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 Betreff des Beitrags: Kardieren von Schaf"wolle" in der Jungsteinzeit
BeitragVerfasst: So 6. Nov 2011, 17:00 
Bekannt ist, dass es in der Jungsteinzeit schon die Weberei mit Webramen gab. Auch mit den Fingern gedrehte Fäden und Handspindeln konnte man schon aus dieser Zeit nachweisen. Meine Frage ist nun, wie die Leute damals ihre Wolle vorbereiteten. Kardätschen mit Metallharken konnte es ja noch nicht gegeben haben.
Ich habe die Weberkarde (Pflanze) als Möglichkeit gefunden, nur glaube ich nicht, dass alle Steinzeitsiedlungen diese Pflanze zur Verfügung hatten.
Gezackte Steine wären die plausibelste Möglichkeit, die mir einfallen würde.
Ich weiß, dass Schafe damals nicht unbedingt schon die Wolle hatten, die wir heute kennen, aber trotzdem musste man sie doch für das Weben vorbereiten. Weiß jemand mehr?

Mfg
Hannes


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 Betreff des Beitrags: Re: Kardieren von Schaf"wolle" in der Jungsteinzeit
BeitragVerfasst: So 6. Nov 2011, 17:42 
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Taiga-Rad
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Registriert: Di 31. Mär 2009, 16:25
Beiträge: 764
Ich hab zwar überhaupt keinen Schimmer was es damals alles schon gab, aber wären Knochenkämme nicht denkbar?


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 Betreff des Beitrags: Re: Kardieren von Schaf"wolle" in der Jungsteinzeit
BeitragVerfasst: So 6. Nov 2011, 17:53 
Stimmt, gut möglich. Man muss nur den richtigen Knochen finden... ;).

Hab mich inzwischen auch ein wenig hier im Forum umgeschaut und das Spinnen ohne vorheriges Kardieren, also durch Zupfen gefunden...
Vielleicht reicht hat ihnen das ja auch schon gereicht...

Danke für die Antwort!


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 Betreff des Beitrags: Re: Kardieren von Schaf"wolle" in der Jungsteinzeit
BeitragVerfasst: So 6. Nov 2011, 18:08 
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Flügelspinnrad
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Registriert: Fr 17. Jul 2009, 11:49
Beiträge: 661
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Gut gezupfte Wolle lässt sich sehr gut verspinnen. Außerdem haben die damals die Schafe ja nicht geschoren, sondern die Wolle eingesammelt. Oder lieg ich da ganz falsch? Die Schafe hatten früher doch auch einen natürlichen Fellwechsel. Dass man sie scheren muss, wurde im Lauf der Zeit angezüchtet.

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 Betreff des Beitrags: Re: Kardieren von Schaf"wolle" in der Jungsteinzeit
BeitragVerfasst: So 6. Nov 2011, 20:04 
Stimmt! War mir aber ncht sicher, ob die "abgeworfene" Wolle nicht auch noch kardiert werden musste. Schätze schon, auch, wenn natürlich kleiner Häufchen entstanden.


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 Betreff des Beitrags: Re: Kardieren von Schaf"wolle" in der Jungsteinzeit
BeitragVerfasst: Mo 7. Nov 2011, 09:02 
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Taiga-Rad
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Registriert: Di 31. Mär 2009, 16:25
Beiträge: 764
Kardieren muss man eigentlich nie. Es ist einfach komfortabler. Aber sicher hatten die Frauen damals auch mehr Musse. Der Alltag war noch nicht so von Hektik geprägt. Also kann ich mir Frauengrüppchen durchaus vorstellen, die zusammen sassen, plauderten, die Kinder oder Haustiere beaufsichtigten und dabei Wolle zupften. (War zu Grossmutters Zeiten noch ähnlich, bloss eher mit Stricken oder Flicken und weniger mit Wolle zupfen.)


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 Betreff des Beitrags: Re: Kardieren von Schaf"wolle" in der Jungsteinzeit
BeitragVerfasst: Mo 7. Nov 2011, 18:17 
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Navajo-Spindel

Registriert: Fr 29. Aug 2008, 15:59
Beiträge: 385
Wohnort: Niedersachsen
Um Gottes Willen! Weberkarden werden/wurden nie zum kardieren von Rohwolle eingesetzt, sondern wie der Name schon sagt, zum Aufrauen von Wollstoffen (nennt man auch kardieren, um die Verwirrung zu vervollständigen), sogenanntem Tuch. Das werden sie (die Karden/Distelkarden/Weberkarden, alles Synonyme) übrigens z.T. auch heute noch in gewissen Unternehmen, z.B. der Firma Lodenwalker. Probuier einmal damit Wolle zu kardieren und du hast blosst noch Distelspitzen da drin.

Rohwolle wurde bis ins 17. Jahrhundert mit Ruten geschlagen und dadurch sowohl aufgelockert als auch von Schmutzteilchen befreit, die dabei zu Boden fielen. Anschließend Zupfen.

Sigrid

_________________
Geschichte und Bedeutung des Spinnrads in Europa, gebunde Ausgabe, Shaker-Media-Verlag
http://www.spinnrad.jimdo.com


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 Betreff des Beitrags: Re: Kardieren von Schaf"wolle" in der Jungsteinzeit
BeitragVerfasst: Mi 9. Nov 2011, 19:50 
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Fallspindel
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Registriert: Di 21. Sep 2010, 13:21
Beiträge: 60
Ich würde auch sagen, dass sie einfach nur besser gezupft wurde. :)

_________________
"Auf leisen Sohlen wandelt die Schönheit, das wahre Glück und das echte Heldentum.
Unbemerkt kommt alles, was Dauer haben wird."

W. Rabe

Wollhexe ist jetzt als ErzgebirgsWollkyre bei Etsy und Dawanda. ^^


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 Betreff des Beitrags: Re: Kardieren von Schaf"wolle" in der Jungsteinzeit
BeitragVerfasst: Mo 28. Nov 2011, 00:48 
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Kreuzspindel

Registriert: Mo 8. Nov 2010, 21:17
Beiträge: 29
Wohnort: Schwäbische Alb
die mongolischen nomaden peitschen die rohwolle auch heute noch mit langen biegsamen ruten. danach zupfen sie die wolle und legen die fluffigen wollfasern mit den händen in form. so wird dann ein filzvlies gelegt. da wird weder gewaschen noch kardiert wie wir das kennen.
gandalf

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Archeschäferei Waldschaf & Krainer Steinschafe - http://www.ArcheSchaeferei.de


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 Betreff des Beitrags: Re: Kardieren von Schaf"wolle" in der Jungsteinzeit
BeitragVerfasst: Fr 6. Apr 2012, 04:43 
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Akha-Spindel

Registriert: Mo 4. Jul 2011, 01:29
Beiträge: 86
In einen Museum (Schleswig Gottorp - Nydamhaus) habe ich Holzkämme gesehen. Auch Flachs (Leinen) wurde schon fein versponnen, da muß man ja auch kämmen. Es ist auch möglich, daß man aus Zweigen ein Dornenbündel herstellte, wo spitze Holzstäbe zusammengebunden waren.
Leider sind wenige solcher Sachen im Moor erhalten geblieben, so daß man darüber nur Vermutungen anstellen kann.

Gruß Wolfgang


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