im alten Forum geschrieben am 03.05.2006 - 01:34
Huhu Sarah
zarah schrieb
das mir jeden Tag mindestens ein Stündchen zur Verfügung steht, |
mhhh ... wenn Du so viel kardieren willst, lohnt sich ja eigentlich schon die Überlegung, eine motorbetriebene Trommelkarde anzuschaffen.
Mit den Handkurbel-Karden ist es nämlich immer noch eine ziemliche Arbeit und an 1 kg Wolle sitzt man schon ziemlich lange.
zarah schrieb
und sowohl mit gröberem Schaf als auch mit feinstem Alpaka klarkommt. |
Ich glaube, da wird es schwierig werden, wenn Du sowohl sehr, sehr feine und aber auch sehr grobe Fasern kardieren möchtest. Da solltest Du Dir wirklich überlegen, was Du mehr verarbeiten möchtest und danach Deine Karde bzw. die Dichte des Kardenbelages danach aussuchen. Wahrscheinlich müsstest Du da in die ein oder andere Richtung Prioriäten setzen.
Zwar ist es meist nicht so, dass Du auf einer Karde mit grobem Belag nichts Feines verarbeiten kannst ... aber evtl. sind dann mehr Arbeitsgänge notwendig und/oder das Ergebnis wird halt doch nicht ganz so gut wie mit einer Karde für feine Fasern (feiner Belag etc.).
Genauso kann man mit einer feinen Karde auch meist gröbere Fasern verarbeiten. Aber ein feinerer Belag ist halt auch empfindlicher und man muss dann vorsichtig sein ...
Wobei man aber auch nicht nach der Nadeldichte (Feinheit des Kardenbelags) alleine gehen kann. Auch die restlichen Konstruktionsmerkmale spielen eine Rolle u.U. ist die zwar gröber benadelte Karde von Marke A doch etwas besser für ganz feine und glatte Fasern geeignet als die etwas feiner von Marke B. ...
Es ist schwierig, per "Ferndiagnose" eine Kardiermaschinen-Empfehlung zu geben. Auch da spielen viel die persönlichen Vorlieben mit, wie man die Fasern vorbereitet für das kardieren, was man kardieren will und mit welchem Ergebnis man zufrieden ist.
In einer älteren Spin-Off war mal ein schöner Trommelkardentest mit vielen unterschiedlichen Marken. Da wurde u.a. auch die Verarbeitung unterschiedlcher Fasern getestet. Weiß leider nicht auswendig, in welchem Heft :wacky:
Wenn Du möglichst vielseitig sein möchtest, solltest Du mal nach amerikanischen Trommelkarden Ausschau halten, für die man große Austauschtrommeln mit unterschiedlicher Benadelung als Zubehör kriegt (z.B. bei einigen
Pat Green - Kardern ...)
zarah schrieb
Habt ihr Erfahrungen mit den Strauch-Maschinen? Sind die das Geld wert, das sie kosten? |
Ich weiß nicht, ob Du hier viele Spinner finden wirst, die schon Erfahrungen mit Strauch-Kardern machen konnten. Strauch-Karder werden erst seit kurzem in Deutschland vertrieben. Da lohnt es evtl. mal auf einer amerikanischen Mailingliste oder so nach Erfahrungen mit Strauchkardern zu fragen.
Ich selbst konnte mir noch keine "richtige" Trommelkarde anschaffen. Ich habe nur eine "geerbte"
Ashford-Mini-Trommelkarde. Diese wurde nur sehr kurz verkauft und ist im Prinzip wie die großen, blos halt von den Abmessungen viel kleiner. Sie hat denselben Belag, wie die feine normale Ashford-Trommelkarde. Ich kann nur sagen, es hat seine Gründe, warum sie nicht mehr hergestellt wird (durch die sehr kleine Trommel, können nur sehr kurze Fasern verarbeitet werden und durch den engen Umfang, lässt sich das Vlies sehr schlecht von der Trommel abnehmen und grobes mag sie auch nicht so ....).
Von der Robustheit der Louet-Karden bin ich total beeindruckt. Ich konnte diese schon mehrfach ausprobieren und habe sie auch schon im "hardcore"-Einsatz bei Schafschurfesten erlebt, wo Unkundige und Kinder damit herumexperimentieren konnten (meine kleine Baby-Ashford hätte sich wohl bei gleichrauher Behandlung bestimmt in seine Bestandteile aufgelöst).
Die Louet-Karden sind extrem grob benadelt (es gibt2 unterschiedliche Benadelungsdichten). Wobei die Zahlen nicht unbedingt vergleichbar sind, weil sie einen besonderen Belag haben, mit extra langen Nadeln, die ineinandergreifen (deswegen machen sie beim kardieren so ein komisches Geräusch ... bei anderen Kardern sollen/dürfen sich ja die Nadeln nicht berühren).
Ich weiß nicht, ob die Louet-Karden und besonders die mit dem groben Belag, für die Verarbeitung von solch feinen Fasern wie Alpaka geeignet wären. Da habe ich so meine Zweifel.
Was mir auch noch sehr wichtig wäre, dass der Antrieb (Riemen etc.) gekapselt ist d.h. ein Schutz drumherum ist, so dass keine Fasern sich dorthinein verirren können. Bei meiner kleinen Karde haben sich nämlich schon wieder Fasern um die Achsen gewickelt, so dass ich sie wieder auseinanderbauen kann, um diese zu entfernen
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