung.

Am Ende wird die Wolle auch nicht wie in den anderen Programmen geschleudert. Da wird die Wäsche erst optimal verteilt, indem die Maschine oft hin und her läuft.
Im Wollprogramm geht sie sofort ins Schleudern über - und das kann die Wolle ab.

So wasche ich meine Rohwolle (je nach Verschmutzung), meine Felle und all meine Wollsachen in der Maschine. Alles ohne Superwash-Ausrüstung und dennoch ohne Verfilzungen :D

Verfilzen würde die Wolle nur, wenn ich sie normal im Programm laufen lasse. Das mache ich dann, wenn ich auch will, daß die Wolle filzt. Dann erst einmal bei 40 Grad C und wenn es nicht reichte, auch mal bei 60 Grad C.

Maren

Autor:  mietz [ So 5. Feb 2012, 23:06 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Superwash - Verfahren

Wir hatten es einmal das mit Wollwasch -Programm alles gut funktionierte und dann beim Spülen schnurrte der teure Pulli meines Ex- Mannes ein . Der war den Tränen nahe . Gott sei Dank hatte er ihn selbst gewaschen .... :)

Das mit dem Super wash hatte mich erschreckt , wie giftig das ist . Überall atmen wir also die Textildämpfe vieler ein, die alle Super wash tragen.....

Beim Pudel wird manchmal Weisöl verwendet . (Waffenöl) also wassersölliches Silikonöl dann dürfte auch nicht filzen.
Mein Pudel wird nicht mit so etwas behandelt und filzt auch nicht . Einfach nur genügend Rückfetter im Shampoo haben.

Autor:  Gabypsilon [ Mo 6. Feb 2012, 06:34 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Superwash - Verfahren

Bei meiner Maschine kann ich die Temperatur zum Waschprogramm frei wählen, gerade im Winter mache ich wenn nötig Wollwäsche kalt, denn der Unterschied von 30 Grad zu den 10 Grad oder so, die gerade aus der Wasserleitung kommen, ist doch sehr groß ;)

Autor:  shorty [ Mo 6. Feb 2012, 07:22 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Superwash - Verfahren

Ich wasche so gut wie alle Wollsachen mit der Hand, bin kein Superwash Fan.
Wo ichs gerne verwende ist beim Färben mit Säurefarben, da ist hochfeine Merino ohne Superwash schon sehr knifflig ;-)

Karin

Autor:  mietz [ Mo 6. Feb 2012, 12:47 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Superwash - Verfahren

Bemerkst Du auch diesen seltsamen Geruch ?

Oder habe ich zufällig nur so etwas erwischt?
Ich finde das man diese WOLLE NICHT MIT GUTEM GEWISSEN EINEM BABY ANZIEHEN KANN. Jedenfalls die , die ich hier habe, aber ein Markengarn.
Wenn es trocken ist wird der Geruch "unsichtbar" aber die Dämpfe sind dadurch nicht weg .

Autor:  shorty [ Mo 6. Feb 2012, 13:36 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Superwash - Verfahren

Nein kann ich eigentlich nicht sagen, und ich hab ein sehr feines Näschen.

Im Grunde ist so gut wie jede handelsübliche Sockenwolle z.B. superwash.
Hat auch seine Vorteile. Aber so ne Chemiekeule hab ich bisher noch nicht erwischt, auch wenn ich das Verfahren von super wash kenne.

Karin

Autor:  spinntantchen [ Mo 13. Feb 2012, 17:28 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Superwash - Verfahren

Also meine Socken aus superwash-Wolle kommen ganz normal in den 40° Vollwaschgang. Wichtigste dabei ist, dass man Feinwaschmittel nimmt. Vollwaschmittel schädigt die Fasern und sie fangen an zu flusen und auseinander zu fallen (gelernt, seit es an Bord nur noch Vollwaschmittel gibt und nach einem Einsatz meine Stricksocken zerfielen).

Meine sonstigen Schafwollpullis, Wollunterwäsche etc. wasche ich im Handwäsche-Programm meiner Waschmaschine. Das ist ein Kaltwaschprogramm mit extrem wenigen Trommelbewegungen (30° Wollwaschgang funkt da nicht bzw. filzt, weil da ein Temperaturwechsel von 30° auf eiskaltes Spülwasser stattfindet).
Ca. 1x im Jahr (meist bevor sie längere Zeit in den Schrank wandern) weiche ich dann die normale Wollkleidung in einem sehr heißen Waschbad im Eimer ein und hänge sie über Nacht zum Abtropfen und Auskühlen in die Dusche und spüle sie anschließend im Handwaschprogramm (ohne Zugabe von Waschmittel). Sinn dieser Behandlung ist die Tatsache, dass Motteneier so ein Woll-Handwäscheprogramm ob der fehlenden Temperatur locker überleben.

Zitat:
Wenn es trocken ist wird der Geruch "unsichtbar" aber die Dämpfe sind dadurch nicht weg .

Das ist doch totaler Quatsch. Ich mach mir doch auch nicht in die Hose, wenn ich eine Plastikschüssel benütze, Kleidung mit Kunststofffaseranteil trage ... in deren Produktion habe ich auch Schritte mit giftigen Zusammensetzungen.

Wenn ein Harz ausgehärtet ist, ist die Gefahr vorbei. Die meisten Kunstharze und sonstigen Kunststoffe sind nicht wirklich gesundheitsfördernd in der Verarbeitung.

Wenn ich so pingelig denke, darf ich nur noch nackend herumlaufen. Was da alles für giftige Stoffe beim Färben, mit Pestiziden, in Imprägnierungen, die die Verarbeitung erleichtern sollen oder chemische Verfahren um Verunreinigungen ohne großen Arbeitsaufwand zu entfernen (Stichwort Carboniserung) verwendet werden ...

Ein Großteil unserer Textilien kommt ja gerade aus Dritte-Welt-Ländern nicht nur weil dort die Arbeitskraft billig ist, sondern hauptsächlich deshalb, weil es da keine so umfassenden Umwelt- und Arbeitsschutzgesetze gibt.

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