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 Betreff des Beitrags: Re: Selbstbau von Wollkämmen
BeitragVerfasst: Mi 10. Jul 2013, 10:25 
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Tahkli
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Nützliches Gerät :) Wenn möglich schraubst oder klemmst du dir eine Führung für die Stichsäge aufs Werkstück.

Beste Grüße -- Thomas

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 Betreff des Beitrags: Re: Selbstbau von Wollkämmen
BeitragVerfasst: Sa 30. Nov 2013, 11:07 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 20. Mai 2011, 15:26
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Hallo Zusammen,

in Anbetracht der noch im Keller lagernden gewaschenen Rohwolle und der Knubbelchen in meiner handkardierten Wolle sind mittlerweile Wollkämme in mein Bewusstsein und auf meine mentale "Brauch ich das?-Liste" gerutscht.

Habe schon viel Zeit in den Tiefen des Netztes vebracht und werde davon nicht unbedingt schlauer.

Wenn man sich verschiedene Videos anguckt, scheinen da ja sowohl Modelle mit langen, sehr dicken Zinken als auch welche mit langen dünnen Zinken erfolgreich im Einsatz zu sein. (Über den Vorteil langer, gebogener oder abgewinkelter Zinken habe ich oben schon gelesene.) Außerdem mit 1, 2 oder mehr Reihen.

Hat jemand zufällig Vergleicherfahrung?
Welchen Vorteil (oder wolleabhängig Nachteil?) haben denn 2 oder mehr Reihen gegenüber einem einreihigen Kamm?
Welchen Einfluss hat die Zinkendicke wirklich?

Kattugla arbeit ja anscheinend sehr erfolgreich mit einer Reihe. (http://www.youtube.com/watch?v=McSa0PKJtvk)

In diesem Video wird sehr feine Wolle mit sehr dick aussehenden Zinken gekämmt, so dass die Logik: "Feine Zinken für feine Wolle" anscheinend auch nicht aufgeht: http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=dSaiOTjeF-0#!
(Allerdings leuchtet mit ein, dass ein Kamm mit dicken Zinken schwerer ist und daher an eine Kämmstation schwungvoll genutzt werden kann, während 2 solche Kämme im "Handbetrieb" wahrscheinlich Rückenschmerzen verursachen...)

Am liebsten würde ich es so machen, wie in diesem Video, weil das so leicht und flott zu gehen scheint und ich vermute, dass mir die Bewegung liegt dhttp://www.youtube.com/watch?v=bGbhEuqyTGo.
Die Kämme sehen ja eher schlicht aus, 2-reihig, wenn ich das richtig sehe.

Ich freue mich, wenn Ihr Eure Erfahrung mit mir teilt.

Viele Grüße von der grübelnden Hummelbrummel, die eigentlich lieber ihre Wolle verarbeiten als Stunden vor dem Rechner hängen würde....

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 Betreff des Beitrags: Re: Selbstbau von Wollkämmen
BeitragVerfasst: So 1. Dez 2013, 00:19 
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Tahkli
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Registriert: Mi 2. Jun 2010, 12:08
Beiträge: 103
Wohnort: Coesfeld
Zitat:
Am liebsten würde ich es so machen, wie in diesem Video, weil das so leicht und flott zu gehen scheint und ich vermute, dass mir die Bewegung liegt dhttp://www.youtube.com/watch?v=bGbhEuqyTGo.
Die Kämme sehen ja eher schlicht aus, 2-reihig, wenn ich das richtig sehe.

Ja, das sind die zweireihigen von Indigo Hound. Die Technik sieht gut aus, etwas hektischer als die von Kattugla ;) , aber auch "zielführend".

Aber schau dir doch bitte im Vergleich auch mal dieses Video an: http://youtu.be/U9Trl5v5ZEk. Vergleich die Wollmenge, die je Durchgang bearbeitet wird. Ob du die Vor- und Nachbereitung so aufwendig wie Amanda machst kannst du ja selbst entscheiden. Claudia und ich sind da weit rustikaler, zumal unsre Wolle sich auch meist weigert, in wohlsortierten zarten Löckchen zusammenzuhalten.

Ich würde auf jeden Fall einen der Kämme in einer Kammstation oder sonstwie festsetzen wollen, und zwar so, dass die Zinken für mich Rechtshänder nach rechts zeigen, für einen Linkshänder wahrscheinlich nach links. Dann übernimmt das Gewicht des Tisches mehr als die halbe Arbeit. Theoretisch sollte es auch möglich sein, dass die Zinken des feststehenden Kamms nach oben zeigen, aber praktisch fühlt sich das für mich "verkehrt" an.

Welche Kämme ich bevorzuge, habe ich ja schon öfters erzählt. Ich bin mit den Winghams oder Peter Teal weder verwandt noch verschwägert noch krieg ich Provison, leider ;) :

Durch die abgewinkelten Köpfe ist die Handhabung/Ergonomie besser als bei allen anderen, die ich in der Hand gehabt habe, auch wenn die leichter waren. Ich bin kein Muskelprotz :roll: , Claudia noch weniger, und auch sie kann die Kämme quasi beliebig lange bedienen. Das Gewicht der Köpfe ist nicht allzugroß, beim Arbeiten von oben nach unten hilft es sogar noch etwas.

Durch die vier Reihen haben sie ein mehrfaches an Aufnahmekapazität im Vergleich zu ein- oder zweireihigen. Pro Durchgang wird einfach eine größere Portion Wolle fertig (vgl. Videos). Trotzdem lassen sich Stapellängen von ca. 5 cm aufwärts verarbeiten.

Die Spitzen der Zinken sind ballig geformt wie bei Stricknadeln, nicht scharf spitz wie winzige angespitzte Bleistifte. Dadurch werden die Finger geschont, aber vor allem auch die Fasern sanfter und mit weniger Kraftaufwand voneinander getrennt.

Ob die Dicke der Zinken eine Rolle spielt, kann ich nicht sagen, eher wohl der Abstand zwischen den Spitzen und, wie gesagt, ihre Form.

Für die klassische englische Kämmtechnik ist es wichtig -- eigentlich unabdingbar --, dass die Zinken deutlich länger sind als die Kämme breit.

Beim direkten Vergleich mit den Schönwolffschen Kämmen war bei den meisten Wollen kein großartiger Unterschied im Ergebnis zu bemerken. Suffolk, Heidschnucke, Scottish Blackface, Münsterländer Weiß ;), Wensleydale u.a.m. -- das ließ sich alles verarbeiten. Die langen dünnen Wensleydale-Engelchenlocken waren die einzigen, bei denen die Schönwolffschen Kämme mit den engstehenden scharfen Spitzen einen gewissen Vorsprung hatten. Aber nach einiger Zeit haben sie sich auch unseren englischen Kämmen gefügt. Wensleydale ist in unserer Werkstatt nicht die Hauptaufgabe der Kämme. Bei unserer Testreihe hatte ich mir an den Schönwolffschen Kämmen zweimal die Pfoten blutig gestochen und höchstens den halben Durchsatz an Wolle wie Wiebke an unseren englischen Kämmen -- mit unversehrten Händen.

Das zeigt natürlich auch, dass mehrere Wege nach Rom führen. Schnellstraßen und malerische Feldwege. Es mag gute Gründe geben, die vielleicht weniger was mit effizientem Arbeiten zu tun haben, weshalb sich jemand bspw. einreihige Kämme aus Ästen und Nägeln zimmert. Weils meditativer ist, mittelalterlicher, wasauchimmer. Find ich gut.

Würde ich mir englische Kämme selber bauen? Vielleicht. Die Anleitung bei Teal ist gut und vollständig. Ich habe mich aber u.a. zugunsten unserer Haus-und-Hof-Renovierungen dagegen entschieden, da schien mir meine Lebenszeit erstmal besser investiert. Und als ich die Kämme mit Halterung gesehen habe und seit ich mit ihnen arbeite, ist mir klar: so gut würde ich sie eh nicht so einfach hinbekommen. Allein die Zinken so sauber zu schleifen dürfte eine ziemliche Zuchthausarbeit sein. Die Kämme von Wingham Wool Work sind nicht billig, aber obwohl sie schlicht aussehen und aus banalem (aber technisch korrektem, weil stabilem und formbeständigem) Buchenholz bestehen, sind sie sehr durchdacht und von professioneller Qualität. Eben nicht "billig" oder "edel", sondern als gutes, langlebiges(!) Werkzeug m.E. ihr Geld wert.

NB: Alle meine mehr oder weniger antiken Spinnräder zusammen, dazu die beiden Haspeln, haben wahrscheinlich weniger gekostet als die Kämme, aber diese Gewichtung fühlt sich für mich richtig an. Die Trommelkarde war noch teurer, aber die haben wir zugunsten von schlichten Handkarden wieder abgegeben. Sicher nicht Mainstream-Verhalten, aber begründbar ;-).

Beste Grüße -- Thomas

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 Betreff des Beitrags: Re: Selbstbau von Wollkämmen
BeitragVerfasst: Mo 2. Dez 2013, 08:16 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 20. Mai 2011, 15:26
Beiträge: 492
Hallo Thomas,

herzlichen Dank für Deine ausführliche und informative Antwort.

So eine Kämmstation scheint von den Möglichkeiten als Arbeitsgerät her ja schon recht überzeigend zu sein.

Ein großer Minuspunkt ist für mich aber, (neben dem Preis und der Tatsache, dass ich ja keine Schaf habe, deren Wolle ich veredeln muss oder will, sondern nur ab und zu mal Wolle zum "Spielen" geschenkt bekomme,) dass es eben eine "Station" ist, ich dafür also einen Arbeitsplatz und explizit ausgewiesene Arbeitszeit brauche, während man die Kämme mal eben schnappen und ein kleines Portiönchen verarbeiten kann, wenn man 5 Minuten nichts anderes zu tun hat. Jedenfalls stelle ich mir das so vor, weil ich es mit meinen Handkarden so handhaben kann.

Momentan bin ich mal wieder reichlich genervt, weil ich eine Hose für Junior kürzen muss: Bis ich den Tisch für die Nähmaschine freigeräumt, die Nähmaschine aufgebaut, die Kabel verlegt und den passenden Faden gefunden habe, sind 20 Minuten vergangen, die Naht selbst dauert maximal 5 Minuten..... Dann muss ich alles wieder wegräumen.
Aber das nur am Rande.
Ich fürchte halt, dass ich die Kämmstation wenig nutzen werde, wenn ich sie erst wo hinstellen muss. Auch vermute ich, dass die Wolle beim Kämmen doch einiges an Dreck verteilen wird, so dass ich sie in der Küche nicht haben will (wo der Tisch oft frei, aber wohl für komfortables Arbeiten zu niedrig ist). Beim Kardieren mit den Handkarden setze ich mich icm Wohnzimmer auf den Boden und habe ein Tuch über den Beinen, das ist in Sekundenschnelle samt Dreck zusammengefaltet und weggeräumt. Im Sommer habe ich auch ab und zu eine Portion Wolle mit auf die Terrasse genommen, wenn Besuch zum Ratschen und Teetrinken da war. So ähnlich habe ich mir das mit dem Kämmen auch vorgestellt, nur halt mit anderem Ergebnis. (In meiner kardierten Wolle sind immer noch diverse Knubbelchen, vermutlich Nachschnitt und Filzfusselchen, die ich dann beim Spinnen aussortiere, was aber nur mäßig Spaß macht und ich erhoffe mir vom Kämmen, dass diese Dinger dann draußen sind.)

Naja, ich werde noch ein Weile darüber nachdenken. Aber im Moment denke ich jedenfalls, dass ich ehe was kaufen als selbst Basteln werde, aus ähnlichen Gründen, wie Du sie aufgeführt hast.

Viele Grüße

Hummelbrummel

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 Betreff des Beitrags: Re: Selbstbau von Wollkämmen
BeitragVerfasst: Mo 2. Dez 2013, 09:41 
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Tahkli
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Registriert: Mi 2. Jun 2010, 12:08
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Wohnort: Coesfeld
Ah, OK. Das ist ein anderes Anforderungsprofil. ;) (Wobei ich persönlich mir schon bei einem Pulloverprojekt mit vielleicht 1kg Wolle Gedanken über die Effektivität der Kämme machen würde ;) . Das Nähmaschinenproblem kenne ich zur Genüge; unsre Kämme sind im Vergleich dazu ruckzuck einsatzbereit, wir nehmen sie auch gern mal zum Spinntreffen mit; 'ne Ecke vom Tisch brauchts allerdings schon. Die Höhe eines normalen Küchentischs/Esstischs/Bierzelttischs funktioniert mit den großen Wingham-Kämme gut, denn die haben ja dafür extra dieses erhöhte Stativ.)

Mit kleinen Handkämmen habe ich leider keine Erfahrung. Wingham Wool Work baut ja inzwischen auch Handkämme. Die scheinen dieselben stricknadelartigen Zinken wie die großen zu haben, und die abgewinkelten Köpfe für eine ergonomische Handhaltung. Nach meinen Erfahrungen mit den großen Kämmen würden diese bei mir in die engere Wahl kommen, wahrschinlich in zweireihig, wieder wegen der Effektivität. ;)

Edit: Ich sehe auch gerade, dass bei denen die Zinken 1cm länger sind als die Kämme breit. Das scheint mir auch eine positive Ausnahme zu sein.

Zitat:
(In meiner kardierten Wolle sind immer noch diverse Knubbelchen, vermutlich Nachschnitt und Filzfusselchen, die ich dann beim Spinnen aussortiere, was aber nur mäßig Spaß macht und ich erhoffe mir vom Kämmen, dass diese Dinger dann draußen sind.)

Auf jeden Fall. Das Spinnen geht wie von selbst, besonders wenn du den Kammzug durch einen Diz abziehst.

Beste Grüße -- Thomas

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 Betreff des Beitrags: Re: Selbstbau von Wollkämmen
BeitragVerfasst: Mo 2. Dez 2013, 13:24 
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Akha-Spindel

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*ot*
Hummelbrummel hat geschrieben:
Momentan bin ich mal wieder reichlich genervt, weil ich eine Hose für Junior kürzen muss: Bis ich den Tisch für die Nähmaschine freigeräumt, die Nähmaschine aufgebaut, die Kabel verlegt und den passenden Faden gefunden habe, sind 20 Minuten vergangen, die Naht selbst dauert maximal 5 Minuten..... Dann muss ich alles wieder wegräumen.

Also DAS kenne ich :twisted: Deswgen ging ich auch dazu über kleine Näharbeiten wie Flicken oder kürzen schnell mal von Hand zu machen, bevorzugt abends vor dem Fernseher. (Das ist der Vorteil von Mittelalter- und Antikefans, die können das *g*. Wobei so ein fließendes Wollstöffchen viel nähfreundlicher ist als eine steife Jeans)
*/ot*

Was die selbstgebauten Kämme betrifft, diejenigen die ich habe - Hartholzäste mit Nägeln drin und Griffe aus Rundholzresten in handlicher Stärke sind nicht wirklich ergonomisch, d.h. arg lange kann ich mit denen nicht ermüdungsfrei arbeiten. Aber andererseits, nebenher beim ratschen oder so sind die schon brauchbar. Ich habe horrormäßig knubbelnde Merino-Fleischschafwolle damit sehr schön spinnfähig bekommen. Aber von der Ausbeute her ist's nur für Kleinmengen geeignet. Und die Zinken müssen blitzblank poliert sein und die Wolle wirklich gut entfettet, sonst macht's nicht wirklich Spaß.
Und weil Thomas was von stricknadelartigen Zinken schrieb, irgendwo habe ich mal über selbstgebaute Wollkämme gelesen, für deren Zinken wurden tatsächlich Metallstricknadeln Stärke 2 oder 2,5 verwendet. Wäre vielleicht auch noch eine Option.


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 Betreff des Beitrags: Re: Selbstbau von Wollkämmen
BeitragVerfasst: Mo 2. Dez 2013, 16:19 
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Tahkli
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Ja, aber nicht die neumodischen Leichtmetall-Stricknadeln, sondern stählerne -- von DDR-Beständen war mal die Rede afair.

Ergonomietips für den Selbstbau: die Zinken nicht 90° zum Griff, sondern 70°, und Zinken etwas länger als Kammkopfbreite. Könnte ich mir vorstellen ;) .

Beste Grüße -- Thomas

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 Betreff des Beitrags: Re: Selbstbau von Wollkämmen
BeitragVerfasst: Di 3. Dez 2013, 08:30 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 20. Mai 2011, 15:26
Beiträge: 492
Danke für Eure nützlichen Antworten.

Ich werde mit der Anschaffung noch ein bisschen warten und die Gedanken dazu reifen lassen.
Eigentlich hatte ich diese (doppelreihigen) Kämme angepeilt: http://www.gollor.eu/wollkamme/
Aber ich bin mir nicht sicher, ob sie sich schon irgendwie bewährt haben.
Deshalb bin ich Thomas auch recht dankbar für den Link auf die Wigham-Handkämme, die zumindest ohne Porto nicht teurer, dafür aber wahrscheinlich hoffentlich "ausgereift" sind.

Zumindest in der Standardausführung sind die KUK-Kämme breiter und die Zinken der Optik nach weder länger als die Breite (was man vielleicht anders bauen lassen könnte) noch im 70°- Winkel, dafür aber oben gebogen, und anscheinend spitz. Den Zinken - Durchmesser müsste ich wohl erfragen.....

Muss die Wolle entfettet sein, damit die Fasern nicht aneinander pappen bzw. sich williger voneinander trennen?

Beim Kardieren hatte ich unterschiedlichen "Entfettungsgrad" auf den Karden und kam schlussendlich eigentlich so oder so ganz gut zurecht.

Viele Grüße

Hummelbrummel

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 Betreff des Beitrags: Re: Selbstbau von Wollkämmen
BeitragVerfasst: Di 3. Dez 2013, 08:42 
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Akha-Spindel

Registriert: Fr 19. Apr 2013, 08:40
Beiträge: 79
Wohnort: Nordschwarzwald
Hummelbrummel hat geschrieben:

Muss die Wolle entfettet sein, damit die Fasern nicht aneinander pappen bzw. sich williger voneinander trennen?

Yepp. Zu viel Restfett macht das Kämmen zu einem ziemlich unerfreulichen Kraftakt, finde ich.
Vor allem trennen sich die Fasern auch viel leichter von Grünzeugfitzeln und Knötchen. Je weniger "Klebstoff" an den einzelnen Fasern hängt, desto leichter lassen sie sich auseinander ziehen. Und desto leiser und williger rieselt das heraus, was du nicht drin haben willst.


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 Betreff des Beitrags: Re: Selbstbau von Wollkämmen
BeitragVerfasst: Di 3. Dez 2013, 10:09 
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Tahkli
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Registriert: Mi 2. Jun 2010, 12:08
Beiträge: 103
Wohnort: Coesfeld
Wir waschen die Wolle auch recht gründlich, auch fürs spätere Färben. Wenn sie zu "trocken" ist, hilft manchmal ein Tröpfchen Speiseöl. Das ist, anders als das Wollfett, auch bei unsrer etwas niedrigeren Zimmertemperatur flüssig und nicht klebrig.

An warmen Tagen oder vorm Ofen lässt sich auch etwas restfettige Wolle ganz gut kämmen. Es gibt die Sitte, die Zinken auf dem Ofen zu erwärmen. Teal berichtet von speziellen Öfen der alten Wollkämmer, in denen ein Paar Kämme erhitzt wurde, während mit dem anderen gearbeitet wurde. Diese Öfen und die Wärme im Kämmraum seien der Grund für den hohen Bierkonsum der Kämmer und in der Folge ihr rüpeliges Gebaren gewesen. Also Vorsicht ;)

Beste Grüße -- Thomas

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